Donnersbergkreis Hoffen auf die Gemeindeschwester

Die Verbandsgemeinde Rockenhausen hofft weiterhin auf die Einstellung einer „Gemeindeschwester plus“, die sich um allein lebende, aber noch nicht pflegebedürftige Senioren kümmert. Das hat Bürgermeister Michael Cullmann in der Sitzung des VG-Rates bekräftigt. Etwas verwundert zeigte er sich, dass nach der Verlängerung des Landesprojekts andernorts schon eine solche Fachkraft bewilligt worden ist, obwohl die VG den Wunsch schon vor geraumer Zeit geäußert und an den Kreis weitergegeben hatte.

Wie mehrfach berichtet, hat das Land Rheinland-Pfalz vor vier Jahren in sieben Modellregionen das bundesweit bislang einmalige Projekt „Gemeindeschwester plus“ gestartet. Die speziell ausgebildeten Gemeindeschwestern machen Hausbesuche und beraten die älteren Leute, wie sie ihren Alltag bewältigen können. Ziel ist es, ihnen so lange es geht ein selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen und der Vereinsamung entgegenzuwirken. Die Initiative hat bislang viel Lob aus der Wissenschaft und von den beteiligten Kommunen erfahren. 2,9 Millionen Euro hat das Land in diese Hilfe investiert – eine Verlängerung machte es unter anderem davon abhängig, ob sich andere an der Finanzierung beteiligen. Allen voran die Kranken- und Pflegekassen sah das Land in der Pflicht: Sie profitierten von der Arbeit, weil Pflegekosten eingespart würden. Inzwischen herrsche Klarheit, teilte Cullmann mit: Land und Kassen finanzierten das Angebot zu 100 Prozent, „wir hätten keinen Eigenanteil“. Bereits im Februar hat der VG-Rat beschlossen, die Gemeindeschwester plus prophylaktisch mit einer halben Stelle im Haushalt zu verankern. Den Anstoß für eine Beteiligung hatten Anfang 2018 die Fraktionen von CDU und „Nordpfälzer“ mit einem gemeinsamen Antrag im VG-Rat gegeben. Die Verbandsgemeinde hatte Ende des vorigen Jahres die Kreisverwaltung über das Rockenhausener Interesse informiert, das auch der Kirchheimbolander VG-Rat im März bekundet hat. Denn nur die Landkreise können sich für die Teilnahme an dem Projekt bewerben. „Uns ist dann aufgefallen, dass in Kaiserslautern eine Gemeindeschwester plus eingestellt wurde, weshalb wir uns mit dem Ministerium in Mainz in Verbindung gesetzt haben“, so Cullmann. Dort habe man die Auskunft erhalten, dass die Kreisverwaltungen bereits vor einiger Zeit angeschrieben und nach potenziellen Teilnehmern gefragt worden seien. „Ich weiß jetzt nicht, ob unsere Interessenbekundung, die ja schriftlich fixiert war und die wir auch bestätigt bekommen haben, schon ans Land weitergegeben wurde“, sagte der Bürgermeister. Er verwies ferner auf den letztjährigen Besuch von Andrea Rihlmann im Rockenhausener VG-Rat: Die in drei Verbandsgemeinden des Landkreises Kaiserslautern tätige Gemeindeschwester plus hatte es für sinnvoll erachtet, das Gebiet einer solchen Fachkraft an den jeweiligen Pflegestützpunkt zu koppeln. Einen solchen bildet Rockenhausen zusammen mit den Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel und Winnweiler. Die beiden Ersteren gehen ohnehin zum 1. Januar 2020 in der VG Nordpfälzer Land auf, mit der südlichen Nachbar-VG will Cullmann Kontakt aufnehmen: „Es wäre schön, wenn das mein Amtskollege in Winnweiler auch unterstützen würde und wir die Gemeindeschwester plus für den Pflegestützpunkt auf dieser Seite des Kreises schon mal bekämen.“

x