Eisenberg Wie die Grundschule Eisenberg die europäische Idee lebt

Europa auf dem Teller: Die Klasse 1 d lernte verschiedene Brotsorten Europas kennen.
Europa auf dem Teller: Die Klasse 1 d lernte verschiedene Brotsorten Europas kennen.

Die europäische Idee wird von verschiedenen Kräften hintertrieben. Sie zu verteidigen, ist eine Herausforderung der kommenden Jahre. Die Pestalozzi-Grundschule in Eisenberg hat gerade mit allen Klassen Projektwochen in Form eines Kinderforums auf die Beine gestellt. Das Thema: „Europa – Leben und Lernen gemeinsam“.

Die Grundschule ist seit 2018 Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz, seit 2001 ist das Europaprofil im Leitbild der Schule zu finden, die sich Menschenrechts- und Demokratieerziehung auf die Fahne geschrieben hat. „Wir stellen unsere europäischen Werte, die Freundschaft miteinander und die Vielfalt untereinander in den Vordergrund und leben diese Werte zusammen mit den 27 Nationen, die an unserer Schule unterrichtet werden“, so Schulleiter Markus Fichter.

Gerade deshalb habe das Thema der Projektwochen so hervorragend zur Schule gepasst. „Jede Klasse hat für sich überlegt, welches Thema sie angehen will unter Berücksichtigung der verschiedenen Talente der Kinder in den jeweiligen Klassen“, sagt er. Deshalb sei am Ende auch so ein buntes Programm herausgekommen, das die Bereiche Musik, Sachunterricht und auch Kunst abdecke.

Europas Künstler im Fokus

Da ist etwa die Klasse 1b von Ilka Eckel und Aline Klusen, die sich mit Europas Künstlern beschäftigt hat. „Wir haben uns verschiedene Künstler angeschaut, beispielsweise Gerhard Richter, einen deutschen Maler, Bildhauer und Fotograf und weltbekannt, aber auch den Österreicher Friedensreich Hundertwasser, den Spanier Pablo Picasso, den Niederländer Piet Mondrian und den Franzosen Claude Monet“, erklärt Klusen. Die Kinder haben bekannte Kunstwerke nachgebaut, etwa einen kleinen Behälter, an dem das Hundertwasser-Haus steht. „Hundertwasser hat mal gesagt: Baue ein Haus und pflanze einen Baum – in unseren kleinen Behälter kann man eine Pflanze einpflanzen“, so Klusen.

Außerdem haben die Kinder Männchen ausgeschnitten und in den Europa-Farben bemalt. Am Schulfest konnten alle Eltern auch ein Männchen gestalten und an eine Gitterwand hängen, die am Ende voll mit den Farben Europas sein und im Flur aufgehangen werden sollte, so die Klassenlehrerin, die noch ergänzte: „Jeder ist Teil des Ganzen, Kunst kennt keine Sprache und verbindet die Menschen.“

In der Klasse 3b haben die Kinder Wasserfarbenbilder in Europafarben gemalt, Plakate gestaltet mit diversen Informationen über Europa, die sie selbst im Internet recherchiert haben. Außerdem haben sie Länderkisten gebastelt. „Die Länderkisten sind ausgediente Schuhkartons, die ganz individuell gestaltet werden konnten, da hatten die Kinder freien Lauf“, so Edda Hoffmann, die Klassenlehrerin. Da findet sich etwa eine Kiste für England mit dem Big Ben, eine Frankreich-Kiste mit dem Eiffelturm, eine Kiste für Italien mit dem Schiefen Turm von Pisa und eine Kiste für die Türkei mit typischen Erkennungszeichen. Auch die Flaggen Europas wurden beleuchtet, ausgeschnitten und entsprechend angemalt und sind jetzt im Klassenzimmer aufgehängt.

In der Klasse 4c ging es musikalisch zu, hier wurden Lieder Europas auf verschiedenen Instrumenten gespielt. Naemi und Ariane spielten Geige, Max Gitarre und Moritz bediente das E-Piano, mehrere Schüler waren an Glockenspielen, andere hatten die Sound-Bellows in der Hand – alle zusammen spielten sie unter der Anleitung der Klassenlehrerin Miriam Sauer und des Klassenlehrers Steffen Mertel die Europa-Hymne, der Rest der Klasse sang dazu.

In der Klasse 1b wurde gebacken. „Wir haben drei verschiedene Sorten Brot gebacken, schwedisches Knäckebrot, griechisches Fladenbrot und deutsches Vollkornbrot“, erklärt Klassenlehrerin Marika Heinz. Die Kinder, die sich auch ihre Bäckermützen selbst gebastelt hatten, nahmen auch die Getreidesorten unter die Lupe, haben sogar selbst die Körner gemahlen und erkannt, wie Mehl entsteht.

Auch Imker-Wesen wird vermittelt

Benjamin Schuler ist Klassenlehrer der Klasse 4a und Imker. Bereits vor zwei Jahren wurde deshalb das Bienenprojekt an der Schule ins Leben gerufen, seitdem gibt es vier schuleigene Bienenstöcke und Schulers eigene Bienenstöcke, die auch auf dem Schulgelände stehen und von den Schülern betreut werden. „Die Schule hat Imkeranzüge für die Kinder angeschafft und alle notwendigen Imker-Utensilien, wie beispielsweise einen Smoker, der den Bienen vormacht, es würde brennen. Sie versorgen sich dann mit Honig und sind weniger aggressiv“, erklärt Schuler. Die Kinder lernen im Bienenprojekt, was im Bienenstock passiert und schleudern ihren eigenen Honig, jedes Kind hat sein eigenes Honigglas.

Alle Ergebnisse der Projektwochen wurden bei einem großen Schulfest den Eltern und Freunden der Kinder präsentiert.

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