Donnersbergkreis Klänge von Liebe und Wein

Mit sechs Gastchören gab der Männergesangverein Gauersheim am Samstag ein Herbstkonzert anlässlich seines 150-jährigen Bestehens. Dabei zeigten sich alle Chöre außerordentlich gut disponiert – trotz der schwierigen Akustik in der Mehrzweckhalle.

Mit ihrem ersten Lied, „Aus der Traube in die Tonne“, huldigte die gastgebende Chorgemeinschaft Gauersheim-Ilbesheim dem Herbst. Im zweiten Vortrag, dem Freddy-Quinn-Hit „Junge komm bald wieder“ glänzte Karl Roos mit einem sauber intonierten Tenor-Solo. Der Chor stand unter der Leitung von Anja Hartmetz, am Klavier begleitete Alvina Reiss. Der gemischte Chor Bubenheim (Leitung und Klavierbegleitung: Jürgen Knecht) stieg flott ein mit dem Evergreen „Marina“ und überraschte das Publikum beim „Kriminaltango“ mit einem krachenden Pistolenschuss. Im zweiten Teil kamen die Bubenheimer als Männerchor zurück und servierten der Jahreszeit angemessen zwei Weinlieder, den „Pfälzer Weinknorz“ und „Hol e Häwwel voll eruff“. Klangschön und mit gut ausbalancierter Dynamik präsentierte sich der gemischte Chor Dreisen unter der Leitung von Alena Gahn, unter anderem mit „Nimm dir Zeit“, „Viva la Musica“ und „Musik ist wie die Sonne“. Stimmlich kompakt zeigten sich die Sänger aus Ilbesheim bei Landau. Ihr erster Beitrag, „Mut zum Frieden“, ist am Donnersberg mit anderem Text als „Bajazzo“ bekannt. Flott und mit präzisem Einsatz präsentierte der Männerchor sodann „Liebeskummer lohnt sich nicht“, um anschließend mit großartigen Crescendo-Stellen bei „Über sieben Brücken musst du gehn“ für Gänsehaut zu sorgen. Kurios: Die Stücke wurden vom Dirigenten Jochen Bonnemann virtuos, aber im Stehen (ein Stuhl war durchaus vorhanden) am Klavier begleitet. Im zweiten Teil des Programms bekam Volker Machinek im Lied „Wenn der Tag zu Ende geht“ Gelegenheit zu einem schön und entspannt gesungenen Bariton-Solo. Als eine wirkliche Überraschung entpuppte sich der gemischte Chor aus Marienthal. Der zahlenmäßig kleine Chor (Leitung: Martin Maroufi) begeisterte mit ausgezeichnetem, feinen Gesang. Dabei verfielen die Sängerinnen und Sänger nie der Versuchung, zu forcieren. Vielmehr zwangen sie mit ihrer disziplinierten und genauen Vortragsweise das seinerseits nicht immer so disziplinierte Saalpublikum, den Lärmpegel entsprechend zurückzufahren. Beeindruckend war das von nur fünf Frauen gesungene afrikanische Lied „Malaika“, dem sich übergangslos der gesamte Chor mit „Der Löwe schläft heut Nacht“ anschloss. Dabei begleitete Maroufi mit einer afrikanischen Trommel. Im zweiten Teil setzte der Chor mit einer szenisch dargestellten „Netten Begegnung“ einen weiteren Glanzpunkt: Singend und spielend tauschten die Frauen- mit den Männerstimmen Belanglosigkeiten aus, um dann am Ende zu rätseln, mit wem man sich da eigentlich gerade unterhalten hatte. Aus Bechenheim und Nieder-Wiesen im benachbarten Rheinhessen war die gleichnamige Chorgemeinschaft gekommen. Am Akkordeon begleitete Dirigent Manfred Bürger den Männerchor beim gefälligen „Vater unser“. Weitere Stücke waren „Down by the Riverside“ als A-Capella-Stück sowie das Medley „Italienreise“, einmal mehr mit (virtuoser) Akkordeonbegleitung. Den Schlusspunkt setzten die Gastgeber, unter anderem mit einem von Alvina Reiss wiederum engagiert am Klavier begleiteten Westernlieder-Medley. Vom Publikum verlangte Zugaben, darunter der „Pfälzer Wind“, wurden gerne gegeben. Der Abend klang mit einem von allen Anwesenden gemeinsam gesungenen „Dankeschön und auf Wiedersehen“ aus. (ajh)

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