Waldgrehweiler Doch wieder mehr Windräder auf Gemeindegebiet?

Eigentlich wollte Waldgrehweiler auf einen sanften Tourismus setzen. Jetzt könnte es doch noch weitere Windräder geben.
Eigentlich wollte Waldgrehweiler auf einen sanften Tourismus setzen. Jetzt könnte es doch noch weitere Windräder geben.

Eigentlich stand ein Sachstandsbericht zum Thema „Windenergie“ auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Kurzfristig wurde dieser Punkt aber vom öffentlichen in den nichtöffentlichen Teil verschoben. Warum?

Zum Hintergrund: Der Gemeinderat hatte im November vergangenen Jahres weitere Windkraft- wie auch Solaranlagen auf Gemeindegebiet einstimmig abgelehnt, weil die Ratsmitglieder damals der Meinung waren, die Gemeinde habe mit den bestehenden Windkraftanlagen und den Solardachanlagen auf mehreren Gebäuden bereits ihren Beitrag zur Energie- und Klimawende geleistet. Nun müsse der sanfte Tourismus in der Gemeinde Vorrang haben, hieß es damals, und der sei bereits durch die vorhandenen Anlagen bedroht. Man wolle die Touristen nicht vergraulen, zumal der Wohnmobilstellplatz in Waldgrehweiler nicht erst seit Corona von Gästen sehr gut angenommen werde.

Neue Sachlage durch Krieg und Klimawandel

Auf Anfrage der RHEINPFALZ nach den Gründen der Verlegung in den nichtöffentlichen Teil teilte Ortsbürgermeister Helmut Brand mit, dass sich die Situation durch den Ukrainekrieg und die aktuellen Auswirkungen des Klimawandels geändert habe. Eine Investorenfirma sei wegen des Baus von Windkraftanlagen erneut auf die Gemeinde zugekommen. Bevor die Gemeinde aber tätig werde, habe der Rat eine Prüfung der eventuell abzuschließenden Verträge durch eine Tochterfirma des Gemeinde- und Städtebundes beschlossen. Die so zustande gekommenen Änderungsvorschläge sollen nun noch eingearbeitet werden.

Nach wie vor keine Mehrheit gebe es im Gemeinderat für den Bau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen auf Äckern, insbesondere wegen der Ernährungsfrage, so die Info des Ortsbürgermeisters. Dass im Ort an diesen Fragen Interesse zu bestehen scheint, zeigte sich am Besuch der Sitzung: Es waren deutlich mehr Zuschauer erschienen, als sonst üblich.

x