Grünstadt Grünstadter schrammen am Sieg vorbei

Gut gekegelt, aber es reichte nicht zum Sieg: Sven Hien wurde einmal mehr Tagesbester.
Gut gekegelt, aber es reichte nicht zum Sieg: Sven Hien wurde einmal mehr Tagesbester.

«GRÜNSTADT.» Es hat nicht sollen sein: Die Erste Herrenmannschaft der Keglervereinigung Grünstadt hat am Samstag eine unglückliche Heimniederlage erlitten. Mit einem Rückstand von zwölf Holz verlor der Tabellenzweite der Zweiten Bundesliga Mitte gegen den derzeitigen Spitzenreiter SG Lampertheim I. Am Ende gewannen die Südhessen mit 5788:5800 Leistungspunkten.

Dass es „eine enge Kiste“ werden würde, hatte der KVG-Vorsitzende Ralf Buch bereits vor dem Wettkampf prophezeit. Und tatsächlich erlebten die Zuschauer im gut gefüllten Clubheim in der Uhlandstraße ein äußerst spannendes Spiel. Viele von ihnen hatten zuvor schon mitgefiebert beim Landesliga-Match der KVG-II-Männer (Rang neun) gegen den Ligafünften SKC Monsheim III. Dabei gelang es den Grünstadtern, „zwei wichtige Punkte“ einzufahren, wie Spieler Udo Kratzer sagte. Die Partie endete mit 5457:5399 Holz. Mit 8:12 Zählern bleibt die KVG auf dem vorletzten Platz, die Monsheimer rutschten auf Rang sieben. Wenige Minuten später standen für den Start-Durchgang des Spitzenspiels der beiden Bundesligsten die Grünstadter Timo Fingerle, Sven Hien und Ralf Buch an den Bahnen. Ihre direkten Gegner waren Patrik Strech, Bernd Günderoth und Holger Thiemig. Der Lärmpegel im Kegelcenter war von Anfang an enorm, steigerte sich aber noch im Lauf der nächsten dreieinhalb Stunden. Bei den ersten 50 Wurf ging Thiemig mit 278 Punkten in Führung, dicht gefolgt von Hien, der auf 273 Holz kam. Der 28-jährige Eisenberger, einer der leistungsstärksten Akteure der KVG I, ließ sich stets viel Zeit. Nach dem Motto „In der Ruhe liegt die Kraft“ hielt er vor jedem Wurf einen Moment inne, polierte seine Kugel und jagte sie dann mit auffallend hohem Tempo in Richtung Kegel. Sehr oft fegte er dann gleich alle neun von der Bahn. Die Anfeuerungsrufe schwollen mächtig an, als er einen Achter warf, der neunte Kegel aber schwankte und schließlich – wie in Zeitlupe – auch noch umfiel. Dennoch: Nach 100 Wurf stand es 1448:1475 Holz für die Gegner. Nach dem nächsten 50er-Block hatten die Gäste nur noch mit sechs Punkten die Nase vorn. Zur Halbzeit hatte die KVG 17 Holz mehr auf ihrer Habenseite. Es war eine wahre Zitterpartie. Für Ralf Buch waren die ersten 50er nicht wirklich gut gelaufen. Er erzielte lediglich 213 Holz. Auf der nächsten Bahn waren es 227, dann wieder nur 214 und schließlich 246 Punkte. Gesamtergebnis: genau 900 Holz. Dass er damit nicht glücklich war, konnte man ihm deutlich ansehen. Strech unterbot ihn allerdings: Der Lampertheimer konnte nur 886 Holz für sich verbuchen. Fingerles Leistung war konstanter als die des KVG-Vorsitzenden. Letztendlich blieb er jedoch mit 951 Holz unter der 1000er-Marke. Hien dagegen schaffte es einmal mehr, Tagesbester zu werden – mit 1050 Punkten. Thiemig war Zweitbester mit 1019 Holz. In der zweiten Turnierhälfte gerieten die Grünstadter wieder ins Hintertreffen. Zwischenzeitlich war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Luft knisterte. Fabian Buch und Christian von Krog stiegen gut mit mehreren Neunern ein. Thomas Hartig war der zweite KVG’ler an diesem Tag, der mehr als 1000 Punkte erkegelte. Er warf 248 – 232 – 273 – 249, in der Summe 1002 Holz. Auch von den Lampertheimern gelang es im zweiten Durchgang einem Sportler, die magische Grenze zu überspringen: Kevin Günderoth mit 1008 Holz. Obwohl seine Teamkollegen, Niklas Schulz und Ralf Schmitt, darunter blieben und – wie bereits erwähnt – Strech keine 900 Holz schaffte, reichte es am Ende nicht für einen Sieg der Gastgeber. „Es lag an mir“, stellte Ralf Buch nach dem Schlusspfiff selbstkritisch klar. „Ich hätte 950 Holz spielen müssen.“ Aber es sei halt nicht einfach, nach der Nachtschicht und wenig Schlaf die volle Leistung zu bringen. Die Niederlage sei zwar schade, aber kein Beinbruch, relativierte er und sagte: „Die Runde ist noch lang, und wenn man bedenkt, dass wir in der letzten Saison gegen den Abstieg gekämpft haben und jetzt vorne mit dabei sind, können wir zufrieden sein.“ SO SPIELTEN SIE KVG I: Timo Fingerle (951 Holz), Sven Hien (1050), Ralf Buch (900), Christian von Krog (936), Fabian Buch (949) Thomas Hartig (1002); KVG II: Udo Kratzer (870), Atilla Pabst (942), Richard Hafke (910), Tony Brand (928), Martin Steuerwald (895) Willi Stroh (912).

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