Grünstadt „Hamanns Aussage ist unrichtig“

„Die Aussage von Professor Hamann ist unrichtig.“ Mit diesen Worten reagiert die Stadtverwaltung Grünstadt auf den Artikel „Verwaltung holt sich Abfuhr“ und den Einwurf dazu „Peinlich“ (Montagausgabe).

In dem Beitrag ging es darum, dass Professor Ulrich Hamann von der Hochschule Kaiserslautern, Fachbereich Bauen und Gestalten, die Kooperation mit der Stadtverwaltung bei der Gestaltung des Jean-Mann-Geländes aufgekündigt hat. Die Verwaltung hatte mit Hamann vereinbart, dass Studenten des Fachbereichs Ideen und Vorstellungen zu dem innenstadtnahen Areal als ein Semesterprojekt, Stegreif genannt, entwickeln sollten. In seiner Absage an die Stadt nennt Hamann als Grund Unzuverlässigkeit bei der Terminplanung des Projekts. Diesen Vorwurf weist die Verwaltung mit Verweis auf den E-Mail-Verkehr mit dem Hochschullehrer zurück. Sie habe der Hochschule Ende Februar 2016 mitgeteilt, dass es terminlich eng werde, sollte das studentische Projekt noch vor den Sommerferien stattfinden. Daraufhin habe Hamann von sich aus vorgeschlagen, „den Stegreif in das Wintersemester zu verschieben“, sagten Bürgermeister Klaus Wagner, der Geschäftsleitende Beamte Joachim Meyer und Dirk Theobald, stellvertretender Leiter des Bauamts, zur RHEINPFALZ. Hamanns Vorwurf, er habe aus der Zeitung über Termine im Zusammenhang mit den Projekt erfahren, sei aber nicht eingeladen worden, bezieht sich vermutlich auf den Workshop mit Bürgern in der vergangenen Woche. Die Verwaltung bestätigt, dass Hamann nicht ausdrücklich eingeladen war: „Weil wir aufgrund der Gespräche und Mails nicht davon ausgegangen sind, dass er an der Ideenwerkstatt teilnehmen wollte. “ Des Professors dritter Vorwurf basiert auf einem Beitrag der RHEINPFALZ (8. Juni). Darin hatte Theobald erläutert, dass die Ergebnisse der Ideenwerkstatt in einen Stadtratsbeschluss münden sollten, „um eine konkrete Aufgabenstellung an die Studierenden (...) formulieren zu können“. In dem Beitrag hatte die RHEINPFALZ den Begriff „Auftrag“ als Synonym für „Aufgabenstellung“ gebraucht. Diese umgangssprachliche Ausdrucksweise habe Hamann offenbar als juristisch relevante Formulierung im Sinne eines Auftrags an Studenten gegen Honorar verstanden. Dass ein „Auftrag“ nicht zulässig sei, wisse die Verwaltung. In der Alltagssprache aber seien die Begriffe Aufgabenstellung und Auftrag als sinnverwandt gebräuchlich. Dass Hamann seine vermutlich schlechten Erfahrungen mit Tiefenthal als gravierendsten Grund für die Absage an die Stadt anführt, sei nicht zu verstehen. Wagner: „Grünstadt ist nicht Tiefenthal.“ Insgesamt komme die Verwaltung zu der Einschätzung, dass „ die Hochschule wohl nur einen Vorwand gesucht hat, um aus dem Projekt wieder aussteigen zu können“, heißt es in der schriftlichen Stellungnahme aus dem Rathaus. Wagner kritisierte auch scharf, dass das Verhalten der Verwaltung in dem Einwurf als peinlich, dilettantisch und unprofessionell bezeichnet wurde. Dagegen müsse er sich verwahren. Der stellvertretende Bauamtsleiter sei fachlich kompetent und sehr zuverlässig, was auch der E-Mail-Verkehr mit der Hochschule belege, sagte Wagner. Die Stadt hat nach der Absage Hamanns mit der Universität Kaiserslautern Kontakt aufgenommen: in der Hoffnung, dass mit ihr das Stegreifprojekt zum Jean-Mann-Gelände zustandekommt.

x