Donnersbergkreis (Schw)einhörner, Superwutzen und saugute Ideen

So eine Schweinerei: Mit Plüsch, Federn, Glitzer oder einfach nur ganz viel Farbe haben die Kinder und Jugendlichen ihre Spardos
So eine Schweinerei: Mit Plüsch, Federn, Glitzer oder einfach nur ganz viel Farbe haben die Kinder und Jugendlichen ihre Spardosen-Rohlinge in lauter Unikate verwandelt.

Was für eine riesen Schweinerei in der Rockenhausener Filiale der Sparkasse Donnersberg! Dafür verantwortlich war anders als zu erwarten nicht der aktuell laufende Umbau der Kundenhalle, sondern der Wettbewerb „Design dein Schwein“: Bei der Siegerparty am Freitagnachmittag wurden 317 selbstbemalte Sparschweine von Kindern aus dem Donnersbergkreis ausgestellt. Die Kinder hatten sich für ihre Wutzen so einiges einfallen lassen.

„Jedes einzelne ist ein Unikat“, freute sich Sparkassen-Vorstand Matthias Roth zusammen mit Familien und Kindern über die zahlreichen Kreationen. Das sei in der letzten Zeit vor allem auch den Kunden aufgefallen, die bei ihren Bankgeschäften Tage vor der Preisübergabe die kreativen Spardosen bewundern konnten. „Wir mussten häufig der Versuchung widerstehen, die Schweine zu verkaufen“, gestand Roth kurz vor der Siegerehrung. Im Oktober hatten die Kinder am Weltspartag einen weißen Spardosen-Rohling aus Keramik zusammen mit Pinsel und Farbe erhalten, den sie frei nach ihrer Vorstellung gestalten durften. Bis Anfang Dezember nahmen die Filialen im Donnersbergkreis die gestalteten Sparschweine für den Wettbewerb entgegen. Dabei herausgekommen sind viele kleine, persönliche Kunstwerke: So verliehen manche Kinder ihrem Schwein das Kostüm ihrer Lieblingshelden wie Spiderman, Batman oder Captain America. Andere gestalteten mit Glitzer, Strass und Federn Fabeltiere, die beispielsweise ein Mischwesen aus Schwein und Einhorn darstellten oder dank Christbaumkugeln im plüschigen Geweih und roter Nase an das Rentier Rudolf erinnerten. Darüber hinaus brachten einige Schweinchen einen besonderen Kniff mit sich: Durch die verarbeiteten Materialien, wie glatte Edelsteine oder raues Frottee, erhielten sie eine interessante Oberflächenstruktur. Dascha Moser aus Kerzenheim hoffte, mit einer realistischen Darstellung ihres Schweinchens die Jury – bestehend aus Fotografin Julia Hoffmann, Kunstlehrerin Ursula Pfleger-Ziegler und Künstler Uli Lamp – zu überzeugen. „Ich habe Schlamm gemalt, weil sich die Schweine immer so im Schlamm wühlen, ein paar Blumen und eine Wiese“, erklärt die Achtjährige ihr Kunstwerk. Als „ein echtes Fantasie-Schweinchen in Blau mit einer großen Sonne und einer gelben Nase“ beschrieb Mutter Marina Moser das bunte Schweinchen ihres fünfjährigen Sohns Dominik. Aber auch von den anderen Ideen der Teilnehmer zeigte sie sich angetan: „Alle waren sehr kreativ. Meine Tochter konnte es nicht abwarten, ihr Schwein abzuholen. Sie wollte unbedingt dabei sein.“ Auch der Jury dürfte die Auswahl der Gewinner bei diesem Ideenreichtum nicht leicht gefallen sein. Sie hatte in ihrer Bewertung lediglich eine sehr fantasievolle sowie eine altersentsprechende Umsetzung gewünscht. „Man sollte schon sehen können, dass die Kinder und nicht die Eltern das Schwein gestaltet haben“, so Jutta Kreis von der Sparkasse. Bevor die Sieger jedoch ihre Preise entgegennehmen durften, gab es für alle eine Überraschung: Justus Jones, seines Zeichens Abenteurer, Wissenschaftler und Archäologe, suchte zusammen mit dem Publikum in seiner Zaubershow „Das Geheimnis von Eschnapur“ nach einem magischen Speer. Staunend verfolgten Jung und Alt, wie der Magier Münzen vom Ellenbogen einer kleinen Zuschauerin in einen Blecheimer regnen ließ oder wie ein anderes Mädchen einen zuvor federleichten Karton plötzlich nicht mehr hochheben konnte, weil er „so schwer war wie ein Hochhaus“. Dank der spektakulären Darbietung ging kein Kind mit leeren Händen nach Hause. Zudem erhielt jeder Teilnehmer neben einer Kleinigkeit auch sein Sparschwein. Besonders groß war die Freude unter den 43 Preisträgern in den beiden Altersgruppen drei bis acht und neun bis 14 Jahren, die insgesamt 500 Euro und Sachpreise erhielten. Für besonders schöne und mühevolle Arbeiten hatte die Jury außerdem drei Sonderpreise eingeführt. Einen davon erhielt Emily Helfrich (12) aus Morschheim, die mit einer ganzen Weihnachtskulisse begeisterte: Ihr Rentier-Schweinchen mit selbstgestrickter Mütze zog den mit Geschenken gefüllten Schlitten samt Weihnachtsmann durch einen winterlichen Wald. „Ich war Ende Oktober schon in Weihnachtsstimmung“, erinnerte sich die junge Künstlerin. Besonders aufwendig bei ihrer Gestaltung sei die Mütze des Rentier-Schweins gewesen. Denn für die dafür verwendete Fingerstrick-Technik habe es einige Anläufe gebraucht. „Dafür habe ich mir extra Youtube-Videos angeschaut. Nach ein paar Tagen hat’s dann aber geklappt.“ Die Sieger —Altersgruppe drei bis acht Jahre: 1. Platz: Neela Weingart, Gundersweiler (50 Euro); 2. Platz: Finja Schulz, Mehlingen (40 Euro); 3. Platz: Malea Dittmann, Winterborn (30 Euro). —Altersgruppe neun bis 14 Jahre: 1. Platz: Freia Büttner, Weitersweiler (50 Euro); 2. Platz: Lina Walter, Ilbesheim (40 Euro); 3. Platz: Zoe Käß, Immesheim (30 Euro).

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