Donnersbergkreis Schleiereulen: Naturschützer sorgen sich um Bestand

Eulen-Schützer hoffen, dass junge Schleiereulen in den Landkreis einwandern, um hier ihren Nachwuchs aufzuziehen.
Eulen-Schützer hoffen, dass junge Schleiereulen in den Landkreis einwandern, um hier ihren Nachwuchs aufzuziehen.

«Ilbesheim.» „Wann hört denn dieser Sinkflug bei den Schleiereulen endlich auf?“, fragen sich die Schleiereulen-Schützer der Kreisgruppe Donnersberg des Naturschutzbundes Deutschland (Nabu). Der Bestand der Vogelart im Donnersbergkreis bereitet ihnen Sorgen. Auch in diesem Jahr gab es nur eine einzige Brut im Kreis. Doch die Nabu-Helfer geben die Hoffnung nicht auf.

Im Brutkasten des Hauses von Horst Berg in Ilbesheim wurden vier Junge aufgezogen, die auch beringt wurden (wir berichteten am 19. September). Ein trauriges Ergebnis aus Sicht der Naturschützer – und das nun schon im dritten Jahr in Folge. Noch schlechter fiel die Bilanz in der jüngeren Vergangenheit nur in den Jahren 2014 und 2013 aus, in denen alle Brutkästen leer blieben. Ganz anders lesen sich da noch die Zahlen aus den 1990er Jahren: 1993 zählten die Nabu-Vertreter noch 26 Bruten, im Jahr 1996 waren es 22. Damals war die Welt der Schleiereulen noch in Ordnung. Beim Nabu weiß man auch, dass der Bestand dieser Eulen durch ein dauerndes Auf und Ab gekennzeichnet ist. So eine lange Durststrecke habe es in 43 Jahren Eulenschutz allerdings noch nie gegeben, so die Naturschützer. Die großen Schwankungen im Bestand der Nachteulen haben mehrere Gründe. Da ist etwa die starke Abhängigkeit von der Nahrung, den Mäusen. Gibt es wenige Mäuse, legen die Schleiereulen nur wenige Eier – oder die Brut fällt ganz aus. Viele Mäuse im Sommer bewirken das Gegenteil: Die Eulen brüten in diesem Fall sogar ein zweites Mal. Auch schneereiche Winter, die die Mäuse vor dem Zugriff der Schleiereulen schützen, machen den Vögeln zu schaffen. Schon nach drei Wochen ohne ausreichende Nahrung verhungern sie. Verkehrsopfer dünnen den Bestand zusätzlich aus. Am Fehlen von Brutplätzen, da sind sich die Nabu-Vertreter sicher, kann es im Donnersbergkreis nicht liegen. Die Eulenschützer der Kreisgruppe Donnersberg haben in den letzten vier Jahrzehnten 50 Brutkästen in Kirchtürmen, Kirchenspeichern, Scheunen und Wohnhäusern aufgehängt. Mehr könne für die Eulen nicht getan werden. Willi Dautz und Rüdiger Schmitt aus Rockenhausen, zwei aktive Schleiereulen-Schützer, wünschen sich: „Hoffentlich wandern schon bald junge Schleiereulen in den Landkreis ein, damit sie wieder zahlreich durch die Nacht fliegen können.“

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