Donnersbergkreis Mancher verliert noch eine Flosse

Ava Weszkalnys (DLRG Eisenberg) bei der 4 mal 50 Meter Rettungsstaffel. Am Ende erreicht sie mit ihrer Mannschaft den dritten Pl
Ava Weszkalnys (DLRG Eisenberg) bei der 4 mal 50 Meter Rettungsstaffel. Am Ende erreicht sie mit ihrer Mannschaft den dritten Platz.

«Eisenberg.» Zum 37. Mal hat die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Eisenberg zum Rettungswettkampf im Waldschwimmbad eingeladen. 37 Mannschaften aus acht Ortsgruppen maßen sich in vier Disziplinen und zeigten, dass sie im Ernstfall Leben retten können. Die DLRG Eisenberg war mit sechs Mannschaften dabei.

Ab 8 Uhr sind die Helfer auf den Beinen. Tische und Bänke werden aufgestellt, Kaffee wird gekocht, Melonen und Äpfel werden geschnitten, Kuchen entgegengenommen – jeder hat seinen Job. Nach und nach trudeln die Mannschaften ein, 10.30 Uhr Einschwimmen, 11 Uhr beginnt der Wettkampf. Alles nach Plan. Die erste Disziplin ist die 4 x 25-Meter-Hindernisstaffel, bei der die Schwimmer ein 70 Zentimeter tiefes Hindernis untertauchen müssen. Nach dem dritten Lauf hat sich ein Hindernis abgesenkt, was sofort vom Kampfrichter angezeigt wird: „Da hat sich etwas ausgehängt – wer kann das mal richten?“ Er hat den Satz noch nicht zu Ende gesprochen, da ist schon Peter Schmitt, der neue Vorstand der DLRG Eisenberg, im Wasser, bringt das Hindernis in Ordnung – es kann weitergehen. „Eindeutig multitaskingfähig, der Mann“, lobt der Kampfrichter. Irina Erlacher ist die Trainerin der Minis und der Altersklasse (AK) 10 männlich. „Ich bin mit den Kindern zufrieden und freue mich, dass so viele heute dabei sind“, sagt sie. Auch die Kleinen schwimmen die gleichen Disziplinen wie die älteren Schwimmer, Hindernisstaffel, Rückenlage ohne Armtätigkeit, Gurtretterstaffel und Rettungsstaffel. „Obwohl einige zum ersten Mal bei einem Rettungswettkampf dabei sind und deshalb sehr aufgeregt sind, machen sie ihre Sache gut“, lobt sie. Fast alle Kinder haben „ihre Fans“ dabei, die oft Helferaufgaben übernommen haben. „Wir brauchen pro Lauf drei Helfer: Einen, der mit einem Kind am Startblock steht, einen zweiten in der Mitte des Beckens bei dem zweiten und vierten Schwimmer und einen Dritten, der am oberen Ende des Beckens mit dem dritten Schwimmer steht“, erklärt die Trainerin. In der Aufregung vergessen die Kinder häufig, von wo aus sie starten, welche Disziplin gerade geschwommen wird oder welches Equipment sie brauchen. „Wir lassen unsere Kinder nicht alleine, sondern begleiten und unterstützen sie die ganze Zeit“, betont sie. Für die neunjährige Hannah Knießling aus Bolanden ist es der zweite Wettkampf. „Ich bin zwar gestern beim Kreisjugendschwimmfest schon gestartet, bin aber heute noch genauso aufgeregt“, verrät Hannah, deren beste Disziplin das Kraulschwimmen ist. In der Aufregung passieren trotzdem manchmal auch Fehler. Als eine gegnerische Mannschaft bei einem Lauf die falsche Disziplin schwimmt, versehentlich auf die Nachbarbahn gerät und unterwegs auch noch eine Flosse verliert, müssten normalerweise Strafpunkte vergeben werden. „Das ist heute ein Freundschaftswettkampf – die Mannschaft ist ohnehin schon traurig, dass ihnen das Missgeschick passiert ist, da wollen wir nicht noch zusätzlich Strafpunkte vergeben“, lautet die menschliche Entscheidung des Kampfrichters. Nach Ende des Wettkampfs fiebern Lina Schmitt, Nicklas Dziuk und Tom Bostan dem Endergebnis entgegen, haben sie doch zu dritt, da eine Teamkollegin wegen Krankheit ausfiel, in zwei Disziplinen den sonst häufig überlegenen Gegner aus Nieder-Olm/Wörrstadt geschlagen. „Ob unsere Zeiten aber für den Gesamtsieg reichen?“, fragen sie sich gespannt. Am Ende haben sie es tatsächlich geschafft – sie erreichen den ersten Platz. Die Freude ist groß. Peter Schmitt, Trainer und erster Vorsitzender, zeigt sich am Ende hochzufrieden mit dem Wettkampf: „Unser Team hat super zusammen gearbeitet und alles hat bestens funktioniert“, freut er sich und betont, dass ohne die Helfer im Hintergrund – angefangen von den übrigen Vorstandsmitgliedern über zahlreiche Helfer aus Schwimmer- und Elternkreisen bis hin zur Ergebnisauswertung durch Heidi und Klaus Volk – so ein Wettkampf nicht zu bestreiten sei.

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