Eisenberg Feuerwehrgerätehaus endlich fertig: Sonntag Tag der offenen Tür

Freut sich auf Besucher: Wehrführer Sven Osterheld zeigt das Feuerwehr-Alarmierungssystem in der modernisierten Einsatzzentrale.
Freut sich auf Besucher: Wehrführer Sven Osterheld zeigt das Feuerwehr-Alarmierungssystem in der modernisierten Einsatzzentrale.

Nach fünf Jahren intensiver Sanierungsarbeiten und Erweiterungen ist der Feuerwehrstützpunkt in Eisenberg bereit für die kommenden Herausforderungen. Am Sonntag lädt die Feuerwehr die Bevölkerung zu einem Tag der offenen Tür ein, um die Neuerungen zu präsentieren.

Das Eisenberger Feuerwehrgerätehaus erstrahlt in neuem Glanz. 2,8 Millionen hat die Verbandsgemeinde Eisenberg in den vergangenen Jahren in die Modernisierung gesteckt, um den Stützpunkt fit für die Zukunft zu machen. Bereits 2016 wurde dem Eisenberger Verbandsgemeinderat klar, dass der Feuerwehrstützpunkt den Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. Es gab zu wenig Platz für die Einsatzfahrzeuge, die Umkleiden waren veraltet und überhaupt war das Gebäude weder in Sachen Brandschutz noch Energiestandards auf Stand.

Nach gründlicher Prüfung entschied sich der Rat für einen Sanierungsplan, der ursprünglich auf zwei Millionen Euro veranschlagt war. Ein wesentlicher Bestandteil des Bauprojekts war der Anbau einer zusätzlichen Fahrzeughalle. Doch als 2019 das Baugrundstück untersucht wurde, stellte sich heraus, dass das Erdreich aus Bauschutt bestand, was die Entsorgungskosten erheblich in die Höhe trieb.

Außerdem wurden die Tore der bestehenden Fahrzeughalle ausgetauscht und der Sozialtrakt erneuert. Eine neue Rettungstreppe wurde als zweiter Fluchtweg angebracht und im Inneren wurden umfangreiche energetische Sanierungen vorgenommen. Auch die Sanitäranlagen, Wand- und Bodenbeläge sowie technische Anlagen wie Lüftung und Heizung wurden erneuert.

Große logistische Herausforderungen

Die Arbeiten erfolgten während der Betrieb der Feuerwehr unvermindert weiterlief. Übungen, Einsätze und Wartungsarbeiten mussten weiterhin durchgeführt werden, was zu erheblichen logistischen Herausforderungen führte. „Es gab Bauphasen, da wurden wir fast wöchentlich gebeten, irgendeine Ecke freizuräumen, weil in der darauffolgenden Woche die Handwerker kommen sollten“, berichtet Wehrführer Sven Osterheld. Oft verzögerten sich die Arbeiten dann auch noch, nicht zuletzt wegen der Corona-Pandemie, die zu Personalausfällen und Materialengpässen führte.

Die Baumaßnahmen griffen tief in die Substanz des Gebäudes ein. Eine besonders schwierige Phase war die Sanierung eines Lkw-Stellplatzes in der Fahrzeughalle, wo schadhafte Stellen in der Bodendecke entdeckt wurden. Die komplette Erneuerung dieses Bereichs verzögerte das Bauprojekt um ein halbes Jahr und verursachte zusätzliche Kosten in Höhe von 125.000 Euro.

Arbeiten schlugen aufs Gemüt

Staub auf allen Utensilien, abenteuerliche Umkleideräume und dadurch schlechte Stimmung in der Mannschaft begleiteten diese Maßnahmen über Jahre. Trotz all dieser Widrigkeiten konnte das Projekt aber nun abgeschlossen werden.

Heute verfügt der Stützpunkt über einen geräumigen Umkleidebereich für Männer und Frauen, eine modernisierte Fahrzeughalle mit neuer Isolation und LED-Beleuchtung sowie Druckluftleitungen für die Einsatzfahrzeuge. Insgesamt wurden während der Sanierung etwa 10.000 bis 12.000 Meter Elektrokabel neu verlegt.

Das Gerätehaus ist nun auch besser auf Notfallsituationen vorbereitet. Ein Notstromaggregat ermöglicht den autarken Betrieb des Hauses bei Stromausfällen. Der Schulungsraum im Obergeschoss wurde ebenfalls modernisiert und mit energiesparenden LED-Leuchten sowie einer modernen Infrastruktur für Kommunikationsgeräte ausgestattet. Hier unterstützte der Förderverein der Feuerwehr großzügig mit einer fünfstelligen Spende, wie dessen Vorsitzende Carsten Trum betont. Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch die Jugendfeuerwehr, die nun über einen eigenen Raum verfügt. Dieser bietet den Nachwuchskräften einen Ort, um sich regelmäßig zu treffen und in die Feuerwehrarbeit einzubringen.

Ein weiterer Fortschritt wurde im Bereich der Alarmierung erreicht. Im Notfall zeigen Monitore die exakte Einsatzstelle samt Anfahrtsplan an. Die alarmierten Wehrleute können sich per Handy zurückmelden und somit weiß man in der Einsatzzentrale, ob genügend Wehrleute für den aktuellen Einsatz vorhanden sein werden. Auf diese Weise können die Verantwortlichen schnell entscheiden, ob zusätzliche Kräfte aus der Nachbarschaft nachalarmiert werden müssen.

Termin

Tag der offenen Tür am Sonntag, 18. August, 10 Uhr. Der Tag beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst. Zudem gibt es ein Frühschoppenkonzert des Bergmannsblasorchesters Hettenleidelheim, Vorführungen der Jugendfeuerwehr, Kinderbelustigung, Mittagstisch und Kaffeetafel.

x