Grünstadt „Bella Italia“: Ein Hauch Italien weht durch die Innenstadt

Die Folkloretänzer ziehen durch die Innenstadt.
Die Folkloretänzer ziehen durch die Innenstadt.

Es hat gepasst: Wie auf Bestellung konnte der Aktionstag „Bella Italia“ des Wirtschaftsforums Innenstadt bei bestem Frühlingswetter stattfinden. Und entsprechend strömten wieder Tausende Menschen in die Grünstadter Fußgängerzone, in der es mediterrane Spezialitäten und interessante Infos gab.

Als absoluter Publikumsmagnet hat sich erneut der Stand von Vito Cunsolo erwiesen. Im Zentrum der Fuzo standen die Leute für Pizza, Pasta und Reisbällchen geduldig Schlange. Der Initiator des Aktionstages „Bella Italia“, den das Wirtschaftsforum Innenstadt am Samstag zum 15. Mal ausrichtete, hatte zusammen mit einigen Helfern pausenlos zu tun. Der Gastronom aus Kalabrien hatte auch eine Folkloregruppe des Frankfurter Familienvereins Associazione Famiglie Italiane maßgeblich mitfinanziert. Die Tänzer aus Apulien waren mit einer 14-köpfigen Formation angereist und begeisterten mit ihren schwungvollen Choreographien. Sehr zufrieden mit der Resonanz auf die Veranstaltung zeigte sich der Geschäftsführer der Werbegemeinschaft Ernst-Uwe Bernard.

Um die Ecke gab es ein beliebtes Dessert aus dem Stiefelstaat: Der Konditormeister Hans-Jürgen Roos hatte anlässlich des Veranstaltungsmottos unter anderem Tiramisu zubereitet. Vor dem Naturkostladen Herrlisch wurden den Besuchern süditalienische Antipasti-Teller mit Servietten in den Nationalfarben gereicht.

Torten für den guten Zweck

In Rot, Weiß und Grün belegt waren auch die Torten der Tiefenthaler Landfrauen, die sehr schnell ausverkauft waren. Die Einnahmen werden sozialen Zwecken zugeführt, wie auch die der Grünstadt Quilters, bei denen Lose für eine Patchworkdecke zu haben waren. Alfred von Strachwitz vom örtlichen Kiwanis Club kurbelte unermüdlich an der Drehorgel, um Spenden für die Vor-Tour der Hoffnung zu generieren.

Süße mediterrane Köstlichkeiten und Gewürze konnten vor dem Tee- und Feinkosthaus probiert werden. Inhaberin Kim Koch, seit ihrer Geschäftseröffnung vor knapp zehn Jahren Mitglied des Wirtschaftsforums, berichtete: „Für mich ist heute leider ein ganz normaler Samstag.“ Der südliche Bereich der Hauptstraße werde bei solchen Aktionstagen abgehängt, weil dort kein Verzehrstand platziert sei und auch kein Fahrzeug gezeigt werde. Der Spider-Stammtisch Rheinhessen-Pfalz sowie das Motorrad- und Technikmuseum Leiningerland standen mit einer Auswahl ihrer Vehikel wie immer vor dem Modehaus Jost. Im nördlichen Bereich der autofreien Einkaufsmeile nutzte der Schreiner und Grafikdesigner Hendrik Müller (27) die Gelegenheit, dass keine Standgebühren verlangt wurden und bot erstmals seine kreativen Holzarbeiten und Gemälde zum Kauf an.

Über guten Zuspruch freuen konnte sich der „Pflegewegweiser“ des Hilfedienstes Rhein-Pfalz auf dem Schillerplatz. Rainer Wadlinger aus dem Beratungsteam bilanzierte nach der ersten Stunde: „Es waren bereits ganz viele Leute da, Betroffene wie Angehörige.“ Mancher habe sich schon mal vorsorglich informieren wollen, etwa zur Frage, wie man eine Pflegestufe beantragt. Dabei sei die Unterhaltung oft schwierig, da die TSG-Blaskapelle in direkter Nachbarschaft spiele, meinte der 59-Jährige. Die Alltagsbegleitung, die der Hilfedienst aus Schifferstadt anbietet, werde nicht selten auch von jüngeren Menschen in Anspruch genommen – beispielsweise bei Risikoschwangerschaften, nach schweren Unfällen oder Operationen. „Die meisten Pflegedienste können das nicht leisten“, weiß Wadlinger, weshalb seine Firma in nur vier Jahren von fünf auf 100 Mitarbeiter gewachsen ist.

Dringend Nachwuchs benötigt die Polizei. Drei Beamte aus der Grünstadter Inspektion brachten jungen Leuten ihren Beruf näher. Einstellungsberaterin Sarah Kremer klärte über die Voraussetzungen auf: „Man muss nicht supersportlich sein, aber gesund und fit.“ Auch müsse der Bewerber ein Fachabitur oder einen Meisterbrief haben. Der stellvertretende Dienststellenleiter Horst Gesell erzählte, dass gleich beim Aufbau des Standes, bei dem es mit zwei Kollegen der Zentralen Prävention aus dem Polizeipräsidium Rheinpfalz in Ludwigshafen auch um Schutz vor Internetkriminalität und Einbrüche ging, die ersten Bürgergespräche stattfanden. Flankiert wurde die „Polizei zum Anfassen“ von Seniorensicherheitsberatern und Vertretern des Seniorenbeirates, der auch SOS-Dosen verschenkte. Die rot-weißen Behälter enthalten alle persönlichen Informationen, die bei einem medizinischen Notfall wichtig sind, und sollten daheim in der Kühlschranktür aufbewahrt werden.

Jakob sitzt mit Papa Jens Benda im Streifenwagen.
Jakob sitzt mit Papa Jens Benda im Streifenwagen.
Antipasti-Teller beim Naturkostladen Herrlisch.
Antipasti-Teller beim Naturkostladen Herrlisch.
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