Donnersbergkreis Wieder Kundgebung pro Zellertalbahn

Da fuhr sie noch, die Zellertalbahn.
Da fuhr sie noch, die Zellertalbahn.

„Mit der Zellertalbahn geht es immer noch nicht voran“, sagt Berkay Salman, Pressesprecher des Vereins Eistalbahn und oberster Lobbyist für die möglichst baldige Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Monsheim und Langmeil. Derzeit ruht der Verkehr auf der Schiene, weil die Strecke saniert werden muss, was voraussichtlich insgesamt 8,5 Millionen kostet. Zwar hat das Land bereits eine Förderzusage erteilt, der Kreis rechnet mit 85 Prozent der Gesamtsumme, das Geld aber ist noch nicht freigegeben. Das heißt, dass die Bahn frühestens in der Saison 2020 wieder fahren kann – wenn überhaupt. „Der Fall liegt aktuell immer noch beim Landesrechnungshof und wird weiterhin geprüft. Der Förderantrag kann erst nach vollständiger Prüfung des Landesrechnungshofs freigegeben werden, was sich noch um einige Zeit hinauszögern wird“, so Salman, der ziemlich deutlich macht, dass die Bahn-Enthusiasten des Vereins mit der Situation alles andere als glücklich sind. „Seit 2001 sind wir mit dem Projekt Zellertalbahn beschäftigt und sehen die Lage aktuell sehr kritisch. Die Zellertalbahn wird dringend wieder benötigt, so haben wir es auch auf unserer Auftaktveranstaltung am 1. Mai in Monsheim deutlich gemacht.“ Sogar an diesem Tag seien Personen am Monsheimer Bahnhof aufgetaucht, die mit der Zellertalbahn fahren wollten. Sie hätten gar nicht gewusst, dass diese derzeit stillgelegt sei. „Sie standen am Gleis und haben auf den Zug gewartet, bis wir sie aufgeklärt haben. Daran kann man sehen: Es muss dringend vorangehen!“ Mit Nachdruck betont Salman, dass der Betriebsstart als Ausflugsverkehr erst der Start der ÖPNV-Verbindung im Zellertal sein dürfe. „Der Donnersberg-Touristik-Verband strebt gemeinsam mit der Kreisverwaltung ein erweitertes Angebot des Ausflugsverkehrs an. Die Zellertalbahn soll auch samstags fahren, damit Wochenend-Ausflügler mehr Zeit hier in der Region verbringen können. Wenn der Ausflugsverkehr gut angelaufen ist, soll dann auch ein Güterverkehr auf der Strecke eingerichtet werden“, skizziert Salman die Pläne. Er ist überzeugt: „Der Rheinland-Pfalz-Takt wird im Zellertal dringend benötigt.“ Züge an jedem Tag zu Stoßzeiten würden Pendlern und Schülern die Reise zur Schule, zur Arbeit oder an die Uni vereinfachen. „Derzeit gibt es nur den Bus, der kaum fährt und lange braucht. Mit der Zellertalbahn wäre es viel einfacher, an das Ziel zu kommen, sei es Monsheim, Kaiserslautern oder Ortschaften im Zellertal. Aus unserer Umfrage ging deutlich hervor, dass Pendler die Zellertalbahn nutzen möchten, da sie mindestens einen Großteil der Strecke zur Arbeit aktuell mit dem Auto fahren müssen“, so Salman. Deshalb kämpft der Verein Eistalbahn weiter für den Erhalt der Zellertalbahn – unter anderem mit einer Reihe von Kundgebungen. Eine hat bereits am 1. Mai in Monsheim stattgefunden. Der Tag wurde bewusst gewählt, weil an diesem Datum eigentlich die Saison für den Ausflugsverkehr gestartet wäre. Die nächste Kundgebung soll jetzt am Sonntag in Albisheim folgen: „Ab 10 Uhr bieten wir einen Info-Stand an, und um 14 Uhr veranstalten wir eine Kundgebung. Bürger haben dann die Möglichkeiten, ihre Wünsche zu äußern.“ Danach sind noch zwei weitere Veranstaltungen dieser Art geplant – am 23. Juni in Wachenheim am Bürgerhaus und am 30. Juni in Harxheim. „Wir hoffen, dass schnellstmöglich der Förderbescheid kommt. Bei den Planungen für die Veranstaltung am 1. Mai in Monsheim hatten wir eigentlich schon stark gehofft, dass der unterschriebene Förderantrag bei einer dieser Kundgebungen bereits gefeiert werden kann, aber danach sieht es aktuell leider nicht aus“, so Salman. Er ist pessimistisch: „Noch stehen die Signale beim Landesrechnungshof auf Rot – das heißt, es ist nach aktuellem Stand extrem unwahrscheinlich, dass die Zellertalbahn am 1. Mai 2020 fahren wird.“ Info Die Veranstaltung findet am Sonntag auf dem Fritz-Brubacher-Platz statt. Sie beginnt um 10 Uhr mit einem Info-Stand, die Kundgebung folgt um 14 Uhr.

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