Frankenthal Musikschule: Höhere Gebühren ab nächstem Sommer

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Eine von der Musikschule vorgeschlagene Gebührenerhöhung soll frühestens im August 2017 kommen. Das sagte Leiter Hans-Jürgen Thoma am Mittwoch nach der Sitzung des Kulturausschusses auf Nachfrage. Im Gremium gab es Lob für die Arbeit der Institution, die mit einem Zuschussbedarf von rund 850.000 Euro ein Schwergewicht im Kulturhaushalt ist.

Ein Vergleich mit umliegenden Musikschulen rechtfertige eine moderate Gebührenerhöhung, heißt es im Jahresbericht der städtischen Musikschule. In der Folge sollten die Gebühren dann jedes Jahr um ein bis zwei Prozent teurer werden. Abgestimmt werde darüber erst im März, so Thoma auf Nachfrage. Neben dem Unterricht erhielten Musikschüler unter anderem die Möglichkeit, bei Konzerten und Wettbewerben aufzutreten, im Ensemble zu spielen und an Konzertreisen in die Partnerstädte teilzunehmen. 934 Schüler besuchten 2015 die Musikschule (das entspricht 1057 gebührenpflichtigen Kursbelegungen), außerdem musizierten 525 Personen in Kooperationsprojekten der Schule mit Kindertagesstätten, Schulen und Senioreneinrichtungen. Besonders stark frequentiert waren der Elementarbereich und die Tasteninstrumente. Rund 473.000 Euro wurden über Unterrichtsgebühren eingenommen. Dem gegenüber stehen knapp 1,3 Millionen Euro Personalkosten. Seit August 2014 sind alle 48 Lehrkräfte fest angestellt. Bei einem Zuschuss von rund 850.000 Euro pro Jahr subventioniert die Stadt jeden Unterrichtsteilnehmer mit 535 Euro. „Der Zuschussbedarf ist seit Jahren konstant, damit können wir leben“, sagte Franz-Josef Lutz (CDU) im Kulturausschuss. Für ihn ist die Musikschule ebenso wie für den SPD-Vertreter Bernd Leidig eine „feste Größe im kulturellen Leben der Stadt“. Auf Herausforderungen wie veränderte Freizeit durch Ganztagsschulen und -kindergärten habe sie immer Antworten gefunden. An fünf Schulen sind derzeit Musikschullehrer im Einsatz. Die Streicherklassen an der Carl-Bosch-Schule habe man zum neuen Schuljahr eingestellt, weil das Kollegium eine Verschiebung in den Ganztagsbereich am Nachmittag gewünscht habe, so der Bericht. Rainer Jung (Die Linke) betonte den Beitrag der Musikschule zur Völkerverständigung über ihren Austausch mit den Partnerstädten. Das Interesse daran sei in Sopot und Colombes rückläufig, heißt es im Bericht. Dass der Metzner-Wettbewerb mit den Partnerstädten im Februar zum letzten Mal stattfindet, liegt jedoch daran, dass die Stiftung, die den Nachwuchspreis auslobt, ihre Zahlungen mangels Ertrag einstellt. Moniert wird in dem Bericht auch, dass die Musikschule keinen Wlan-Anschluss hat. Dies sei mit Blick auf private Mitanbieter wichtig, um Schüler über soziale Medien zu erreichen und auch für einen modernen Unterricht. |soj

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