Donnersbergkreis Nach 47 Jahren Einsatz den Helm genommen

Thomas Werrmann (Mitte) mit (von links) Michael Schreiber, Helmut Brand, Torsten Schlemmer und Thilo Bernhard.
Thomas Werrmann (Mitte) mit (von links) Michael Schreiber, Helmut Brand, Torsten Schlemmer und Thilo Bernhard.

2018 feierte die Feuerwehr Waldgrehweiler ihr 140-jähriges Bestehen. Fast ein Drittel dieser Zeit, nämlich genau 47 Jahre lang, war Thomas Werrmann aktives Mitglied. Nun, mit 63, hat er die gesetzliche Altershöchstgrenze erreicht und muss seinen Helm nehmen. Ihm wurde ein würdiger Abschied bereitet.

Mit einer fingierten Einsatzmeldung hatten ihn die Kameraden ein letztes Mal zum Feuerwehrgerätehaus gelockt, wo die versammelte Mannschaft als Überraschung hinter dem Garagentor zum Empfang bereitstand. Torsten Schlemmer nahm den sichtlich überraschten Werrmann in Empfang und ließ seine Dienstjahre Revue passieren – im Beisein von Werrmann ebenfalls aktiven Söhne Jens und Steffen sowie seiner Enkel Luca und Henri. Zusammen mit seinem Bruder Helmut war Thomas Werrmann im Frühjahr 1972 im Alter von 16 Jahren seiner Heimatwehr beigetreten. Am 14. Mai erhielt er vom damaligen Wehrführer Bernd Schröder die Ersteinweisung für Feuerwehrleute und durfte direkt bei einer Löschangriffsübung mitwirken – wegen Wasserknappheit, wie so oft, „trocken“. Zum Monatsende erfolgte die Unterweisung in der Unfallverhütung durch Walter Krobisch und nach stolzen sechs Übungen im Monat die Besichtigungsübung durch den Kreisbrandinspekteur Heinrich Rothley aus Rockenhausen. Im Anschluss gab es ein Schnitzel und zwei Flaschen Bier für jeden Mann im Gasthaus Wasem. In die aktive Zeit von Werrmann fallen acht Wehrführer- und vier Kreisfeuerwehrinspekteurwechsel, 1986 der Umzug von der Löschgeräteremise beim Glockenturm ins neue Gerätehaus, weitere Renovierungsarbeiten, die Umstellung der Einsatzmittel vom hölzernen Handkarren, auf den Einsatzwagen „Marke Eigenbau“, dessen „Ummontage“ auf einen Autoanhänger und zuletzt die Indienststellung des ersten motorisierten Einsatzfahrzeuges im August 2018. Den Einzug ins ausgebaute Feuerwehrgerätehaus hat der Veteran dann nicht mehr ganz geschafft, dieser steht in den letzten Zügen. Laut lückenhafter Einsatzstatistik fielen in Werrmanns Dienstzeit weiterhin insgesamt 62 Einsätze, darunter 22 Brände, 15 Hochwasser- und Unwettereinsätze, 13 Hilfeleistungen, neun Verkehrsunfälle, eine Tierrettung und eine Personensuche. Durch seine Auswärtstätigkeit auf dem Bau konnte der Oberpolier nicht alle Einsätze mitmachen, war jedoch an den Wochenenden immer da, wenn’s irgendwo – im Wortsinn – „brannte“, so Schlemmer in seiner Würdigung. 2002 wurde Thomas Werrmann das silberne und 2010 das goldene Feuerwehrehrenzeichen des Landes verliehen, und 2018 folgte die Ernennung zum Hauptfeuerwehrmann. Die Auszeichnung mit dem goldenen Feuerwehrehrenzeichen mit Eichenlaub wird beim „Gipfeltreffen“ der Feuerwehr- und Katastrophenschutzeinheiten des Donnersbergkreises durch Landrat Rainer Guth vorgenommen. Als kleines Dankeschön überreichten die Kameraden einen Formel-Eins-Gutschein und luden zum gemeinsamen Beisammensein mit kleinem Imbiss im neuen Aufenthaltsraum ein. Der Ortsbürgermeister und VG-Beigeordnete Helmut Brand würdigte Werrmanns Wirken im Namen der Kommunen, überreichte eine Dankesurkunde und nahm die Entpflichtung vor. Er übergab eine Uhr seitens der Verbandsgemeinde und ein Weinpräsent der Gemeinde. Dem Dank schlossen sich Wehrleiter Thilo Bernhard, dessen Stellvertreter Michael Schreiber und die später hinzugestoßene VG-Beauftragte Tanja Gaß an.

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