Grünstadt Kredit für Kunstrasen

Geehrt: Michael Nachbauer (links) und Werner Nathal.
Geehrt: Michael Nachbauer (links) und Werner Nathal.

«Carlsberg.» Bei der Generalversammlung des TSV Carlsberg wurde am Samstagabend die Aufnahme eines Kredites über 100.000 Euro befürwortet. Das Geld ist für den langersehnten Kunstrasenplatz am Wasserturm vorgesehen, für den bereits in Eigenleistung Vorarbeiten laufen. Bei der Sitzung wurden auch die Mitgliedsbeiträge angepasst und einige Vereinsangehörige für ihre langjährige Treue geehrt.

„Am 6. Mai werden die Bagger anrollen“, informierte der Vorsitzende Christian Mombaur zum geplanten Fortgang des größten Projektes des TSV – die Umwandlung des 1982 auf gemeindeeigenem Gelände errichteten Tennenplatzes in ein Kunstrasenfeld. Die Fertigstellung sei für die erste Julihälfte avisiert. Im März hatte das Dorfparlament einer Fachfirma den Auftrag für den Bau des Kunstrasenplatzes für 346.000 Euro erteilt. „Da kommen noch Arbeiten für 26.850 Euro dazu, sodass die Gesamtkosten bei 372.850 Euro liegen werden“, so Mombaur. Damit liegt die Summe nur knapp über dem geschätzten Kostenrahmen von 371.000 Euro. Wie der Vorsitzende weiter berichtete, ist es dem Vorstand gelungen, den Preis durch Nachverhandlungen noch um 33.000 Euro zu senken. Auf Nachfrage der RHEINPFALZ erklärte er: „Wir haben auf vier der vorgesehenen sechs Jugendtore verzichtet und uns für einen anderen Untergrund entschieden.“ In der Regel wird Kunstrasen auf Gummigranulat verlegt. „Wir haben stattdessen Kork gewählt“, so Mombaur. Das Naturmaterial habe viele Vorteile: Von den Eigenschaften her sei es genauso gut, dafür aber nachhaltig, bei Regen sei es wasserabweisend, bei Sonneneinstrahlung bleibe der Platz kühler und stinke nicht. „Und darüber hinaus ist Kork rund 10.000 Euro billiger als Gummi.“ Durch Arbeitseinsätze freiwilliger Helfer solle zusätzlich gespart werden, wobei man aufpassen müsse, nicht die Garantie für den Platz zu gefährden. Übrig bliebe eine Finanzierungslücke von zirka 100.000 Euro, rechnete Mombaur vor: Vom Land sei ein Zuschuss über 105.000 Euro zugesagt , die Ortsgemeinde trage weitere 100.000 Euro. Der Förderverein Carlsberg-Hertlingshausen (FCH), an dem auch der TuS Hertlingshausen beteiligt ist, steuere weitere 20.000 Euro bei. „Über die Sparkasse Rhein-Haardt bekommen wir ein KfW-Darlehen, für das wir bei zehn Jahren Laufzeit jährlich 1,16 Prozent Zinsen zu zahlen haben“, erklärte der Vorsitzende. Mombaur stellte auch eine Variante über 20 Jahre vor, die Mitglieder entschieden sich aber für das Zehn-Jahres-Darlehen. „Das können wir uns leisten“, verwies er auf positive Jahresabschlüsse des Vereins. Zwei Aktionen des TSV sollen zusätzliches Geld in die Kassen spülen: Zum einen möchte der FCH Schraub-gläser mit der vom Tennenplatz abgetragenen roten Erde zu einem Stückpreis von 25 Euro verkaufen. Zum anderen soll das Kunstrasenfeld quadratmeterweise an Paten verkauft werden. Einstimmig beschlossen wurde auch, die Jahresbeiträge der aktuell 587 Mitglieder ab 2020 zu erhöhen. Kinder zahlen ab dem kommenden Jahr 48 Euro, Erwachsene 72 Euro, Senioren 30 Euro und Familien 110 Euro. Mehrere Mitglieder wurden zudem für ihr langjähriges Engagement geehrt. So wurde Werner Nathal für 50 Jahre im Verein zum Ehrenmitglied ernannt. Michael Nachbauer und Alois sowie Marliese Schneider wurden für 40 Jahre im Verein gewürdigt, Bodo Emig und Martina Wahrhusen für jeweils 25 Jahre. Das Verbandsgemeindeturnier der Kegler, das in der alten VG Hettenleidelheim immer an den Carlsberger Bahnen ausgetragen wurde, falle in diesem Jahr aus, berichtete Keglerin Tanja Zimmermann. „Die VG Leinigerland möchte, dass das Turnier an wechselnden Orten stattfindet, aber alle Teams wollen bei uns spielen“, erklärte sie. Über Sponsoren werde nun versucht, ab 2020 ein Carlsberger Traditionsturnier auf die Beine zu stellen. Der Tanz in den Mai müsse wegen einer Doppelbelegung einer kommerziellen Veranstaltung weichen, berichtete Mombaur noch. Als Ersatz werde deshalb am 30. April eine Weizenbier-Party im Clubheim gefeiert.

Um sich den Traum vom Kunstrasen zu erfüllen, will der TSV Carlsberg einen Kredit über 100.000 Euro aufnehmen.
Um sich den Traum vom Kunstrasen zu erfüllen, will der TSV Carlsberg einen Kredit über 100.000 Euro aufnehmen.
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