Donnersbergkreis Es darf auch der 44er sein

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Winnweiler. Erstmals veranstaltet das Sport-Schützen-Team (SST) Donnersberg seine Vereinsmeisterschaften. Das Besondere an der recht neuen Gruppe: Die Mitgliedergehören dem Verband Freie Schützen Deutschland an und üben damit andere Schießsportarten aus, als es im traditionellen Schießsport in Deutschland möglich ist.

Die Schützen des Teams, das Peter Schäfer aus Winnweiler anführt, sind meist auch in lokalen Vereinen Mitglied und treffen sich zusätzlich zum Training in Disziplinen, die sonst wenig in ihren Heimatvereinen angeboten werden. „Uns geht es darum, Schießsport mit einem Maximum an Spaß zu betreiben, wobei natürlich die Leistung auch in unserem Verband eine große Rolle spielt“, erzählt Ralf Neuhäuser, der zweiter Vorsitzender des SST Donnersberg ist. „Der Reiz ist, Disziplinen zu probieren, zu denen wir sonst keinen Zugang haben. Dazu gehört zum Beispiel das Tontaubenschießen, das Klappscheibenschießen oder die Teilnahme an internationalen Wettbewerben.“ Erst im Juni hat die junge Schützengemeinschaft in Wackernheim bei Mainz am 33. Monte-Kali-Pokal teilgenommen. Dort wurde mit militärischen Waffen geschossen. „Dorthin darf man keine eigenen Waffen mitbringen. Die hätten wir auch gar nicht als Eigentum, aber als freie Schützenorganisation können wir an solchen besonderen Veranstaltungen teilnehmen. Solche Angebote gibt es eben im heimischen Verein nicht“, so Neuhäuser, der aber betont, dass die Mitgliedschaft in einem der regionalen Schützenvereine für jeden im SST selbstverständlich ist. Neuhäuser und seine Frau Sabine etwa gehören dem Schützenverein Ramsen an. „Beim Training bei uns kann der Schütze auch einmal etwas Neues ausprobieren. Meine Frau Sabine hat beispielsweise mit dem 44er-Revolver geschossen“, so Neuhäuser. Seit Juni laufen jetzt die Vereinsmeisterschaften, die in Winnweiler im Vereinsheim des SV geschossen werden. „Wir konzentrieren uns dabei auf zwei Disziplinen, es geht ausschließlich um Präzision. Geschossen wird mit Lang- und Kurzwaffen. Das Besondere ist, jeder darf diese Vereinsmeisterschaft mit seinem Lieblingskaliber schießen, es geht rein um das Trefferbild. Bei den Kurzwaffen werden 30 Schuss auf der Präzisionsscheibe gewertet, dabei ist es egal, ob mit der 22er-Kleinkaliber-Pistole oder beispielsweise mit dem Großkaliber-Revolver 44-Magnum geschossen wird. So etwas wäre im Deutschen Schützenbund undenkbar. Gleich läuft es bei den Langwaffen“, so Neuhäuser. „Klar, die meisten schießen mit den kleineren Kalibern, die dank der leichteren Waffen bessere Trefferbilder versprechen, aber alleine die Möglichkeit der Auswahl der Waffe ist die Besonderheit unserer Vereinigung“, betont Neuhäuser. Bis Ende August haben die Schützen des SST noch die Gelegenheit, die Vereinsmeisterschaft mitzuschießen und ihre Scheiben zur Auswertung einzureichen. Die Auswertung übernimmt auch der zweite Vorsitzende. Wohl zur Jahresabschlussfeier im Dezember werden dann die ersten Klubmeister mit den acht ausgelobten Pokalen geehrt. Jeweils vier Trophäen gibt es für die Kurzwaffen- und die Langwaffenschützen. Das Sport-Schützen-Team Donnersberg ist mittlerweile auf über 90 Mitglieder angewachsen, wovon zehn Prozent Frauen sind. „Es gibt keine speziellen Wertungen für Frauen, sie schießen gemeinsam mit den Männern die gleichen Disziplinen“, so Neuhäuser. |jös

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