Donnersbergkreis „Mozartwege“ führen im März nach Kibo

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Für honorige Gäste wird sich der Westflügel der restaurierten Kirchheimbolander Orangerie am 5. und 6. März öffnen: Die Vereinigung „Europäische Mozartwege“ hält dort ihre Jahrestagung ab. Die Kleine Residenz, in der Mozart vom 23. bis 29. Januar 1778 auf Einladung der Fürstin Caroline weilte, bei Hofe wie auf der Orgel der Paulskirche spielte, ist Mitglied dieser 2002 ins Leben gerufenen Vereinigung mit Sitz in Salzburg.

Deren Anliegen ist es, Kultur-Touristen diverse Routen auf Mozarts Spuren durch europäische Länder zu empfehlen, aber auch unter dem Patronat des Europarates selbst aktuelle Projekte mit Bezug zu Mozart zu fördern. Über eine solche Unterstützung durfte sich in Kirchheimbolanden bereits die „Lebenshilfe“ für ihr Kunstprojekt im Schlossgarten freuen. Etwa 20 Abgesandte aus zehn Ländern, die Mozart einst bereiste, werden zur Tagung in Kirchheimbolanden erwartet. Gefragt worden, ob er sich seine Stadt als Ausrichter vorstellen könne, sei er auf der Mitgliederversammlung im österreichischen St. Gilgen, erzählt Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller, und das „Ja“ sei ihm nicht schwer gefallen. Gerade auch in Vorfreude auf den Westflügel der Orangerie als Tagungsort – und damit jenes höfisch-barocke Gebäude, das wenige Jahre vor Mozarts Besuch errichtet wurde und an dem der Genius, der in Kirchheimbolanden seinen 22. Geburtstag beging, durchaus vorbeispaziert sein könnte. Dass es gerade Anliegen der Generalversammlungen sei, die verschiedensten Mozart-Orte – auch solche, die man gemeinhin nicht mit dem Namen des Komponisten verbindet – und deren Aktivitäten kennenzulernen, unterstreicht auf Nachfrage der Generalsekretär der „Mozartwege“, Gerhard Spitz. In der Orangerie also wird Klaus Hartmüller am Samstagmittag alle Teilnehmer zur Mitgliederversammlung begrüßen, ehe beim Besuch der Paulskirche natürlich die „Mozartorgel“ für sie erklingt. Und Kirchheimbolanden wird auch am Abend exquisit weiterklingen: In der Stadthalle ist Auftakt zum zweiten Jahrgang der von Lydia Thorn Wickert ins Leben gerufenen Klavierreihe mit Preisträgern der Bonner „Telekom Beethoven Competition“. Dass mit dem gerade 20-jährigen Filippo Gorini, 1. Preisträger 2015 und zudem Gewinner des Publikumspreises, ein Landsmann am neuen Flügel sitzen wird, dürfte der Präsidentin der „Mozartwege“, Maria Majno aus Mailand, besonders gefallen. Auch deshalb, weil sie selbst sich im Rahmen der weltweiten Bewegung „El Sistema“ für den breiten Zugang von Kindern und Jugendlichen zum Musizieren engagiert. Am Sonntagvormittag gehen die Vertreter der „Mozartwege“ dann wieder an die Arbeit zum zweiten Teil ihrer Mitgliederversammlung, die sich neben Regularien nach Auskunft von Gerhard Spitz in Workshops den Themen Marketing und Media sowie der Entwicklung neuer gemeinsamer Projekte widmen wird. Für Klaus Hartmüller und Lydia Thorn Wickert ist die Visite der „Mozartwege“-Vertreter eine weitere gute Gelegenheit, die Kleine Residenz mit ihrem barocken Reichtum noch bekannter und vertrauter zu machen. Ungeachtet dessen, dass vor Ort noch einiges ausbaufähig sei, um mehr Mozartfreunde anzulocken, sei es großartig, dass die kleine Stadt sich gleichberechtigt neben Metropolen wie Prag, Rom, Wien oder London in Veröffentlichungen der „Mozartwege“ und in deren Internet-Auftritt (www.mozartways.com) präsentieren könne, unterstreichen Hartmüller und Thorn Wickert die Bedeutung und die Chancen einer Zugehörigkeit zu diesem besonderen europäischen Bund. Ihm gehören aktuell 36 Mitglieder an, Städte, aber auch touristische und kulturelle Einrichtungen. Kirchheimbolanden liegt an einer Route, die entlang von Mosel, Main und Rhein führt und weiter die Städte Frankfurt, Offenbach, Mainz, Koblenz, Bonn, Mannheim und Schwetzingen verbindet.

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