Grünstadt Tiefgarage und Hängebrücke

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Der Parkplatzmangel hat sich – wenig überraschend für den Ortskundigen – als eines der größten Probleme in Neuleiningen herauskristallisiert. Zu Themen gemacht wurden von den gut 60 Bürgern, die sich zur Auftaktveranstaltung der Dorfmoderation am Montagabend im Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule einfanden, auch die unattraktiven Spielplätze, fehlende Nahversorgung sowie Treffpunkte für Jung und Alt. In Arbeitsgruppen sollen Vorschläge zur Abhilfe entwickelt werden.

Einleitend erklärte Peter Dell, Geschäftsführer des Landauer Beratungsbüros Kobra, die Vorzüge eines Dorferneuerungskonzeptes, das unter Bürgerbeteiligung entworfen werden soll. „Die Gemeinde hat dann zusätzlich zum Investitionsstock des Landes den Dorferneuerungstopf, aus dem sie Zuschüsse von bis zu 65 Prozent für ihre Vorhaben beantragen kann“, sagte er. Die Eigentümer von Häusern im historischen Ortskern hätten die Chance, für Sanierungen 30 Prozent der Bausumme beziehungsweise maximal 20.000 Euro Förderung zu erhalten. Diese Zuwendung sei objektbezogen, erläuterte Dell auf Nachfrage von Karlheinz Bickert. Mit anderen Worten: Wer mehrere Gebäude instandsetzen möchte, kann mehrfach kassieren. Darüber hinaus werde das Kaiserslauterer Ingenieurbüro Werkplan ein Sanierungsgebiet in der Dorfmitte umreißen, in dem die Kosten von Modernisierungen der dortigen Immobilien über einen Zeitraum von zehn Jahren zu 90 Prozent steuerlich abgeschrieben werden können. „Gilt auch die Dorfmoderation nur für den Ortskern?“, wollte Barbara Knopp wissen und Dell verneinte. Auf den Einwand von Kai Nippgen, dass mit leerer Gemeindekasse keine Dorferneuerungsprojekte umgesetzt werden könnten, erinnerte Dell daran, dass 60 Prozent der Kosten durch Zuschüsse gedeckt seien und es auch die Möglichkeit gebe, bis zu 30 Prozent für Eigenleistung anrechnen zu lassen. „Dabei wird der Preis zugrunde gelegt, den eine Fachfirma für die Realisierung verlangen würde“, so der Moderator. Nachdem die Teilnehmer auflisten durften, wo sie der Schuh drückt, ging es um die positiven Aspekte, die Neuleiningen lebens- und liebenswert machen. Genannt wurden unter anderem die schöne geografische Lage und die ziemlich einmalige Struktur des historisch gewachsenen Burgdorfes. Das im Verhältnis zu anderen Kommunen gleicher Größe umfangreiche kulturelle und gastronomische Angebot ist ebenfalls ein Pluspunkt. Auch die gute Anbindung für den Individualverkehr und den ÖPNV wurde erwähnt. Bürgermeister Franz Adam (CDU) kündigte den Probebetrieb einer Bushaltestelle in Höhe der Malzfabrik mit Beginn des Sommerfahrplanes an. „Nutzen Sie diese rege, sonst wird sie nicht dauerhaft eingerichtet und Fahrgäste aus Sausenheim müssen weiterhin oben beim Kreuz aussteigen und wieder hinunterlaufen“, sagte er. In Neuleiningen des Jahres 2030 wird vielleicht eine Ladestation für Elektromobile aufgestellt sein, ein fußläufig erreichbarer Supermarkt in Richtung Tiefenthal eröffnet haben, eine Grillhütte errichtet sein, ein Parkhaus oder eine Tiefgarage die gegenwärtig 65 Stellflächen für 200 zugelassene Pkw im Ortskern ergänzen und eine Hängebrücke oder Seilbahn nach Battenberg gespannt sein. Auch utopische Ideen könnten durchaus Anregung sein für umsetzbare Vorhaben, erklärte Dell. Wünsche sich ein 500-Seelen-Dorf beispielsweise ein Schwimmbad, erwachse daraus eventuell ein regelmäßiger Fahrdienst zum nächsten Bad. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden drei Arbeitsgruppen gebildet, die sich ab nächster Woche treffen werden. TERMINE Die drei Arbeitsgruppen der Dorfmoderation in Neuleiningen treffen sich in der Alten Schule jeweils um 19 Uhr: AG „Dorfbild/Dorfgrün“ am Mittwoch, 22. März, AG „Parken/Verkehr“ am Montag, 27. März, und AG „Tourismus/Zukunft der Dorfgemeinschaft“ am Mittwoch, 29. März. |abf

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