Donnersbergkreis Durch die Welt im Töneflug

Unter dem Motto „Eine Reise durch Europa und die Welt“ gestaltete die Blaskapelle Neuleiningen ein Benefizkonzert, das am Pfingstsonntag im Kloster Hane zu erleben war. Veranstalter war der Heimatverein Bolanden, der damit seine Sommer-Konzertsaison eröffnet hat. Gesponsert wurde das Konzert durch die „Lotto-Stiftung-Rheinland-Pfalz“, der Erlös soll für die Mauersanierung der Burg „Neu-Bolanden“ Verwendung finden.

Unter dem Titel „Die Sonne geht auf“ eröffnete das 24 Musikerinnen und Musiker umfassende Orchester mit einem Konzertmarsch sein Programm. Mit kraftvollen wie auch mit warmen Tönen wurde das Thema des Stückes in harmonischen Klängen nachempfunden. Aus dem Zeichentrickfilm „König der Löwen“ dirigierte Jürgen Sottung, ein Neuleininger „Eigengewächs“, das es in das rheinhessische Framersheim verschlagen hat, den Oscar-prämierten Filmsong „Can you feel the Love tonight“. „Miss Saigon“, ein Thema aus dem gleichnamigen Musical voller Emotionen und schöner Melodien, bezieht sich auf die Wirren des Vietnamkrieges. Liebe, Leid, Treue, Intrigen bis hin zum Mord waren in die Sprache der Musik zu übersetzen, was dem Dirigenten mit seinem motivierten Orchester vortrefflich gelang. In der sinfonischen Ouvertüre „Slovenia“ gelang es dem Komponisten Alfred Bösendorfer, das Gefühl der Hoffnung auf die Überwindung der serbischen Vormachtstellung im alten Jugoslawien und auf die Unabhängigkeit Sloweniens zum Ausdruck zu bringen. Der Aufmarsch des Militärs bestimmte zunächst das Bild, das dann in einen Freiheitshymnus übergeht. Die Vision des Komponisten kam in den reinsten Tönen zu Gehör. Vielen seiner Fans gilt Ernst Mosch als „König der Blasmusik“ – mit der „Dompfaff-Polka“ gedachte das Orchester dem Idealisten der Egerländer Blasmusik. Mit Titeln wie „Billi Jean“, „Beat it“ und „We are the World“, um einige zu nennen, wurde Michael Jackson an seinem fünften Todestag als „King of Pop“gedacht. John Higgens zeichnete in seinem Stück „Fantasia Espanol“ stilistisch einen Stierkampf in all seinen Facetten nach, was jetzt bei der vertonten Wiedergabe mit viel Applaus bedacht wurde. Markus Eichinger war mit seinem Flügelhorn der ideale Solist in „Concierto de Aranjuez“, das als das bedeutendste Werk des spanischen Komponisten Joaquin Rodrigo gilt und eigentlich für Gitarre und Orchester geschrieben wurde. Mit nicht enden wollendem Applaus wurde dem Solisten für seine mit sicheren Tönen wiedergegebene Darbietung gedankt. „Clog Dance“, ein Marsch im 12/8 -Takt, der einen klassischen Holzschuhtanz stilisieren soll, fand begeisterten Zuspruch. Schaukeln, Schwanken oder Wiegen waren in dem englischen Titel „Sway“ zusammengefasst, mit dem Trompetensolo von Nina Moses bereichert. „Böhmischer Traum“, eine Polka von Norbert Gälle – die Noten sollen mittlerweile in 13 Ländern zu haben sein –, fand auch im altehrwürdigen Kloster Hane begeisterte Zuhörer. Mit „I would do anything for Love (but I won’t do that)“, uff pälzisch „Ich dät jo alles fer die Liebe mache, awwer ich will jo garnet“ , war auch ein Lied des amerikanischen Rocksängers Meatloaf zu hören. Mit dem „Deutschmeister Regimentsmarsch“ machte das Orchester glaubhaft, dass es wieder unversehrt von seiner eindrucksvollen Weltreise zurückgekehrt war. Erst nach mehreren Zugaben durften die Musikinterpreten das historische Gemäuer des ursprünglichen Klosters verlassen. (sdl)

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