Grünstadt Beim Ausbau werden auch Leerrohre verlegt

Umwege und Einschränkungen müssen die Kleinkarlbacher und wohl auch manche Bewohner aus Nachbarorten ab Juli 2017 in Kauf nehmen, wenn die Ortsdurchfahrt vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) ausgebaut wird. Das wurde am Dienstagabend während der Sitzung des Gemeinderates bekannt. Gleichzeitig mit der Erneuerung der Straße soll auch der Austausch der Wasserleitungen erfolgen, den die Werke der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land vornehmen wollen.

Die Gemeinde will die Chance ergreifen, auch gleich Leerrohre in die Erde bringen zu lassen, damit Glasfaserkabel zu den Häusern verlegt werden können, um eine zukunftssichere Breitbandversorgung im Ort aufzubauen. Wie genau der Ausbau ablaufen wird, darüber liegen dem Gemeinderat noch keine Informationen vor. Die Reihenfolge der Bauabschnitte und die Bauzeiten werden derzeit vom LBM ermittelt. Dass die Werke Wasserleitungen austauschen wollen, wurde von Karl-Otto Gabel-Müller (FWG) hinterfragt. Er warf ein, dass die Rohre wenig Schäden aufweisen und offensichtlich in einem guten Zustand seien. Dem widersprach VG-Bauamtsleiter Erwin Fuchs: „Die Werke haben umfangreiche Untersuchungen vorgenommen, das Leitungsnetz muss erneuert werden, auch wenn zugegebenermaßen die Schadenshäufigkeit in Kleinkarlbach bislang gering war“, so Fuchs. Geklärt werden soll jetzt auch, ob die Gehwege ausgebaut werden sollten. Baulastträger wäre die Gemeinde, die die Kosten dann über Ausbaubeiträge teilweise auf die Bürger umlegen könnte. Der LBM stellte klar, dass er die Trottoire und Schrammborde nicht erneuern werde. Teilweise sind die Bürgersteige aber weniger als 75 Zentimeter breit. Um eine Verbesserung für die Fußgänger und Anlieger vor ihren Häusern zu erreichen, müsste die Gemeinde ein Ingenieur-Büro einschalten, das eine Planung erstellt. Dies mache auch deshalb Sinn, da das Land vermutlich bis 2020 die Forderung aufstellen wird, dass alle Bushaltestellen behindertengerecht ausgebaut werden müssen. Die Verwaltung informierte, dass deshalb auch ein Umbau der Haltestellen im Zug der Straßensanierung für sinnvoll erachtet werde. Erste Vorgespräche mit dem Breitbandversorger Inexio habe es bereits gegeben. „Dabei wurde uns klar gesagt, dass eine Verlegung von Kabeln in der Straße seitens des Anbieters nicht gewollt ist, da dann bei Reparaturen und Neuanschlüssen jedes Mal die Straße aufgerissen werden müsste. Inexio möchte Leerrohre im Bürgersteig verlegen“, gab Fuchs die Ergebnisse der ersten Unterredungen bekannt. Die Rohre müssten 70 bis 80 Zentimeter tief in die Gehsteige eingebaut werden. Dies sei eine auf die Zukunft ausgerichtete Maßnahme, die eine Versorgung in einem Zeitraum von acht bis zehn Jahren ermöglichen könnte, schränkte Fuchs Erwartungen ein, dass Kleinkarlbach mit dem Straßenausbau sofort komplett mit Glasfaserkabel versorgt werden könnte. Der Gemeinderat war sich darüber einig, ein Ingenieurbüro mit der Planung aller aus Sicht der Gemeinde wünschenswerten Arbeiten für Bürgersteige, Bushaltestellen und Breitbandverkabelung zu beauftragen. Die Gemeinde solle sich keinesfalls die Chance verbauen, eine optimale Lösung zu erarbeiten. Auf einzelne Maßnahmen, die laut der Kostenermittlung zu teuer würden, könne man eventuell dann noch verzichten, sagte Thomas Krauß (SPD) – eine Auffassung, die der Gemeinderat weitgehend teilte. |jös

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