Grünstadt TSG Grünstadt: Weiter Zoff um Gaststätte

Trotz Kündigung geöffnet: die Gaststätte der TSG Grünstadt.
Trotz Kündigung geöffnet: die Gaststätte der TSG Grünstadt.

Die Gaststätte an der Manfred-Kippler-Halle der TSG Grünstadt ist seit Mitte August wieder geöffnet. Der Gastronom Salvatore Buccheri bietet hier auf einer umfangreichen Speisekarte deutsche und italienische Speisen. So könnte man annehmen, dass der Streit mit dem Vorstand des Vereins beigelegt ist. Aber der Schein trügt.

Ist der Streit zwischen Gastronom und Vorstand beigelegt? Eine Nachfrage bei der TSG-Vorsitzenden Hatun Joseph zeigt ein gegenteiliges Bild. Es gibt keine Einigung und keine Auskunft. Sie spricht von einem laufenden Verfahren, zu dem sie nichts sagen will, verweist nur darauf, dass in dieser Woche eine Vorstandssitzung stattfinden wird, bei der das Thema Pachtvertrag mit dem Gastonomen auf der Tagesordnung steht. Um was es dabei im Detail geht, darüber schweigt Joseph, will nicht einmal den Termin der Sitzung nennen.

Wie am 14. Juli berichtet, hatte der Verein den Vertrag mit Buccheri „mit sofortiger Wirkung“ zehn Tage zuvor schriftlich gekündigt, noch bevor dieser die Gasträume eröffnet hatte. Von nicht gezahlten Pachtgebühren für das Lokal war die Rede. Der Gastronom hatte die ausstehenden Zahlungen für Mai und Juni damit begründet, dass er wegen Mängeln in der Küche nicht fristgerecht öffnen konnte. Die Gewerbeaufsicht des Kreises hatte die Inbetriebnahme der Gaststätte Mitte Mai verweigert, weil der Fettabscheider verdreckt war und daher Brandgefahr bestand. Am 1. Juli hatte dann eine Fachfirma auf Kosten des Vereins die Reinigung vorgenommen und der Kreis danach die Betriebsgenehmigung erteilt.

Zudem hatte Buccheri beklagt, dass unter anderem die Vorratskammer vermüllt war. Der Vorpächter, ein indischer Gastwirt, hatte die wegen des Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 geschlossene Gaststätte offensichtlich in einem ziemlich unerfreulichen Zustand hinterlassen. Das Lokal, das zuvor teilrenoviert worden war, hatte der Vorpächter im September 2019 übernommen, nachdem es rund neun Monate lang geschlossen war. Vorher hatte hier Vito Cunsolo mit seiner Frau Rosetta 35 Jahre lang die Gäste bewirtet. Der damals 63-Jährige und seine Frau hatten zum Dezember 2018 gekündigt, weil sie es ruhiger angehen lassen wollten und beabsichtigten, andernorts ein kleines Restaurant zu übernehmen. Mittlerweile führt das Ehepaar ein Lokal auf einem Weingut in Niederkirchen.

Beide Seiten schweigen

Nach dem kurzen Gastspiel mit dem indischen Wirt blieb das Lokal geschlossen, und als es dann die neuen Corona-Regeln erlaubten, wieder zu öffnen, dauerte es, bis ein neuer Pächter gefunden war. Der Vereinsvorstand entschied sich für Buccheri und seine Familie, die Erfahrung mit Vereinslokalen haben. Zuletzt waren sie Gastgeber im Sportheim des TuS Göllheim gewesen.

Obwohl der Gastbetrieb jetzt läuft, sieht es so aus, als ob der neue Pächter doch wieder vor die Tür gesetzt werden soll. Neben Zahlungsrückständen würden ihm auch nicht eingehaltene Abmachungen vorgeworfen, war von Vereinsmitgliedern zu hören. Von beiden Seiten seien Anwälte eingeschaltet, Briefe würden hin und her geschickt, heißt es weiter.

Aktuell hüllt sich auch Buccheri in Schweigen, will nichts mehr zum Stand des Verfahrens sagen, bestätigt nur, dass die Kündigung auf den 31. August terminiert war. Wie es weiter geht, wird voraussichtlich in der Vorstandssitzung entschieden, die nach RHEINPFALZ-Recherchen am Dienstag stattfindet.

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