Grünstadt Strategie baut auf 46 Ideen auf

Die Lokale Integrierte Ländliche Entwicklungsstrategie (LILE) für die geplante LEADER-Region „Rhein-Haardt“ kann beim Ministerium für Umwelt und Landwirtschaft eingereicht werden. Die künftigen Handlungsfelder sind definiert, die Projektideen gebündelt, die Lokale Arbeitsgruppe (LAG) gebildet, die Zweckvereinbarung unterschrieben, ein Leitbild entwickelt und die Geschäftsordnung für die LEADER-Region „Rhein-Haardt“ verabschiedet.

In der „Anhäuser Mühle“ in Monsheim konnte am vergangenen Dienstag der Hausherr, Verbandsbürgermeister Ralph Bothe, Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung, aber auch interessierte Bürger aus allen am LILE-Prozess beteiligten Kommunen zur Abschlussveranstaltung begrüßen, in der die wichtigsten Details der Bewerbung als LEADER-Region vorgestellt wurden. So bilden nach den neuen Förderbestimmungen die Verbandsgemeinden Grünstadt-Land, Hettenleidelheim, Freinsheim, die Stadt Grünstadt sowie erstmals kreisübergreifend die Verbandsgemeinde Monsheim eine von 20 Bewerberregionen in Rheinland-Pfalz. Diese führt die Bezeichnung „Rhein-Haardt“ und bewirbt sich um finanzielle Förderungen bis 2020 aus Mitteln des Europäischen Fonds für die Entwicklung des Ländlichen Raums (ELER) und des Landes Rheinland-Pfalz. Insgesamt stehen hierfür rund 2,3 Millionen Euro bereit. Die Verantwortlichen der damit beauftragten Büros, Peter Dell vom Kobra-Beratungszentrum Landau und Ulrich Gehrlein vom Institut für Ländliche Strukturforschung in Frankfurt, stellten die wichtigsten Inhalte der Bewerbung vor, die Ende März dem Ministerium vorliegen muss. Wenn der Zuschlag und somit die Entscheidung für die Region „Rhein-Haardt“ falle, etwa im Juni oder Juli, könne unter Federführung der VG-Verwaltung Monsheim und dem noch auszuschreibenden Regionalmanagement im September dieses Jahres mit der Beantragung der Projekte begonnen werden, informierte Dell. Diese wären in den vier Bereichen „Regionale Wirtschaft, Land-, Forst- und Weinwirtschaft“, „Tourismus und Naherholung“, „Dorf- und Stadtentwicklung“ sowie „Energie, Klimaschutz und zukunftsfähige Mobilität“ zu finden. Das LILE baut unter anderem auf 46 eingereichten Projektideen auf, die notwendig und auch förderungsfähig sein sollen. Darunter sind beispielsweise die Einrichtungen von Wohnmobilstellplätzen, die Verlängerung des Mandelpfades von Kallstadt bis Monsheim, eine Imagekampagne für technische Berufe in der Region, Klimamessen und Energieberatertage, der Ausbau des Radwegenetzes, eine gemeindeübergreifende Wirtschaftswegeplanung oder der Ausbau eines E-Bike-Netzes. Auch soziale Bereiche, wie Patenschaften für Asylbewerber oder Kinder-Kreativ-Kurse sind dabei als ausbaufähige Projektideen vorgesehen. An Stellwänden und bei einem Lichtbildervortrag konnten sich die Besucher einen Überblick über alle erarbeiteten Projekte machen. Auch das Beratungszentrum Kobra, Landau, das den ILE-Prozess „Leiningerland“ bis Mai 2015 mit den in der Region beteiligten Kommunen begleitet, muss sich neu bewerben. „Wir hatten sehr gute Erfahrungen gemacht und hoffen, dass wir auch in den kommenden Jahren beim LEADER-Prozess eng mit Peter Dell und Kobra weiter zusammenarbeiten können“, meinten die vom bisherigen ILE-Prozess betroffenen und zufriedenen Bürgermeister Reinhold Niederhöfer (Grünstadt-Land), Klaus Wagner (Stadt Grünstadt) und Karl Meister (Hettenleidelheim). (lau)

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