Donnersbergkreis Stets in ruhigen Gewässern gefischt

Halten dem Verein seit Jahren, teils sogar seit der Gründung, die Treue (von links): Erwin Imschweiler, Vorsitzender Jens Rohr,
Halten dem Verein seit Jahren, teils sogar seit der Gründung, die Treue (von links): Erwin Imschweiler, Vorsitzender Jens Rohr, Günther und Wilfried Rohr sowie Hans Schäfer.

Turbulenzen gab es nie beim Angelsportverein „Silberbach“ Niedermoschel. Seit 40 Jahren fischt der Verein gewissermaßen stets in ruhigem Gewässer. Mehr als 33 Jahre war die erste Führungsriege im Amt. Heute liegt die Verantwortung in jüngeren Händen. Am Vereinsleben hat sich aber wenig geändert. Die Ziele aus der Gründungsversammlung haben heute noch einen hohen Stellenwert. Dies wurde auch beim Jubiläumsfest am Fischweiher deutlich.

In geselliger Runde feierte der ASV das 40. Jubiläum an der Weiheranlage am Silberbach. Bei Fischspezialitäten plauderten Gäste und Mitglieder, ließen unter anderem die Geschichte des ASV Revue passieren. Zehn interessierte Angler seien es gewesen, die sich zur Gründung des Vereins zusammengefunden hatten, erinnerte sich etwa Gründungsmitglied Erwin Imschweiler. 33 Jahre lang, von 1977 an, führte Imschweiler in der ersten Generation den Angelsportverein. Alle zehn Angler seien schon seit Jahren bei Freunden ihrem Hobby nachgegangen. „Doch dann reifte der Gedanke zu einer eigenständigen Gemeinschaft mit einem eigenen Fischwasser immer mehr.“ Der Verein war schnell gegründet und mit dem Gelände von Gründungsmitglied Albert Rohr die passende Heimat gefunden. Für eine Zeit von 99 Jahren schloss der neue Verein einen Erbpachtvertrag ab und leitete die Planung ein. „Zwei Jahre lang hat das Planfeststellungsverfahren gedauert“, berichtete Imschweiler. Vorgesehen waren drei Weiher, „mit Ach und Krach wurden uns zwei genehmigt“, so der frühere Vereinsvorsitzende. Den Gründungsmitgliedern sei bewusst gewesen, dass auf den Verein hohe Kosten zukommen. Trotzdem: Es hat funktioniert. Bei jeder Zusammenkunft, meist beim regelmäßigen Stammtisch, habe jedes Gründungsmitglied 100 Mark in die Kasse gelegt. Schließlich mussten nicht nur die Baumaschinen bezahlt werden. Beim damaligen Wasserwirtschaftsamt war auch eine Kaution von 5000 Mark fällig. Auch Hans Schäfer, 33 Jahre lang Schriftführer des ASV, erinnerte sich an die Anfangszeit: „Bevor die Bagger anrollen konnten, musste das Gelände von Bäumen und Gestrüpp befreit werden.“ Der damalige Kassenwart Volker Rudolf ergänzte: „Wir sind mit Schaufel, Spaten und Pickel an die Sache herangegangen.“ Später hoben Bagger die beiden Weiher aus. So entstand eine Wasserfläche von rund 700 Quadratmetern. Schon damals wurde der Naturschutz groß geschrieben, erinnert sich Bernd Rohr, damals stellvertretender Vorsitzender: „Wir haben rund um die Anlage 1800 Sträucher gesetzt, eine Auflage der Wasserwirtschaftsverwaltung.“ Regelrechte Pioniere waren die ASV-Angler, wie Rudolf sagte: „Wir richteten eines der ersten Fischerfeste in dieser Region aus.“ In den provisorisch gebauten Zelten aus Holzstangen und Militärplanen sei damals ordentlich was los gewesen. Das musste auch so sein, „denn wir wollten ja unser eingezahltes Geld wieder aus der Vereinskasse haben“, so Rudolf. Die Fischerfeste sind neben dem Mitgliedsbeitrag die einzige Einnahmequelle des Vereins. Mit diesem Geld stellte der Verein auch den Anliegerweg her und unterhält ihn bis heute. Die beiden Fischteiche werden aus dem Silberbrunnen gespeist. Für den Erstbesatz gab es 5000 Mark von der damaligen Bezirksregierung als Beitrag zur Erhaltung und Stärkung der Natur. „Dieser Betrag war für uns sehr wichtig und entlastete die Vereinskasse“, betonte Imschweiler. Forellen, Aale, Karpfen und Rotauge sind nur ein Auszug aus dem vielfältigen Fischbestand der beiden Teiche. Seit 2010 führt Jens Rohr den Verein. „Unser Ziel ist es, noch lange zu bestehen und die Gewässer sauber zu halten“, so der Erste Vorsitzende. Die Pflege bezieht sich nicht nur auf die Weiher, sondern auch auf den vorbeifließenden Bach. Für einen Bereich von zehn Kilometern, von Niedermoschel bis Finkenbach, hat der Verein die Bachpatenschaft übernommen. Es gibt viel zu tun: Bei der jährlichen Umweltaktion „kommen Autoreifen ebenso zum Vorschein wie Haushaltsgeräte und häuslicher Abfall“. Auch in der Jugendarbeit ist der Verein aktiv: Bei der Ferien-Spaß-Aktion der VG Alsenz-Obermoschel lernen Kinder neben dem Angeln mehr über die Bedeutung der Natur. Außerdem beteiligt sich der Angelsportverein bei Anlässen und geselligen Veranstaltungen im Ort. Seit Jahren hält der ASV hier Vorbereitungslehrgänge zum Ablegen der Fischerprüfung. Der Verein zählt in seinem Jubiläumsjahr 28 Mitglieder, darunter sieben Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 14 Jahren. Doch trotz all der erfolgreichen Jahre: Eine Sache ärgert die Vereinsverantwortlichen. Immer wieder müssen die ASV-Angler feststellen, dass sowohl an den Teichen als auch im Bereich der Bachpatenschaft „Schwarzangler“ unfachmännisch und widerrechtlich angeln. Dabei geht es nicht nur darum, dass dies nicht erlaubt ist. Auch werden bei solchen Aktionen Fische verletzt und verenden elend.

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