Frankenthal Ausgeglichenheit als Trumpf

Die ersten Herren des TC Mörsch freuen sich auf die Verbandsliga (von links): Christian Hagenow, Steffen Schaudt, Lukas Frietsch
Die ersten Herren des TC Mörsch freuen sich auf die Verbandsliga (von links): Christian Hagenow, Steffen Schaudt, Lukas Frietsch, Timo Reichel, Niklas Groß, Sebastian Flick und Mattihas Hänisch.

«Frankenthal.» Was eine ausgeglichen besetzte Mannschaft ausmachen kann, hat der TC Mörsch in der abgelaufenen Tennis-Pfalzliga-Saison gezeigt. Das Team holte sich dank seiner Ausgeglichenheit den Titel in der Gruppe eins und steigt in die Verbandsliga auf. Für dieses Abenteuer würde man personell aber gerne noch etwas nachlegen.

Bis zum letzten Spieltag mussten die Herren des TC Mörsch bangen, ob es was mit dem Aufstieg wird. Spitzenspieler Steffen Schaudt hatte als Ziel erst mal den Klassenverbleib ausgegeben. Die Vorbereitung war kurz, die erste Woche der Medenrunde mit drei Spielen innerhalb von acht Tagen gleich mal heftig. Da lautete Schaudts Vorgabe, ein Spiel, wenn möglich zwei Spiele zu gewinnen. Dann möglichst schnell nachlegen, um gar nicht erst unten rein zu kommen. Und das gelang auch – besser als gedacht. Denn nach der ersten Woche stand der TC Mörsch mit einer weißen Weste da. Drei Spiele, drei Siege – das war’s fast schon mit Blick auf den Klassenverbleib in der Pfalzliga. Aber wie das so ist: Wenn man sich erst mal oben festgesetzt hat, dann will man da auch nicht mehr weg. Zumal in dieser Saison zwei Teams aus der Pfalz- in die Verbandsliga aufsteigen durften. Sprich: Platz zwei hätte dem TC Mörsch auch gereicht. Am Ende wurde das Team Meister. Nach der ersten Woche habe er auch zum ersten Mal daran gedacht, dass in Richtung Aufstieg etwas gehen könnte, sagt Schaudt. „Die Voraussetzung war, dass wir Rülzheim packen“, erzählt der Spitzenspieler der Mörscher Herren. Das gelang mit 19:2 deutlich. „So richtig dran geglaubt habe ich aber erst nach dem Sieg in Deidesheim“, erinnert sich Schaudt. Das 11:10 war eine enge Kiste. Aber danach standen nur noch zwei Spiele auf dem Programm – zu Hause gegen den TC Weilerbach und beim TC Landstuhl. Genau diese beiden Mannschaften hatte Steffen Schaudt vor der Saison als Favoriten auf den Titel genannt. Also musste ein Sieg aus den letzten beiden Spielen her. Gegen Weilerbach gab’s zu Hause eine 7:14-Niederlage. Gleichzeitig verlor aber auch Landstuhl gegen Bad Dürkheim. Also fiel die Entscheidung am letzten Spieltag in Landstuhl. Und da behielten die Mörscher mit 17:4 die Oberhand. „Es hat diesmal ein Rädchen ins andere gegriffen“, sagt Steffen Schaudt. Der TC Mörsch habe zur richtigen Zeit die richtigen Spieler eingesetzt, und bei den Gegnern habe auch mal der eine oder andere gefehlt. Ausschlaggebend für den Erfolg sei am Ende die Ausgeglichenheit der Mannschaft gewesen. Fast jedes Team habe gute Spieler auf den Positionen eins und zwei. Beim TC Mörsch sind das Steffen Schaudt (fünf Siege und zwei Niederlagen im Einzel) sowie Niklas Groß (vier Siege und drei Niederlagen im Einzel). Hinten raus, ab Punkt drei, werde es aber vom Niveau her oft schwächer. Beim TC Mörsch steht Christian Hagenow an Punkt drei. „Er hat in der Runde nur einmal verloren. Das war in Deidesheim. Da hat er sich die richtige Partie ausgesucht“, sagt Steffen Schaudt und lacht. In den restlichen Partien sei Hagenow eine Bank gewesen. „Und er ist Jahrgang 93. Ich traue ihm durchaus zu, dass er sich noch steigern kann.“ Eine makellose Einzelbilanz konnte Sebastian Flick an Position vier vorweisen – sieben Spiele, sieben Siege. „Das waren die Erwartung und der Anspruch, die wir hatten“, sagt Schaudt. Allerdings sei es dann auch schwierig, diesem Druck standzuhalten. Nur gegen Weilerbach habe Flick etwas gewackelt. „Ich bin sicher, dass er auch in der Verbandsliga seine Punkte holen wird“, betont Steffen Schaudt. Kapitän Matthias Hänisch blieb als einziger Akteur der Stammbesetzung in der Runde ohne Sieg im Einzel. „Trotz der Niederlagen hat er sich von Woche zu Woche gesteigert. Das letzte Match hätte er gewinnen können“, erinnert sich Steffen Schaudt. Aber da habe der Kopf dann nicht mitgespielt. Trotzdem sei Hänisch ein wichtiger Bestandteil der Truppe, speziell im Doppel. Keine Niederlage musste Bernd Garrecht einstecken – weder im Einzel noch im Doppel. In beiden Spalten stehen jeweils fünf Siege und keine Niederlage. Beruflich bedingt könne Garrecht nicht alle Spiele bestreiten. Aber seine Souveränität auf dem Platz sei beeindruckend, erläutert Schaudt. Ihre ersten Sporen bei den Herren haben sich Lukas Frietsch und Timo Reichel verdient. Sie haben laut Steffen Schaudt einen guten Eindruck hinterlassen. „Timo hat in der Runde noch mal einen Schritt nach vorne gemacht“, sagt Schaudt. Im Moment seien die beiden vor Marcel Kotzbeck und Robin Neumann. Doch auch hier wagt der Spitzenspieler des TC Mörsch schon mal eine Prognose: „Alle vier werden in der Verbandsliga ihre Einsätze bekommen.“ Ein Selbstläufer werde es für den Nachwuchs aber nicht. „Die Jungen müssen sich von der Einstellung und der Leistung her empfehlen und dann ihre Chance nutzen.“ Apropos Verbandsliga. Da sei das Ziel dann wirklich erst mal der Klassenerhalt, meint Steffen Schaudt und lacht. Für dieses Unterfangen sei man auch noch auf der Suche nach Verstärkung. „Wir suchen noch einen, zwei Spieler für die vorderen beiden Positionen“, erläutert Schaudt. Auf den Positionen drei bis sechs sieht er die Mannschaft auch eine Etage höher gut aufgestellt. „Jetzt beginnt die Turniersaison. Da trifft man viele Leute“, sagt Schaudt. Und vielleicht ergebe sich da ja etwas. Aber: „Wir zahlen keinem Spieler Geld“, betont er.

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