Donnersbergkreis Dem eisigen Wind getrotzt

Die Läufer auf der linken Seite haben das Ziel gleich erreicht, die rechts haben es geschafft.
Die Läufer auf der linken Seite haben das Ziel gleich erreicht, die rechts haben es geschafft.

«ROCKENHAUSEN.» Zum 26. Mal stemmte der Leichtathletik Club Donnersberg (LCD) am Samstagnachmittag die größte Laufveranstaltung im Kreis. 396 Hobbyathleten trotzten bei strahlendem Sonnenschein der Eiseskälte und stellten sich der Herausforderung von 7,2 Kilometer bei 418 Meter Höhendifferenz. LCD-Läufer Felix Rahm schaffte beim Internationalen Donnersberglauf die fünftbeste Tageszeit. Bei den Frauen landete Josefa Matheis (TSG Eisenberg) auf Rang sechs.

„Da kommt er schon. Der Läufer mit der Startnummer 97. Jooonas Lehmann.“ Die große Stoppuhr im Zielbereich war gerade auf 27 Minuten umgesprungen, als Veranstaltungsmoderator Wolfang Behr den Favoriten vom TuS Heltersberg auf dem letzten Anstieg zum Ludwigsturm über die Lautsprecher akustisch unterstützte. Lehmann, der Vorjahressieger, verteidigte in 27:20 Minuten (vier Sekunden unter seiner 2017 aufgestellten Bestzeit) seinen Titel. Es ist bereits der sechste in Folge für den 28-Jährigen auf dieser Strecke, der gleichzeitig als erster von sieben Wettkämpfen in die Wertung des Pfälzer-Berglaufpokals 2018 geht (wir berichteten gestern in der RHEINPFALZ AM SONNTAG). Behr, der seit 18 Jahren mit großem Engagement Startnummer für Startnummer und Name für Name im Zielbereich des Donnersberglaufes lautstark kundtut, gratulierte nach 33:41 Minuten Simone Raatz (ASC Darmstadt) zum Sieg bei den Frauen. Auch hier wurde der Titel verteidigt (2017 schaffte Raatz 32:13). Josefa Matheis von der TSG Eisenberg passierte nach 38:43 als sechstschnellste Läuferin den Ludwigsturm. Die fünftbeste Tageszeit erreichte Felix Rahm vom gastgebenden LC Donnersberg. Der drahtige Rotschopf (Jahrgang 1994) war mit 30:51 Minuten bester Teilnehmer aus dem Donnersbergkreis. Ebenfalls aufhorchen ließ der erst 18-Jährige Julian Herrgen von den A-Junioren des ASV Winnweiler, der in 36:03 auf Rang 32 landete. 70 Helfer vom Veranstalter und Organisator Leichtathletik Club Donnersberg, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz waren mit bester Laune im Einsatz. Zahlreiche Zuschauer jubelten am Start, auf der Strecke oder im Ziel den Hobbyläufern zu. Ganz besonders zur Motivation beigetragen haben die trommelnden Kinder am Anstieg in Dannenfels. Das konnte auch Christian Gittelmann bestätigen. Der Schiedsrichter-Assistent in der Fußball-Bundesliga nahm spontan und zum ersten Mal am Donnersberglauf teil und bewies in 37:52 Minuten seine Fitness: „Generell war es mein erster Berglauf. Ich konnte die Strecke daher nicht einschätzen. Es ist eine ganz andere Belastung, die ich gewohnt bin. Ich habe mein Tempo nach dem Puls, zwischen 170 und 175 Schläge, gesteuert. Am Ende bin ich solide gelaufen. Wenn ich ganz durchgezogen hätte, wäre vielleicht eine noch bessere Platzierung drin gewesen“, so der 35-Jährige Gauersheimer, der den Zuschauern und Helfern sowie dem Ausrichter, die sich wie die Läufer dem eisigen Wind stellten, ein dickes Lob aussprach. In das gleiche Horn stieß auch RHEINPFALZ-Redakteur Sebastian Stollhof, der neun Sekunden vor Gittelmann lag. Die positive Resonanz nahm Roland Schreiber gerne entgegen. „Es hat alles super geklappt, und es gab auch keine Verletzte“, resümierte der 1. Vorsitzende des LCD nach der Siegerehrung im Bürgerhaus in Münchweiler. Ob Brille, Handschuhe, Mütze, Schal, lange oder kurze Hose, Kopfhörer, neonleuchtende oder dunkle Schuhe: Die Teilnehmer aus ganz Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Hessen und aus den Niederlanden, von klein bis groß und jung bis alt, stellten auch optisch ein äußerst buntes Feld dar. Mara Denonville (WEG Winnweiler/TV Wartenberg), mit zwölf Jahren die jüngste Läuferin im Feld, schaffte in 50:35 Minuten Platz 299. Ebenfalls beeindruckend: Mit 83 Jahren ging Ludwig Mesel an den Start. In 55:43 Minuten kam der „Methusalem“ vom LC Bad Dürkheim sensationell als 347. ins Ziel auf knapp 687 Meter über Meereshöhe und bewies einmal mehr: Laufen macht und hält fit…

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