Nachspielzeit Sieben quälend lange Minuten für Schwarz-Weiss Frankenthal

Es waren sieben quälend lange Minuten, bis Schwarz-Weiss Frankenthal am Sonntag sicher war, den Titel und damit den direkten Aufstieg in die Fußball-A-Klasse errungen zu haben. Denn genau diese Zeit wurde in Eppstein länger gespielt als an der Benderstraße. An der Ernst-Moritz-Arndt-Straße lag der Spitzenreiter Eintracht Lambsheim beim Abpfiff des Spiels in Frankenthal mit 0:1 zurück.

Wir erinnern uns. Auch Schalke 04 war 2001 schon einmal Meister in der Ersten Bundesliga, bis Bayern München in der Nachspielzeit ein Tor erzielte und Schalke dann nur der Titel „Meister der Herzen“ blieb. Die Schwarz-Weißen hatten am Sonntag auf alle Fälle alles dafür getan, um den Titel doch noch feiern zu können. 5:0 (0:0) gewann die Mannschaft gegen den SV Studernheim. Allerdings haben es sich die Gastgeber auch nicht so ganz einfach gemacht. Denn ab der 28. Minute agierten die Schwarz-Weißen in Unterzahl. Öner Lozan musste nach einem Foulspiel den Platz verlassen. Bis zur Halbzeit fielen keine Tore.

Doch auch mit einem Mann weniger drehten die Gastgeber nach der Pause auf und entschieden die Partie dann in den ersten 15 Minuten nach dem Wechsel für sich. Bis dahin stand es 3:0 und die Partie konnte locker runtergespielt werden. Dann waren es erst wieder die sieben, acht Minuten „Nachspielzeit“, in denen die Schwarz-Weißen bibbern mussten.

Denn Lambsheim war nicht untätig, kam in Eppstein zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit zum Ausgleich. Das reichte der Eintracht allerdings immer noch nicht. Sie musste gewinnen, um Meister zu werden. „Wir haben in direktem Telefonkontakt zum Platz in Eppstein gestanden“, beschreibt DJK-Trainer Wissam Abdul-Ghani die Minuten des Wartens.

Der Jubel sei groß gewesen, als aus Eppstein der Abpfiff vermeldet wurde. „Wir haben gejubelt. Wir haben im Anschluss noch lange gefeiert“, erzählt Abdul-Ghani begeistert. Er habe bis zum Schluss auf den Erfolg gehofft und auch daran geglaubt. „Ich habe es im Vorfeld gesagt. Eppstein ist die heimstärkste Mannschaft in der Liga in dieser Saison“, erzählt der Übungsleiter. In der Tat, der Punkt am Sonntag war der erste, den Eppstein in der kompletten Runde auf eigenem Platz abgegeben hat.

Abdul-Ghanis Freud ist der Eintracht Leid. Der DJK-Coach kann nachfühlen, dass die Eintracht jetzt enttäuscht ist. Er ist sich aber sicher, dass sich die Lambsheimer auf diesen Fall vorbereitet haben und den Relegationsgegner – genau wie er es getan habe – schon in Augenschein genommen hat. Lambsheim spielt gegen den Zweiten der Südgruppe, Amed Ludwigshafen. „Lambsheim hat eine überragende Rückrunde gespielt. Ich denke, die Mannschaft hat alle Chancen, in der kommenden Saison ebenfalls in der A-Klasse zu spielen. Allerdings sind es eben nur zwei Spiele, in denen das entschieden wird“, sagt Abdul-Ghani.

Bei den Schwarz-Weißen kann das Strohhutfest nun kommen. „Das wird eine Feier im doppelten Sinn“, sagt Trainer Wissam Abdul-Ghani. Jetzt wisse die DJK, wo es langehe. Das erleichtere die Verhandlungen mit möglichen Neuzugängen.

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