Donnersbergkreis Großes Kino

Gelungener Mix: Beim Konzert des Bolander Musikvereins wechselten sich nicht nur Instrumental- und Gesangsstücke ab, auch die Mi
Gelungener Mix: Beim Konzert des Bolander Musikvereins wechselten sich nicht nur Instrumental- und Gesangsstücke ab, auch die Mischung aus Symphonie und Filmmusik gefiel dem Publikum.

«BOLANDEN.» Unter dem Titel „Symphonie trifft Film“ hat der Musikverein Bolanden am Samstag in der Werner-von-Bolanden-Halle einmal mehr das Publikum begeistert. Unter der Leitung von Daniel Schneider lud das Blasorchester die zahlreichen Zuschauer auf eine Reise durch Klassik und bekannte Filmmusik ein. Der Applaus war so groß, dass drei Zugaben gespielt werden „mussten“. Gast-Solistin Seungmin Baek überzeugte mit ihrer einzigartigen Stimme.

Gerade noch von Spezialagent James Bond 007 entführt, um danach Giacomo Puccinis „O mio babbino caro“ zu hören? Diese Mischung überzeugte die Besucher in der fast ausverkauften Halle. Zu Beginn hatte Werner Kanoffsky, Vorsitzender des Musikverein Bolanden, angekündigt, dass das Publikum ein Konzert erleben würde, dass „musikalisch nicht gegensätzlicher sein könnte“. Nicht nur die Abwechslung aus instrumentalen und Gesangsstücken, auch der Mix aus Symphonie und Filmmusik überzeugte. Gleich das erste Stück begann wuchtig und dramatisch, obwohl es durchaus sanfte Einwürfe gab. „Ross Roy“ wurde von Jacob de Haan für eine Schule in Brisbane komponiert. Eine „heroische Melodie mit lustigen Einwürfen, wie es wohl in einer Schule üblich ist“, erklärte Dirigent Daniel Schneider dem Publikum. Danach spielten die 45 Musiker, die in der zweiten Hälfte auch vom Jugendorchester Bolanden unterstützt wurden, den wohl bekanntesten Hit von der Rockband Aerosmith: die Rockballade „I Don’t Want To Miss A Thing“ – aus dem Soundtrack des Filmhits „Armageddon“ – klassisch interpretiert. Die Solistin Seungmin Baek, die seit 2015 am Pfalztheater in Kaiserslautern beschäftigt ist und unter anderem in Mannheim studierte, hatte ihren ersten Auftritt mit dem klassischen Stück „Heia, in den Bergen“, komponiert von Emmerich Kálmán. Auch wenn ihre Stimme bei diesem Stück leider zum Teil vom Orchester übertönt wurde, war die Ausdruckskraft der Südkoreanerin auf Anhieb spür- und hörbar. Sogar eine kleine Tanzeinlage gab sie zum Besten. Bei der Aufführung der Arie „O mio babbino caro“ aus der Oper „Gianni Schicchi“ von Giacomo Puccini passte das Lautstärke-Verhältnis von Solistin und Musikern besser, sodass das Publikum der schönen hohen Klangfarbe der Sängerin noch aufmerksamer lauschen konnte. Auch bei „Meine Lippen, sie küssen so heiß“ aus einer Operette von Franz Lehár konnte sie vollauf überzeugen. Doch Baek war nicht die einzige Solokünstlerin an diesem Abend: Auch zwei Musiker, die normalerweise im Orchester spielen, trauten sich ans Mikrophon. Stefan Unfricht, Konzertmeister und Dirigent des Jugendorchesters – normalerweise bei den Flötenspielern zu finden – sang Elton Johns „Can You Feel The Love Tonight“ aus dem Film „Der König der Löwen“. Posaunist Thomas Wagner gab „Moon River“ aus dem Film „Frühstück bei Tiffany“ zum Besten und sang als Zugabe „New York, New York“. „Es ist immer wieder überraschend, welche Talente im Verein schlummern“, sagte Schneider. Auch wenn Wagner das erste Mal als Solist für den Musikverein auf der Bühne stand, so war das für ihn dennoch kein völliges Neuland – ist er doch in verschiedenen Bands als Sänger aktiv. Folglich hielt sich auch seine Nervosität in Grenzen. Sofern Thema und Musik wieder passen, ist es durchaus denkbar, dass Wagner und Unfricht bald wieder Gesangseinlagen für den Musikverein geben. Beim „Rundgang durch die musikalische Welt der Filmmusik war wohl für jeden etwas dabei: Mit Winnetou und Old Shatterhand in den Wilden Westen, Action mit James Bond oder Indiana Jones, in die schottischen Highlands mit der Musik aus Braveheart oder mit „Let It Go“ die weitere Aufführung eines Disney-Titels. Zwischendurch gab es noch die symphonischen Stücke „Unter dem Sternenbanner“ – ein Song, der früher gespielt wurde, damit die Leute bei einer Evakuierung nicht in Panik gerieten –, das „Concert Prelude“ von Philip Sparke und den „Baby Elephant Walk“. Den Abschluss bildete „Moment For Morricone“, eine Hommage an den italienischen Soundtrack-Komponisten Ennio Morricone. Für einen letzten Höhepunkt sorgte die Zugabe von Seunmin Baek, die dieses Mal zusammen mit ihrem Mann Bomun Kim auftrat. Sie sangen im Duett das Trinklied aus „La Traviata“ und durften sich danach noch einmal über minutenlangen Applaus freuen. Nach eine dritten Zugabe endete der gelungene Konzertabend.

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