Frankenthal Frankenthal: Public Viewing in Sandhausener Fan-Arena

Spiele der Fußball-WM im Stadion verfolgen – das geht ab kommender Woche nicht nur in Russland, dem Austragungsort des Turniers. Der badische Zweitligist SV Sandhausen veranstaltet als Teil seiner Imagekampagne „Wir! Echt anders.“ ein Public Viewing in der Arena am Hardtwald. Unterstützt wird der Klub von Fachleuten aus Neustadt und Frankenthal.

Wäre es nach Jürgen Maring gegangen, dann hätte es auch in diesem Jahr ein Public Viewing in Frankenthal gegeben. „Ich hatte mich ernsthaft darum bemüht“, sagt der Frankenthaler Betreiber der Firma Eventfritze. Allerdings: Auf dem Festplatz, wo 2014 der WM-Titel der deutschen Nationalelf gefeiert wurde, steht weiterhin eine Notunterkunft für Flüchtlinge, und die Veranstaltung auf dem früheren Sportgelände in der Schraderstraße während der Europameisterschaft zwei Jahre später war aus Sicht der Stadt eine einmalige Geschichte. Kurz sei noch Stuttgart im Gespräch gewesen. „Ich hatte mich schon darauf eingerichtet, die WM als Besucher eines Public Viewing zu verbringen“, sagt der Unternehmer. Dann allerdings kam Philip Wessa, Chef der Neustadter Werbeagentur bfw tailormade mit einem Angebot, das Maring nicht ablehnen konnte. Die Vorgeschichte in aller Kürze: Der badische Klub SV Sandhausen hält sich seit inzwischen sieben Jahren ausgesprochen wacker in der Zweiten Fußball-Bundesliga, in der aktuellen Saison landete er auf Platz elf. „Das ist ein sehr familiärer Betrieb. In der Wahrnehmung von außen gilt der SVS aber immer noch als Dorfverein. Die wollen jetzt den nächsten Schritt machen und haben uns mit einer Imagekampagne beauftragt“, schildert Wessa den Weg zur badisch-pfälzischen Zusammenarbeit. Das Ziel des Ganzen: mehr Zuschauer ins Stadion locken und für den Sandhausener Weg begeistern – mit witzigen Sprüchen und originellen Aktionen. „Es ist so ein bisschen die Island-Nummer“, vergleicht bfw-Chef Wessa die Sandhausener mit der Überraschungsmannschaft der Euro 2016. Ziemlich schnell sei die Idee entstanden, die WM für die Zwecke der Kampagne „Wir! Echt anders.“ zu nutzen. „Jeder weiß das: Eine Weltmeisterschaft bewegt auch Leute, die sonst nicht so fußballverrückt sind“, sagt Wessa. So entstand die Idee vom Public Viewing im eigenen Stadion. Das Problem: Die Zeit drängte. Die aus Frankenthal stammenden bfw-Leute Sven Behrend und Andreas Schneider wiederum kannten Jürgen Maring und seine Veranstaltungen. Wessa: „Uns war dann ziemlich schnell klar: Wenn wir es hinkriegen, dann mit ihm.“ Was innerhalb der für eine Veranstaltung dieser Größenordnung kurzen Zeit seit Januar auf die Beine gestellt wurde, kann sich sehen lassen: Im Stadion am Hardtwald wird es 6500 Sitzplätze und noch einmal Platz zum Stehen für rund 2000 Fußballfans geben. Die können nach Marings Darstellung zunächst die Spieltage der deutschen Nationalmannschaft in der Gruppenphase und im Achtelfinale verfolgen. „Ab dem Viertelfinale zeigen wir dann alle Spiele“, sagt Maring. Und das auf einer fast 100 Quadratmeter großen LED-Wand „in extrem hoher Auflösung“, die ein Mannheimer Unternehmen liefern wird. Bis auf eine Toilettengebühr von einem Euro ist der Eintritt in die Arena zu den Spielen frei. Für 43 Euro gibt es Dauerkarten mit Sitzplatzgarantie im Schatten auf der Stadiontribüne. Wie groß die Resonanz sein wird? Die Macher des Public Viewing nennen die neben dem Marketing wohl zwei entscheidenden Faktoren: das Wetter und das Abschneiden von Jogis Jungs. Noch Fragen? Termine, Tickets und Informationen im Internet unter www.fanarena-sandhausen.de.

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