Grünstadt „Ja“ zu Wohnmobilstellplatz

Der Ortsbeirat Asselheim hat sich erneut für einen Wohnmobilstellplatz in der Ortsmitte am Dorfanger ausgesprochen. Allerdings gab es in der jüngsten Sitzung des Gremiums auch Widerstand gegen die Stellflächen, die nach ersten Schätzungen mit 200.000 Euro Baukosten zu Buche schlagen werden. Davon könnten jedoch rund 150.000 Euro aus Leader-Mitteln gefördert werden.

Peter Dell

vom Beratungsbüro Kobra in Landau stellte dem Ortsbeirat das Projekt noch einmal ausführlich vor. Die Förderung wird gewährt, wenn der Stellplatz für die Reisemobile mit den beiden weiteren geplanten Plätzen in der Verbandsgemeinde Freinsheim und im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim vernetzt werde, erläuterte Dell. In Rheinhessen bestehe bereits Baurecht. Dort soll ein hochmoderner Platz mit Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten für die Wohnmobilfahrer entstehen. Unter anderem sei geplant, in Flörsheim-Dalsheim es elektronisch anzuzeigen, wann auch in Asselheim Stellplätze frei seien. Bereits im Dezember 2016 hatte der Ortsbeirat mit fünf zu zwei Stimmen für den Bau des Wohnmobilstellplatzes am Dorfanger votiert. Der Stadtrat hatte anschließend ebenfalls beraten, das Thema aber zur erneuten Abstimmung an den Ortsbeirat zurückverwiesen. Gegen den Stellplatz sprachen sich vor allem Harald Dörr (SPD) und Norbert Schott (SPD) aus. Dörr, selbst häufig mit dem Wohnmobil unterwegs, gab zu bedenken, dass die bis zu 7,5 Tonnen schweren Fahrzeuge dann zu jeder Tages- und Nachtzeit in den Ortskern ein- und ausfahren würden. Er befürchte vor allem Belästigungen für die Anwohner. Der SPD-Mann sprach sich für einen Stellplatz in der Stadt Grünstadt, eventuell in der Nähe des CabaLela aus. „Wohnmobilfahrer suchen solche attraktiven Angebote, nicht die Abgelegenheit in einem Stadtteil, in dem es nur ein eingeschränktes gastronomisches Angebot gibt“, argumentierte Dörr. Dell machte deutlich, dass es in anderen Gemeinden Interesse an dem Wohnmobilstellplatz gebe, beispielsweise in Mertesheim. Nach ausgiebiger Debatte sprachen sich erneut fünf Ortsbeiratsmitglieder für den Bau des Stellplatzes aus, drei stimmten dagegen. Ortsvorsteher Guido Trump (CDU) informierte den Ortsbeirat über die Fortschritte bezüglich der Reaktivierung des alten Friedhofs. Bereits im März habe es eine Begehung mit dem Bauamt und den Pfarrern beider Konfessionen gegeben. Zur Nutzung des alten Friedhofs für Urnenbestattungen werden Parkplätze für die Angehörigen und die Pfarrer gewünscht, außerdem soll es möglich werden, dort „Trauerfeiern im angemessenen Rahmen abzuhalten“. Der Friedhof soll den Namen „Sankt Stephan im Felde“ tragen, habe Pfarrer Martin Tiator vorgeschlagen. Das Grabfeld sei nach wie vor geweiht. Gegensätzliche Meinungen gebe es zum Wiederaufbau der Friedhofsmauer, berichtete Trump. Während die Denkmalbehörde dies befürworte, will die Naturschutzbehörde die eingestürzte Mauer belassen. „Das ist sinnlos, wenn wir nicht bald wieder die Mauer aufbauen, dann sind die Sandsteine weg“, warf Norbert Schott ein. Er bot außerdem die Hilfe der Althandballer beim Wiederaufbau an. Insgesamt gebe es ein großes Interesse innerhalb der Bevölkerung, den alten Friedhof als Begräbnisstätte für Urnen zu nutzen. Eugen Eibel (FWG) schlug vor, eine kleine Kapelle nahe der Mauer einzurichten. Grünes Licht hat der Ortsbeirat für eine Grabplatte an der Außenseite der Friedhofskapelle auf dem neuen Friedhof gegeben. Die Platte, die eine Abbildung von Jesus zeigt, wurde von einer Asselheimer Familie gespendet. Das Aufstellen wird 350 Euro kosten.

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