Zellertal-Harxheim Schauspieler Christian Klischat stellt Mary Shelley Monster vor
Der Soloabend im Zellertal ist für den in Kirchheimbolanden geborenen Schauspieler in doppelter Hinsicht ein Heimspiel. Seit Jahren ist er mit dem Harxheimer Kulturkreis und dem Verein „Bürger für Bürger“ verbunden. Im historischen Rathaus, das vom Verein als Veranstaltungsort genutzt wird, hat Klischat bereits in der Vergangenheit Werke wie „Die Geschichte vom Schinderhannes“ gelesen. In diesem Jahr findet die szenische Lesung im Harxheimer „Bürgergarten“ statt.
Die Büchse der Pandora
Das Stück nach Mary Shelleys gleichnamigen, berühmten Roman habe für ihn eine die Zeiten überdauernde Bedeutung und Aktualität, beschreibt Klischat sein gut 90-minütiges Programm: „Es geht letztendlich um die großen Fragen von Wissenschaft und Grenze“, so Klischat. Und nennt hier das Stichwort KI: Künstliche Intelligenz. „Was passiert, wenn man sich selbst zum Schöpfer von etwas macht? Im Roman geht es ja nicht um das Monster, wie fälschlicherweise gerne angenommen wird, sondern um dessen Schöpfer Victor Frankenstein. Hier wird die Büchse der Pandora geöffnet“, sagt Klischat.
Mary Shelley habe für ihn auf beeindruckende Weise – vor allem in Anbetracht ihrer damaligen Jugend – in ihrem Roman die Wesenszüge dessen, was das Öffnen der Büchse der Pandora bedeuten könne, auf den Punkt gebracht. Nicht umsonst sei der Roman, der 1818 erstmals erschien, eines der bis heute erfolgreichsten Bücher der englischen Literatur, ergänzt er. Für seine Lesung sei es nicht Voraussetzung, das Buch gelesen zu haben. Die Texteinrichtung und Inszenierung erfolgte erneut durch Drehbuchautor Götz Brandt, mit dem Klischat seit Jahren zusammenarbeitet.
Klischat wuchs in Kirchheimbolanden auf
1969 in Kirchheimbolanden geboren und aufgewachsen, blickt Christian Klischat auf eine langjährige Schauspielkarriere zurück. Als festes Ensemblemitglied hatte er in den vergangenen Jahren Engagements an Theatern in Weimar, Berlin, Rudolstadt, Potsdam und Darmstadt. Er sei „schon durch die Lande gereist“, kommentiert Klischat. Seit 2019 ist er fest im Ensemble am Staatstheater Wiesbaden. Seine schauspielerische Vielseitigkeit beschreibt er selbst als eine „Art Gemischtwarenhandel“. So ist er auch als Sprecher für Fernsehsender tätig und als Darsteller in Film- und Fernsehproduktionen zu sehen.
Ein Theaterauftritt auf dem renommierten „Semmering“ in Österreich habe ihn seinerzeit auch mit Filmregisseur Michael Haneke zusammengeführt. Dieser habe ihn daraufhin für seinen oscarprämierten Film „Das Weiße Band“ verpflichtet. Einem breiten Publikum ist der Pfälzer auch als „Hausmeister Herbert“ in der ZDF-Serie „Siebenstein“ in Erinnerung.
In Harxheim tritt er bereits zum fünften Mal auf. Auch Veranstalterin Anna-Maria Kabs freut sich mit ihren Vereinskollegen auf den Abend mit Christian Klischat. Mit dem „Bürgergarten“ habe man einen passenden Veranstaltungsort für die Sommermonate gefunden. Dieser biete auch deutlich mehr Kapazität als die maximal 40 Personen, die in den Räumlichkeiten des Rathauses Platz finden würden, so Kabs.
Termin
Christian Klischat liest „Frankenstein – oder der moderne Prometheus“ nach Mary Shelley. Donnerstag, 24. August, Einlass ab 18 Uhr, Beginn 19 Uhr im Bürgergarten Zellertal-Harxheim, Kurpfalzstraße (vor der Eisenbahnbrücke). Eintritt: 15 Euro, Voranmeldung unter annamaria.kabs@t-online.de oder telefonisch unter 06355/ 955932.
