Grünstadt Eine Million für natürlichen Eisbach

Dieser Bereich des Eisbaches (zwischen den Bäumen) zwischen Eisenberg (vorne) und Ebertsheim soll renaturiert werden.
Dieser Bereich des Eisbaches (zwischen den Bäumen) zwischen Eisenberg (vorne) und Ebertsheim soll renaturiert werden.

Den lange ersehnten Förderbescheid über eine Million Euro hat Staatssekretär Thomas Griese (Grüne) am Mittwoch in Ebertsheim an Ortsbürgermeister Bernd Findt (FWG) und Bürgermeister Frank Rüttger (CDU) von der Verbandsgemeinde Leiningerland übergeben. Das Geld ist für die Renaturierung der Eisbachaue zwischen Ebertsheim und Eisenberg vorgesehen. Vergeben wird der Bauauftrag für die Renaturierung voraussichtlich im November von der Verbandsgemeinde. Schon seit längerem gibt es einen sogenannten vorzeitigen Maßnahmenbeginn, das heißt, die Vorarbeiten und Abstimmungsgespräche für die Arbeiten am Eisbach laufen seit geraumer Zeit. Diese Erlaubnis signalisiert stets, dass die Zuschüsse in der erwarteten Höhe fließen werden. Das Geld kommt aus dem Topf der Aktion Blau Plus, in den jedes Jahr rund 25 Millionen Euro aus dem sogenannten Wassercent fließen. Den Wassercent müssen vor allem Unternehmen abführen, die große Mengen Wasser verbrauchen. „Ganz wichtig ist, dass dieser Wassercent zweckgebunden wieder für Gewässerrenaturierungen, den Hochwasserschutz, aber auch für Zwecke der Naherholung an Gewässern eingesetzt wird“, betonte Griese bei der Übergabe des Förderbescheids. Der Staatssekretär sagte in seiner Ansprache im Ebertsheimer Rathaus, dass für dieses besondere Projekt die Förderung recht großzügig ausgefallen sei. Erwartet wurde die Freigabe des Zuschusses schon seit 2017. Wie berichtet, hatte die Verbandsgemeindeverwaltung angeforderte Unterlagen für den Förderantrag nicht nachgereicht. Zudem habe die Abstimmung mit der Oberen Wasserbehörde bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion in Neustadt einige Zeit in Anspruch genommen. „Dabei spielte eine Rolle, dass bei dem Projekt auch Flächen der Stadt Eisenberg betroffen sind, die wiederum im Donnersbergkreis liegen. Das alles musste berücksichtigt werden, weshalb die Förderung erst jetzt offiziell übergeben wird“, erläuterten Findt und Rüttger. Zeit sei deshalb – auch wenn letztlich noch nicht gebaut werde – nicht verloren gegangen, da die Abstimmung der Arbeiten erhebliche Vorbereitungen erforderten. Planer Andreas Valentin, der das Projekt entwickelt hat und die Renaturierung des Eisbachs seit vielen Jahren betreut, sagte dazu: „Wir warten derzeit noch auf die Zustimmung zur Deponierung des Erdaushubs.“ Erst wenn hierfür die Genehmigung vorliege, könne am Bach gebaggert werden. Umgestaltet wird der Eisbach auf einer Länge von 1,1 Kilometern für jetzt rund 1,25 Millionen Euro. Entstehen wird ein 60 Meter breiter Gewässerrandstreifen, in dem der Bach mäandrieren kann. Gleichzeitig wird so ein Rückstauraum von 16.500 Kubikmetern geschaffen, was einen wesentlichen Beitrag zum Hochwasserschutz der Gemeinde Ebertsheim und aller weiteren am Lauf des Eisbach liegenden Orte leisten soll. Neben der erwarteten ökologischen Aufwertung entstehe ein Erlebnisbereich für Kinder am Bach, und der Naherholungswert des Geländes steige. Die Übergabe des Förderbescheids sei ein besonderer Tag für Ebertsheim, hob Findt hervor. Nachdem das Projekt viele Jahre geplant wurde und immer wieder verschoben werden musste, sei jetzt die Voraussetzung geschaffen, einen lange gehegt Wunsch der Gemeinde Realität werden zu lassen. Er dankte auch den Grundstückseigentümern, die letztlich bereit waren, ihr Gelände zu veräußern oder gegen andere Flächen zu tauschen.

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