Frankenthal Frankenthal: Was Parteien gegen leere Läden tun wollen

Freies W-Lan könnte die Innenstadt attraktiver machen, sind beispielsweise die Linken überzeugt.  Foto: dpa
Freies W-Lan könnte die Innenstadt attraktiver machen, sind beispielsweise die Linken überzeugt.

Was Frankenthaler von ihrer Stadt lange nicht kannten, kommt auch hier jetzt öfter vor: Ladenlokale, die leer stehen, Geschäftsinhaber, die aufgeben. Welche Rezepte haben die Parteien, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken?

Die Wünsche der Kunden ermitteln und die Folgen des Onlinehandels auf die Geschäfte analysieren – das möchte die CDU. Um Leerstände müsse sich konkret gekümmert, Lösungen gemeinsam entwickelt werden, sagt Spitzenkandidatin Gabriele Bindert. „Der Einzelhandel in der Innenstadt muss den derzeitigen Bedürfnissen angepasst werden.“ Die Händler der Stadt müssten nach Überzeugung von SPD-Sprecherin Aylin Höppner „einheitlich und geschlossen auftreten“ und Frankenthals City in der Region zur Marke entwickeln. Gefragt seien aber auch Immobilieneigentümer, die ihre Gebäude modernisieren müssten. Im Sortiment der Innenstadt fehlten beispielsweise Bioprodukte, Sportartikel, Spielwaren und Unterhaltungselektronik. Wenig Chancen für kleine Geschäfte sieht Gerhard Bruder angesichts der Konkurrenz der „Versandgiganten“. Einkaufen werde wohl in Zukunft mehr zu einem Event, meint der Grünen-Kandidat. Insofern müsse die Innenstadt optisch verbessert werden – mit Grün und Sitzgelegenheiten. „Es muss halt was los sein“, sagt Bruder. Neue Einkaufsmärkte auf der grünen Wiese zum Nachteil der City lehne seine Partei „kompromisslos“ ab. Die Ladenmieten deckeln, falls sie nach der geplanten Aufwertung der Innenstadt zu sehr in die Höhe schießen – das möchte die Linke nach Auskunft ihres Sprechers David Schwarzendahl. Seiner Überzeugung nach könnten freies W-Lan für die Kunden und zusätzliche Abstellplätze für Fahrräder die Frankenthaler Einkaufsstraßen beleben. Privateigentümer von Geschäften und Immobilien zu Investitionen zu zwingen, funktioniere nicht, ist der Liberale Thomas Börstler überzeugt. Er sieht auch hier eine unabhängige Wirtschaftsförderungsagentur als geeignetes Instrument an. Die könnte nach FDP-Wunsch eine Leerstandsdatenbank erstellen und Makler, Interessenten und Eigentümer zusammenbringen. Denkbar wäre auch „Immobilienpooling“ – das Zusammenlegen kleinerer Flächen zu einem größeren Ladenlokal. Die AfD konstatiert für die City ein Überangebot an Bäckereien und Schuhgeschäften. Es gelte, die Ursachen für Leerstände und Geschäftsaufgaben zu ermitteln – das könne am falschen Sortiment genauso liegen wie an zu hohen Mieten. Spitzenkandidat Hartmut Trapp plädiert für einheitliche Öffnungszeiten.

x