Frankenthal KG-Schülerin gewinnt digitale Variante des Vorlesewettbewerbs

Bücher mit Witz sind nach Beobachtung der Jury genauso beliebt bei den Kindern wie Werke mit ernstem Hintergrund.
Bücher mit Witz sind nach Beobachtung der Jury genauso beliebt bei den Kindern wie Werke mit ernstem Hintergrund.

Fünf Mädchen der sechsten Klassen sind Schulsiegerinnen des 63. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels. Beim Stadtentscheid, der am Mittwoch zum zweiten Mal in der Stadtbücherei Frankenthal digital stattfand, zeigten alle Schülerinnen gute Leistungen. Die neue Stadtsiegerin heißt Charlotte Wagner vom Karolinen-Gymnasium.

Sie kann damit beim Bezirkswettbewerb teilnehmen und bis zum Bundeswettbewerb weiterkommen. Der Stadtentscheid ist einfacher geworden, da keine unbekannten Texte vorgelesen werden, weil es coronabedingt keine Präsenzveranstaltungen gibt. Die Jury aus Michaela Fink (Buchhandlung Thalia), Andrea Henn-Gangnus (Bücherei) und Magdalena Ringeling (RHEINPFALZ) entschied sich für Charlotte Wagner, weil sie bei Interpretation und Textstellenauswahl am meisten überzeugte.

Charlotte hatte sich für „Gangsta-Oma“ von David Walliams entschieden. Ben findet seine Oma langweilig, aber plötzlich entdeckt er neue Seiten an ihr, denn sie war vor vielen Jahren eine clevere Juwelendiebin und plant nun den nächsten Coup. Die lustigen Dialoge der beiden hatte die Siegerin wunderbar akzentuiert und in verschiedenen Stimmlagen vorgetragen.

Große Bandbreite bei Texten

Miriam Talida Müller von der Friedrich-Ebert-Realschule plus hatte sich für „Sternenschweif im Land der Einhörner“ von Daisy Meadows entschieden, Yasemin Masoudi Asli von der Schiller-Realschule plus für David Levithans „Letztendlich sind wir dem Universum egal“. Paula Hinkel vom Albert-Einstein-Gymnasium hatte „Für mein Leben seh’ ich kunterbunt“ von Emma Flint gewählt. Paula Steinkopf von der Integrierten Gesamtschule Robert Schuman las aus „Drachenreiter“ von Cornelia Funke.

Die Buchauswahl konnten die Kinder selbst festlegen, wobei diesmal sehr unterschiedliche Genres vertreten waren. Das Buch von Miriam war für die sechste Klasse eigentlich zu einfach formuliert, das Buch von Yasemin dafür schon eher ein Jugendbuch. Bücher mit Witz und ernsterem Hintergrund scheinen in dieser Altersklasse besonders interessant zu sein, wie die Auswahl zeigt.

Urkunden und Bücher als Preis

Die sechs Teilnehmerinnen erhielten Urkunden und eine Sonderausgabe von „Das Universum ist verdammt groß und supermystisch“ (Lisa Krusche) – gestiftet vom Börsenverein. Für Siegerin Charlotte gab es zusätzlich die Gewinnerurkunde und „Calypsos Irrfahrt“ (Cornelia Franz). Außerdem schenkte Thalia den Mädchen das Fantasybuch „Mitternachtsstunde“ von Benjamin Read. Bücher und Urkunden überreichte Henn-Gangnus an den jeweiligen Schulen.

Den Lesewettbewerb gibt es seit 1959. Dieses Jahr beteiligten sich bundesweit rund 48.000 Kinder, es gab 6000 Schulsieger – nur geringfügig weniger als vor Corona, wie mitgeteilt wurde. Mit diesem Wettbewerb soll die Lesekompetenz der Kinder gestärkt werden. Die Begeisterung der Kinder hält trotz der schwierigeren Bedingungen ohne persönliche Kontakte und beim Entscheid ohne die Unterstützung ihrer Klassenkameraden dennoch an.

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