Münchweiler Pfälzer Bulldog-Club steht nach mehr als 30 Jahren vor dem Aus

Wird es künftig wohl nicht mehr geben: die Treffen des Pfälzer Bulldog-Clubs in Münchweiler.
Wird es künftig wohl nicht mehr geben: die Treffen des Pfälzer Bulldog-Clubs in Münchweiler.

Die Tage des Pfälzer Bulldog-Clubs mit Sitz in Münchweiler sind gezählt. Das Verfahren zur Auflösung des weit über die pfälzischen Grenzen hinaus bekannten Vereins ist eingeleitet.

Gegründet worden war der Bulldog-Club im November 1993 mit dem Ziel, landwirtschaftliche Geschichte der Region zu erhalten und der Bevölkerung wieder näher zu bringen. Gleich nach Vereinsgründung machten sich die Mitglieder ans Werk, sammelten historische Geräte und Arbeitsmaschinen aus der Landwirtschaft. Diese Altertümer wurden liebevoll restauriert, vor allem Bulldogs, Schlepper und Traktoren. Ziel war es, diese Gerätschaften in technisch und optisch einwandfreiem Zustand bei Ausstellungen zu präsentieren.

Einst fast 100 Mitglieder, jetzt noch acht

Die Euphorie war groß, die Mitglieder erwiesen sich als sehr emsig. Schon bald fand die erste Ausstellung am Bürgerhaus und entlang des Bahnhofpfads statt, die großes Interesse hervorrief. Alle zwei Jahre trafen sich die Bulldog- und Schlepperfreunde entlang der Alsenz, um ihre Schmuckstücke zu präsentieren. Und weil die Gerätschaften schonmal vorhanden waren, machten sich die Vereinsmitglieder daran, sie wieder einzusetzen: Mit dem Mähbinder wurde Getreide abgeerntet und zu Garben gebunden. Historische Schlepper und Erntewagen brachten es zum Veranstaltungsgelände, wo zwei Tage lang immer wieder die Dreschmaschine in Gang gesetzt wurde. Ein Vorgang, der der älteren Generation noch bekannt war, junge Zuschauer aber staunen ließ.

Nun aber wird es damit vorbei sein. „Wir zählen derzeit nur noch acht Mitglieder“, sagt Vorsitzender Heini Dinger. Es waren mal fast 100 gewesen. Zwei Gründe sind wesentlich für die Entwicklung. Da war zum einen die Corona-Pandemie. Bis dahin hatte sich der Club freitags im angemieteten Bulldogstübchen getroffen. „Corona verbot uns diese Zusammenkünfte, und die Pachtzahlungen mussten geleistet werden. Als wir aus wirtschaftlichen Gründen den Pachtvertrag auflösten, sprachen rund 80 Prozent der Mitglieder die Kündigung aus. Sie sahen keine Zukunft mehr in diesem Club“, schildert Dinger. Zweiter Knackpunkt: der Nachwuchs. Der hatte „andere Vorstellungen vom Vereinsleben und stieß dabei in der Vorstandschaft auf Widerstand. Ohne die Jugend gibt es keine Zukunft“, sagt der Vereinsvorsitzende. Dennoch glimme noch ein letzter Hoffnungsfunke: „Dass sich Leute finden, die den Pfälzer Bulldog-Club weiterführen.“

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