Donnersbergkreis Noch ein Schritt in Richtung Windkraft

Das Thema Windkraft auf dem Gelände des ehemaligen Militärgeländes „North Point“ auf Kriegsfelder Gemarkung war jüngst wieder Thema im Kirchheimbolander Verbandsgemeinderat. Dieser hat den Entwurf der dritten Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans angenommen. Damit ist das Aufstellungsverfahren abgeschlossen. Dagegen soll eine andere Sonderfläche aus dem Plan genommen werden.

Wie mehrfach berichtet, möchte die Firma Juwi auf dem ehemaligen Militärgelände drei Windkraftanlagen errichten. Diese Anlagen sollen die sechs in der Nähe bereits vorhandenen Windräder des Windparks „Taubernheide“ beim Schneebergerhof ergänzen. Wie Tina Rothley von der Verbandsgemeindeverwaltung in der Ratssitzung berichtete, haben bei einer öffentlichen Auslegung 27 Träger öffentlicher Belange Stellungnahmen abgegeben. „17 haben keine Einwände geäußert“, so Rothley. Von den zehn anderen hat etwa die E-Plus Mobilfunk GmbH mitgeteilt, dass fünf Richtfunkverbindungen innerhalb des Plangebietes verlaufen und bittet um Berücksichtigung und Übernahme der Trassen sowie eines Schutzkorridors in die Vorplanung. Laut Tina Rothley sind diese bereits in den Flächennutzungsplan übernommen. Genaue Standortangaben und Angaben zum Typ der Windkraftanlagen werden erst im weiteren Verfahren festgesetzt. Eine umfangreiche Stellungnahme habe der Umweltverband Pollichia abgegeben. Dieser sieht dort vor allen Dingen einen „letzten verbliebenen Rückzugsraum für bedrohte Arten“. Alle vorgelegten Gutachten bestätigten diese Einwendungen jedoch nicht, auch seitens der Unteren Naturschutzbehörde habe es keine ablehnende Stellungnahme gegeben, erläuterte Rothley. Letztlich entschied sich der Rat bei einer Enthaltung dafür, dem Entwurf der Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans zuzustimmen. Nun sollen laut Rothley die Ortsgemeinden der VG um Zustimmung gebeten werden. Danach sei die Teilfortschreibung der Kreisverwaltung zur Genehmigung vorzulegen. Eine Sonderbaufläche Windkraft auf den Gemarkungen Kriegsfeld und Mörsfeld soll dagegen wieder aus dem Flächennutzungsplan genommen werden. Konkret dreht es sich hier um den Bereich „Märmelstein“. „Der Standort war damals stark in der Kritik“, sagte Tina Rothley im Verbandsgemeinderat. 2012 hatten die Ortsgemeinden Kriegsfeld und Mörsfeld beschlossen, einen gemeindeübergreifenden Windpark mit der Firma Juwi zu realisieren. Die Bebauungspläne sind aber nach der frühzeitigen Beteiligung nicht weitergeführt worden. Das Thema hier: Vogelschutz. „Nun war wieder der Wunsch da, auf Mörsfelder Gemarkung drei Windkraftanlagen zu errichten“, erläuterte Rothley. Diesmal mit dem Projektierer Abo-Wind im Bereich „In den Birken“. Die Kreisverwaltung beurteile jedoch eine Genehmigung von mehr als insgesamt drei Anlagen östlich der L 404 mit Blick auf den Vogelschutz kritisch. Die Kriegsfelder und Mörsfelder Ortsgemeinderäte haben deshalb beschlossen, dass im Kernbereich des Gebietes „Märmelstein“ keine Windräder mehr errichtet werden sollen. Das Ackerplateau könnte so für die Wiesenweihe als Bruthabitat zur Verfügung stehen. Lediglich im Bereich „In den Birken“ soll Windkraft möglich bleiben. Letztlich stimmte auch der VG-Rat dem zu und beschloss eine weitere Teilfortschreibung des Flächennutzungsplans einzuleiten.

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