Frankenthal Frankenthaler Vereine stellen sich vor

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Frankenthal hat eine überaus lebendige, vielseitige und kreative Vereinsszene. Davon konnten sich die Besucher am Samstagvormittag auf dem mit Informationsangeboten und Anschauungsobjekten reich bestückten Rathausplatz ein Bild machen.

Trotz des trüben Wetters konnten sich die 35 teilnehmenden Vereine über mangelnden Zuspruch – auch dank des interessanten Bühnenprogramms – nicht beklagen. Aufgewertet wurde die Veranstaltung durch den Besuch der von Oberbürgermeisterin Nicole Gouéta angeführten Delegation aus der französischen Partnerstadt Colombes, die sich beim Rundgang von manchen Ständen kaum trennen konnte. So standen die schwimmenden und ferngesteuerten Prachtstücke des Schiffsmodellbau-Clubs – darunter auch ein Boxauto-Boot mit Barbie und Ken – ebenso im Blickpunkt des Interesses wie maßstabgetreue Schienenfahrzeuge der Modelleisenbahn-Freunde, die sogar den Schornstein inmitten einer Industrielandschaft rauchen ließen. Während der Schullandheimverein in einer kleinen Ausstellung mit (ausgestopften) Waldtieren vertraut machte, konnte beim Club der Be-Stechenden ein Sortiment von Patchworkarbeiten bewundert werden. Beim Schachclub rauchten die Köpfe der konzentrierten Spieler. Eigens für die französischen Gäste hatten die Malteser Laugencroissants in Dreiecksform gebacken. Die Studernheimer Landfrauen verwöhnten die Passanten mit Marmeladebroten und gaben auf der Bühne praktische Tipps für die Zubereitung von obsthaltigen Mixgetränken, auch Smoothies genannt. Ob beim Pfälzerwald-Verein, der Reservistenkameradschaft, der Arbeiterwohlfahrt, dem Ski-Club oder der Verkehrswacht – überall gab es an reich bebilderten Stellwänden nützliche Informationen. Der ADFC warb für das Codieren von Drahteseln, der Förderverein der Schiedsrichter verloste ein Trikot mit den Originalautogrammen der 2014er Fußballweltmeister. Durchaus meisterlich waren auch die von Chorania-Präsident Thomas Kehl angesagten Darbietungen auf der Bühne. Aufschlussreiche Einblicke in ihr Trainingsprogramm ermöglichte die Escrima-Gruppe der DJK Eppstein-Flomersheim, zunächst in der Doppelstocktechnik, dann mit Boxhandschuhen – eine schon bei Kindern sehr beliebte Art der Selbstverteidigung, die von den Philippinen kommt. Vor großer Zuschauerkulisse zeigten die wiederholt schon zu Meisterehren gekommenen Taekwondo-Kämpfer der DJK Schwarz-Weiß Frankenthal ihre Künste. Besonders spektakulär: der Bruchtest, bei dem zwei Zentimeter dicke Bretter zu Kleinholz werden. Mit dem Vorurteil, dass Fechten eine gefährliche Sportart sei, räumten die die Klingen kreuzenden Sportler der TG auf. Die Zuschauer erfuhren, dass das Florett als Einstiegswaffe dient und – abgesehen von blauen Flecken – so gut wie nichts passieren kann. Auch bei den sich anschließenden tänzerischen Einlagen von Hallodria und Gelb-Schwarz-Casino, die mit großem Beifall aufgenommen wurden, lief alles glatt und reibungslos. Diesen Eindruck vom Zustand der Jumelage vermittelte auch Nicole Gouéta in ihrem Grußwort. Sie sei glücklich, dass die Beziehungen zwischen beiden Städten seit 1958 dauerhaft fortbestünden und gesichert seien. Nach drei konfliktreichen Jahrhunderten seien die deutsch-französischen Städtepartnerschaften zu einem sichtbaren Zeichen des in Europa eingezogenen Friedens geworden, betonte die Oberbürgermeisterin. Ihren Amtskollegen Theo Wieder (CDU) überraschte sie mit der Verleihung der Ehrenmedaille in Gold der Stadt Colombes.

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