Grünstadt Martina Hauenstein führt SPD-Ortsverein

Martina Hauenstein ist neue Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Grünstadt. Die 49-Jährige löst Christoph Spies (32) ab, der das Amt nach sechs Jahren aus beruflichen Gründen aufgibt.

Die neue Vorsitzende ist den SPD-Mitgliedern bereits bekannt: Martina Hauenstein kandidierte 2017 neben Klaus Wagner (CDU) und Pirmin Magez (Grüne) für das Bürgermeisteramt der Stadt Grünstadt. Sie bekam damals 43,4 Prozent der Stimmen. Spies lobte Hauensteins Geist und Herz und sagte: „Man kann dir vertrauen.“ Die 21 Versammlungsteilnehmer teilten diese Einschätzung am Freitagabend im Weinstraßencenter und wählten Hauenstein, die als Standesbeamtin in der Verbandsgemeinde Leiningerland arbeitet, einstimmig zur Vorsitzenden des 121 Mitglieder zählenden Ortsvereins. Hauensteins nächste Aufgaben stehen mit Blick auf die Stadtratswahlen 2019 schon fest: „Wir müssen die Listen aufstellen und ein Wahlprogramm erarbeiten“, sagte sie. Die Arbeit der neunköpfigen Stadtratsfraktion war prägendes Thema der Versammlung: Spies und Fraktionschefin Heike Mrosek-Handwerk gingen auf die Aussage von Grünstadts Bürgermeister Wagner ein, der sich in einem Dauer-Wahlkampf wähnt. Mrosek-Handwerk sagte: „Ich glaube, das ist viel Wunschdenken. Er übersieht, dass wir seit 2014 immer wieder den Finger in die Wunde legen. Natürlich führen wir heftige Auseinandersetzungen, weil wir für die Belange der Bevölkerung arbeiten wollen.“ Spies, der noch nicht entschieden hat, ob er 2019 für den Stadtrat kandidiert, sagte mit Blick auf die Stadtratsarbeit: „Es ist nicht immer leicht und kostet viel Zeit. Aber sind wir nicht deswegen gewählt worden?“ Mrosek-Handwerk kritisierte „fehlende Transparenz und Offenheit in der Arbeit der Verwaltung“. Als Beispiele nannte sie die fehlende Information über die Pläne für den Bau eines Gefahrgutlagers oder die schlechte Vorbereitung des Vertragsentwurfs für einen Anbau an die Lebenshilfe-Kita. „Es bedarf wirklich der Kontrolle“, sagte sie. Die Dauer-Forderung der SPD, eine Prioritätenliste für städtische Projekte aufzustellen, sei „im Ansatz da, aber nicht vom Stadtrat abgesegnet“, so Mrosek-Handwerk, die feststellte: „Diese fehlende Transparenz macht uns arg zu schaffen.“ Ein weiterer Punkt sei, dass sich in wichtigen Fragen – wie dem Bau eines Regenrückhaltebeckens in Asselheim oder der Sanierung der Rudolf-Harbig-Anlage – über die Jahre wenig getan habe, wenngleich bei beiden Themen in letzter Zeit „etwas Bewegung“ reinkomme. Die von Kaiserslauterer Studenten ausgearbeiteten Vorschläge für die Stadtentwicklung (Jean-Mann-Gelände, Bahnhofsvorplatz) sollten nicht in der Versenkung verschwinden, forderte Mrosek-Handwerk. Für den scheidenden Vorsitzenden Spies, der den Genossen in seinem Rückblick von gut besuchten und prominent besetzten Veranstaltungen in den vergangenen Jahren berichtet hatte, hatte Werner Buch gute Worte: „Mir tut’s leid, dass du jetzt aufhörst.“ Buch, seit 65 Jahren SPD-Mitglied, ermahnte seine Parteifreunde, nicht nachzulassen: „Die SPD muss präsent sein!“ Vorstand Vorsitzende: Martina Hauenstein, Stellvertreter: Heike Mrosek-Handwerk und Klaus Schwerdel, Kassier: Hans-Peter Kaiser, Schriftführer: Gregor Grzonkowski, Beisitzer: Linda Dommes, Olivier Farge, Bernd Fricke, Daniel Gölbert, Anita Hammer-Klose, Wolfgang Hofmann, Michael Kopietz, Norbert Schott, Eleni Thimiani, Revisoren: Wilhelm Scheidt und Gerd Walther.

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