Frankenthal Mit „Übergewicht“ auf dem Lausitzring

Auf Anhieb schnell: der Schütz-Porsche in Oschersleben.
Auf Anhieb schnell: der Schütz-Porsche in Oschersleben.

«Bobenheim-Roxheim.» Der Rennstall Schütz Motorsport bestreitet am Wochenende auf dem Lausitzring im brandenburgischen Klettwitz den dritten und vierten Lauf der ADAC-GT-Masters-Serie. Nach dem zweiten Platz im Eröffnungsrennen in Oschersleben vor drei Wochen wollen Klaus Bachler und Alex MacDowall im Porsche 991 GT3 R wieder gut punkten.

Mit dem Saisonstart können die Bobenheim-Roxheimer zufrieden sein. Der Schütz-Porsche war auf Anhieb schnell. Rückkehrer Klaus Bachler stellte den Boliden im ersten Qualifying auf den zweiten Startplatz und übernahm im Rennen die Führung. Dann passierte Alex MacDowall ein kleiner Fehler mit großer Wirkung: Als er das Auto übernahm, würgte er den Motor ab. „Das hat uns fünf, sechs Sekunden gekostet – damit war die Führung weg“, sagt Teamchef Christian Schütz. Sieger des ersten Laufs war der Porsche vom Team 75 Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau). 18 Zähler hat die Schütz-Truppe in Oschersleben gesammelt. Dass es nicht mehr wurden, lag an einer Anpassung der „Balance of Perfomance“ (BOP) vor dem zweiten Rennen. Damit sollen die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Antriebskonzepte ausgeglichen werden. Zusätzlich zum Erfolgsgewicht von 20 Kilogramm wurden so weitere 20 Kilo in den Schütz-Porsche gepackt. Mit dem „Übergewicht“ war im Qualifying für den zweiten Lauf kein Blumentopf zu gewinnen. Weil Alex MacDowall da auch noch über die Streckenbegrenzung geriet, wurde ihm eine schnellere Zeit gestrichen. „Da kommt dann eins zum anderen“, sagt Schütz. Der Brite ging sonntags von Position 18 aus ins Rennen. Am Ende wurde Bachler als 14. abgewunken. Die zusätzlichen Kilos bleiben dem Porsche auch auf dem Lausitzring erhalten. Schütz ist der Meinung, dass der BOP-Eingriff zu früh kam, will ihn aber nicht überbewerten. Was auch daran liegt, dass die Sieger des letzten Rennens – Schnitzer-BMW und Callaway-Corvette – nun mit ihren Erfolgsgewichten zurechtkommen müssen. Der Teamchef erwartet deshalb wieder ein sehr ausgeglichenes Feld. Gleichwohl rechnet er mit einer Standortbestimmung. „Nach dem zweiten Wochenende wird man genauer sehen, wie es dieses Jahr läuft.“ Vor den nächsten Rennen gibt sich Schütz gelassen. „Wir haben das Auto rechtzeitig fertig und können entspannt in die Trainingssitzungen gehen. Wenn wir fehlerfrei durchs Wochenende kommen, sollten wir wieder vorne dabei sein können.“ Er setzt vor allem auf den erfahrenen Klaus Bachler. An dem Österreicher soll sich MacDowall, der neu ist in Porsche und GT Masters, orientieren. „Alex braucht noch etwas Eingewöhnungszeit. Er kennt die Strecken nicht und tut sich mit dem Fahrerwechsel noch schwer“, erklärt Schütz. „Seine Pace im Rennen ist aber schon gut.“ Druck verspürt der Teamchef nach dem durchwachsenen Vorjahr keinen. „Wir müssen nicht immer auf dem Podium stehen. Entscheidend ist, dass wir konstant punkten.“ Der 3,5 Kilometer lange Lausitzring mit seinem Wechsel aus langsamen und schnellen Kurven sollte dem Porsche wieder liegen. Sein Heckmotor sorgt für viel Traktion auf der Hinterachse – ein Vorteil beim Herausbeschleunigen aus Kurven. Wobei Schütz die Diskussion um schlechte und gute Kurse für überholt hält. „Die Autos sind heutzutage auf jeder Strecke schnell. Entscheidend ist, dass das Team das Setup hinbekommt.“ Die Bobenheim-Roxheimer freuen sich darauf, dass das GT-Masters auf dem Lausitzring zusammen mit dem Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) ausgetragen wird. „Es ist schön, wenn die großen nationalen Serien zusammenrücken. Für die Fans ist das eine tolle Sache“, meint Schütz. Die Rennen werden live vom TV-Sender Sport 1 übertragen (Samstag ab 12.45, Sonntag ab 13.08 Uhr).

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