Donnersbergkreis Ein Wunder und ein Punkt

Störmanöver von hinten: Bolandens Yannick Lukas Jahn (rechts) attackiert den Queidersbacher Jonas Böhr.
Störmanöver von hinten: Bolandens Yannick Lukas Jahn (rechts) attackiert den Queidersbacher Jonas Böhr.

«BOLANDEN.»Fußballwunder gibt es immer wieder. Gestern passierte eines auf dem Sportplatz beim TuS Bolanden. Der Bezirksligist hatte in seinem Heimspiel gegen den FC Queidersbach quasi eineinhalb Torchancen, spielte fast 20 Minuten in Unterzahl und kam dennoch zu einem Punktgewinn. Nach dem 1:1 (0:1) vor 25 Zuschauern durfte der aktuelle Tabellenvorletzte jubeln.

„Wenn du mit neun Mann spielen musst und mit einem 1:1 vom Spielfeld gehst, muss man zufrieden sein. Das Unentschieden ist für uns äußerst zufriedenstellend“, befand der Bolandener Trainer Christian Bauer. Für die TuS-Akteure war es in der 19. Saisonpartie erst das vierte Mal, dass sie Zählbares einfuhren. Mit acht Punkten überwintert der Aufsteiger damit auf dem vorletzten Tabellenrang. Der Rückstand auf den Drittletzten TSG Kaiserslautern beträgt satte neun Zähler. Dennoch: Dieser Punktgewinn, auch wenn er äußerst glücklich zustande kam, dürfte gut sein für das Selbstbewusstsein. Bauer betonte: „Es war für uns ein ganz schwieriges halbes Jahr.“ Die Partie auf dem Bolandener Kunstrasen begann wie erwartet. Die Platzherren spielten defensiv. Der FC Queidersbach, der vor der Begegnung nur auf dem viertletzten Tabellenplatz stand, war mit einigen Anhängern gekommen. Und die forderten von außen lautstark von ihren Spielern den Sieg. Bei Wind und Regen hatten beide Teams doch sehr mit einem vernünftigen Spielaufbau zu kämpfen. Queidersbach hatte aber die besseren Torchancen und ging in der 20. Minute mit einem direkt verwandelten Freistoß von Tobias Brummer mit 1:0 (20.) in Front. Bolanden war nach vorne zu harmlos. Zur Pause stand es aber nur 1:0 für die Gäste. Im zweiten Durchgang agierten die Platzherren offensiver. Allerdings änderte sich zunächst nichts an der Offensivflaute der Bauer-Elf. Queidersbach dagegen hatte nun mehr Platz und kam zu guten Torchancen. Philip Wagner scheiterte am glänzend reagierenden TuS-Keeper Maximilian Janßen (54.). Und der FC hatte weitere Möglichkeiten, den Sack zuzumachen. Jonas Böhr vergab in der 65. Spielminute die nächste Hundertprozentige. Dann flog bei Bolanden Dominik Bär wegen Meckerns mit der Gelb-Rot vom Feld (71.). Glück für den TuS: Böhrs Schuss aus 18 Metern klatschte an den Pfosten (73.). Es war eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, bis der FC das 2:0 machen und somit das Spiel für sich entscheiden würde. Doch plötzlich hatte der FC-Torwart Sascha Djordjevic einen Blackout. Beim Abstoß schoss er den Ball in den Lauf des Bolandener Stürmers Christoph Ruppert. Der sagte „Danke“, indem er das Spielgerät aus zehn Metern in den linken Torwinkel zum 1:1 (75.) hämmerte. Jubel beim TuS, ungläubige Gesichter beim FC. Danach ging es für die Platzherren nur noch darum, das 1:2 zu verhindern. Queidersbach rannte an, doch die Bolander verbarrikadierten das Tor. Ab der 77. Minute spielte der TuS nur noch mit acht Feldspieler, denn auch Simon Kaminski musste mit Gelb-Rot wegen Meckerns frühzeitig vom Feld. Doch die TuS-Akteure schafften es, auch noch die fünfminütige Nachspielzeit ohne Gegentreffer zu überstehen. So spielten sie TuS Bolanden: Janßen - Jahn, Oberländer, Kaminski, Seiler - Kanoffsky, Ultes, Lukas Klag (70. Julian Klag), Christoph Ruppert - Bär, Martin Ruppert.

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