Grünstadt Out in Church: Grünstadter Katholiken setzen ein Zeichen

Die Kolpingsfamilie Grünstadt hält am Sonntag eine besondere Andacht ab.
Die Kolpingsfamilie Grünstadt hält am Sonntag eine besondere Andacht ab.

Bewegt von der Initiative „Out in Church“ haben sich die Mitglieder der Kolpingsfamilie Grünstadt mit der Diskriminierung homosexueller und queerer Menschen in der Kirche intensiv beschäftigt. Sie wollen am Sonntag ein Zeichen setzen. „Jeder von uns berichtete von Menschen im persönlichen Umfeld, die aufgrund ihrer Lebenssituation, die nicht der kirchlichen Morallehre entspricht, Leidenswege gegangen sind und noch immer gehen“, berichtet Vorsitzender Wolfgang Lenhart in einem Brief an den Speyerer Bischof Karl-Heinz Wiesemann. Bei „Out in Church“ handelt es sich um Mitarbeiter in der römisch-katholischen Kirche, die sich als lesbisch, schwul, bi, trans, inter, queer und non-binär identifizieren. Sie haben in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten oft sehr leidvolle Erfahrungen mit der katholischen Kirche gemacht – viele von ihnen haben sich aus Angst vor Konsequenzen, etwa den Verlust des Arbeitsplatzes, nicht geoutet. Die Kolpingsfamilie Grünstadt will ihre Solidarität mit diesen Menschen zum Ausdruck zu bringen. Deshalb findet am Sonntag, 3. April, 16 Uhr, am „Kreuz 2000“ auf dem Grünstadter Berg eine Andacht statt. Dort wird unter dem Thema „Segensort für alle“ für die Wertschätzung aller Menschen in der Kirche und der Welt gebetet. Und natürlich geht es in diesen Tagen auch darum, für den Frieden in der Ukraine zu beten. Der Erlös des Stehcafés geht an die Kolping-Ukraine-Nothilfe und die Ukrainehilfe des Frauenbunds zur Finanzierung der Transportkosten. Lenhart freut sich, dass der Pfarreirat der Pfarrei Heilige Elisabeth einer Bitte der Kolpingsfamilie gefolgt ist, eine Regenbogenfahne mit der Aufschrift „Segensort für alle“ an der Pfarrkirche in Grünstadt anbringen zu lassen – die Abstimmung im Pfarreirat sei einstimmig getroffen worden. Beim Kolpinggottesdienst am 8. Mai soll eine Segnung aller liebenden Paare durch den katholischen Pfarrer Martin Tiator angeboten werden, führt Lenhart weiter aus: „Auch geschiedene und wiederverheiratete Paare wollen wir an diesem Tag mit einbeziehen.“

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