Grünstadt Wird ein Investor der „Problemlöser“?

„Für die Ortsgemeinde Ebertsheim-Rodenbach wär’ das ein absoluter Glücksfall. Die Parksituation im Ortskern würde verbessert, das Ortsbild positiv weiterentwickelt und vor allem eine Lösung für ein ansonsten eventuell unendliches Problem gefunden: das marode alte Schulhaus.“ Mit „das“ meint Ortsbürgermeister Bernd Findt den Plan der Firma Energiebau Ramstein, das gemeindeeigene, seit Monaten leerstehende frühere Schulgebäude abzureißen und auf dem Gelände am Spielplatz vier Energie-Häuser zu bauen. Heute, ab 19 Uhr, stellt das Unternehmen den Bau- und Finanzierungsplan in der Gemeinderatssitzung in der Schulturnhalle vor.

Danach sei vorgesehen, dass der Investor insgesamt 1700 Quadratmeter auf dem Gelände neben dem Eisbach zum „ortsüblichen Baugrund-Preis“ kauft, so Findt. Nach Abzug der Kosten für Abriss und Planung bis zur Baureife würde die Gemeinde den verbleibenden Rest in das Projekt reinvestieren; etwa in neue Geräte für den Spielplatz. Dieser würde auf etwa ein Drittel der bisherigen Fläche schrumpfen. „Angesichts der vielen Vorteile des Projektes könnten wir allerdings mit einer Konzentration des Spielplatzes auf das Areal der bisherigen Garagen gut leben“, betonte Findt im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Mit dem Anlegen von Stellplätzen und einer neuen Stichstraße zur Leininger Straße hin werde nämlich auch die angespannte Parksituation im Ortskern entschärft. Das Jugendcafé, das bislang im ehemaligen Schulgebäude betrieben wird, solle nach „modernen Gesichtspunkten und auch als Seniorentreff nutzbar“ dann in einem Neubau neben der Gemeindehalle im Raimund-Diemer-Weg untergebracht werden. Dieser „Umzug“ könne aus einem anderen Fördertopf finanziert werden, so Findt; eventuell werde aus dem Verkaufserlös der 1700 Quadratmeter Baugrund hier noch etwas einfließen, ebenso wie in den Abbau des hohen Schuldenstandes der Ortsgemeinde. Gerade diese leere Kasse sei es, die der Kommune bei solch kostenintensiven Projekten keinerlei Handlungsspielraum zur Vorfinanzierung lasse, betonte Findt: „In den nächsten Jahren wird die Gemeinde nie in der Lage sein, solch ein Projekt zu stemmen. Zumal laut Gutachten der Abriss und Neubau günstiger sind als eine Renovierung der maroden Bausubstanz. Deswegen sind wir froh, einen interessierten Investor gefunden zu haben.“ Die Firma könne angesichts von Zuschüssen für energetisch sinnvolle „Umwandlungen“ von alten, ungedämmten Gebäuden auch im Ebertsheimer Fall wirtschaftlich kalkulieren. Allerdings seien dafür mindestens vier Häuser notwendig, erklärte er den Bedarf von Spielplatzflächen. Sollte der Gemeinderat – und davon geht Findt aus – dem Plan der Energiebau zustimmen, steht bereits das nächste, ähnliche Projekt auf der Agenda: das alte Hofgut im Ortsteil Rodenbach. In Vorgesprächen hätte sich nicht nur die Firma, sondern auch der Eigentümer „sehr interessiert“ gezeigt, sagte Findt. info Weitere Themen der Sitzung des Ebertsheimer Gemeinderates am heutigen Mittwoch, 19 Uhr, in der Schulturnhalle: Verpflichtung eines neuen Ratsmitglieds und Ergänzungswahlen für verschiedene Ausschüsse. | lor

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