Donnersbergkreis Gastronomie: Kapellen-Brauhaus in Betrieb

«Bad Sobernheim.» Seit 4. April läuft der offizielle Gastronomiebetrieb des Bad Sobernheimer Kapellen-Brauhauses „Denkmalz“ in der Disibodenberger Kapelle. Über fünf Jahre wurde geplant und gebaut. Viele Baudetails mussten mit der Denkmalpflege detailliert abgestimmt werden, wie die Investoren Johannes und Bruno Schneider, Joachim Schmitt und Michel Schneider bestätigen.

Alle sagen aber auch nach Fertigstellung: Es hat sich gelohnt. Unter dem Motto „Cervisiam bibat“ („Man trinke Bier“), das Hildegard von Bingen in ihrem medizinischen Werk aus dem 12. Jahrhundert „Causae et curae“ empfahl, wird künftig in der Kapelle Craft-Bier mit ausgesuchten Rohstoffen regionaler Erzeuger direkt vor Ort in den Sudkesseln gebraut und kann auch anschließend als Helles Nummer eins, Dunkles Nummer eins oder Weizen Nummer eins entweder im Innenbereich unter dem eindrucksvollen Kreuzgewölbe wie auch auf der Empore mit Blick auf die Sudkessel getrunken werden. Das historische Gewölbe konnte fast überall im Original erhalten werden. Der Dachstuhl und der Holzboden im oberen Gebäudebereich wird mit einer eigens angefertigten Stahlkonstruktion gehalten. Jeder Baufortschritt, insbesondere im Bereich des Gewölbes und der Priestersitze musste mit den Denkmalbehörden vorab detailliert abgestimmt wie auch anschließend dokumentiert werden. Mit den Emporen gibt es im Innern 120 Sitzplätze sowie mit 17 Metern auch die längste Biertheke in der Region. Im Biergarten im Außenbereich ist bei gutem Wetter Platz für weitere 120 Personen. Die Küche, die im Anbau untergebracht ist, bietet den Gästen alles für den kleinen und großen Hunger. Im Denkmalz-Shop können kleine Geschenke zum Mitnehmen erworben werden. Die Kapelle wurde nach dem Plan von Meister Heinrich Murer von Beckelnheim für die Zisterzienser von Kloster Disibodenberg auf einem ehemaligen Gutshof in Bad Sobernheim am jetzigen Standort errichtet. Fertiggestellt wurde sie im Bereich des Chores um 1455 und im Bereich des Langhauses um 1493. Beide Dachstühle gehören aufgrund ihrer Größe und Qualität zu den bedeutenden Zeugnissen der Zimmermannskunst im Land. Der Gewölbekeller aus dem 16. Jahrhundert soll weiter vom Förderverein Disibodenberger Kapelle für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden. Geöffnet ist das „Denkmalz“ dienstags bis freitags von 15 Uhr bis 23 Uhr, samstags und sonntags, 12 bis 23 Uhr.

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