Kaiserslautern Augsburger Puppenkiste: Märchenhafte Kindheitserinnerung

Hat seine Lieblinge schon live gesehen: Alfi Meyer kann sich seit seiner Kindheit für Jim Knopf und Lukas begeistern. In Augsbur
Hat seine Lieblinge schon live gesehen: Alfi Meyer kann sich seit seiner Kindheit für Jim Knopf und Lukas begeistern. In Augsburg kaufte er sich schließlich die beiden Marionetten.

Urmel, Waisenjunge Jim Knopf, sein Freund Lukas der Lokomotivführer oder die Blechbüchsenarmee konnten Kinderaugen zum Strahlen und -münder zum Lachen bringen. Am vergangenen Montag feierte die Augsburger Puppenkiste ihren 70. Geburtstag. Auch in Kaiserslautern sind die Erinnerungen an die Geschichten lebendig. Der „Marktplatz Kaiserslautern“ hat sich umgehört.

Alfi Meyer

aus Morlautern weiß noch, wann er zum ersten Mal in Berührung mit dem Marionettentheater kam: „Ende der 50er Jahre zog mit unserem ersten Fernseher auch die Augsburger Puppenkiste in unsere Wohnstube ein. Mit Begeisterung verfolgte ich in meinen noch jungen Jahren alle ihre aufgeführten Stücke“, sagt er. Seine Sympathien waren von Beginn an klar verteilt: „Meine Lieblinge, heute würde man vielleicht zu ihnen Megastars sagen, waren von Anfang an Lukas, der Lokomotivführer, Jim Knopf und Emma, die Lokomotive. Ihre Abenteuer faszinierten mich so sehr, dass ich keine Folge versäumte“, ergänzt er. „Viele Jahre später schwor ich mir, mit meiner Frau doch einmal nach Augsburg zu fahren, um endlich im Original die Aufführung meiner liebgewordenen und unvergesslichen Puppen zu sehen“, erklärt Meyer. Und selbst im fortgeschrittenen Alter hätten ihn die „liebevolle und kunstfertige Art des Marionettenspiels“ noch begeistert. „Nach der sehr schönen und eindrucksvollen Vorstellung habe ich auch gleich die beiden Hauptdarsteller-Puppen gekauft und seit dieser Zeit hängen die Beiden gut sichtbar in unserem Wohnzimmer“, erklärt Meyer.

Fan der ersten Stunde

Lydia Hartmann

ist nach eigener Aussage Fan der ersten Stunde. „Ich habe es immer im Fernsehen geguckt. Damals hatten ja noch nicht alle Familien einen Fernseher, aber wir schon.“ Die gebürtige Unterfränkin hat besonders zu Urmel, Kater Mikesch, aber auch Jim Knopf eine nach wie vor andauernde Beziehung. Mehrere Videokassetten lagern bei ihr zu Hause: „Mir hat es immer sehr gut gefallen.“ Wegwerfen kam daher auch nicht infrage. Auch, wenn sie die Videos mittlerweile eigentlich nicht mehr abspiele. Einen kleinen Fernseher mit einem angeschlossenen Videorekorder hat sie aber dennoch: „Er funktioniert auch noch“, sagt sie und Urmel wird darauf wieder lebendig. „Es wäre schön, wenn ein Kindergarten oder eine Gruppe einmal einen Nachmittag lang die alten Geschichten zeigen würde“, findet sie. Auch Irmgard Rohden hat noch lebhafte Erinnerungen an das Marionettentheater. „Besonders schön war für mich ,Sankt Nikolaus in Not’ und natürlich als ganz besonderer Höhepunkt ,Der kleine Prinz’ von Saint-Exupéry, das ist sowieso mein Lieblingsbuch“, erzählt sie. „Die Vorstellungen der Augsburger Puppenkiste gehören zu meinen eindrucksvollsten Kindheitserlebnissen. Da ich in Augsburg aufgewachsen bin, durfte ich ab 1949 zahlreiche Aufführungen auch in der Adventszeit besuchen, da war sogar der Nikolaus anwesend“, erinnert sie sich an das Theater. „Es war immer eine märchenhafte Atmosphäre in den Räumen des ehemaligen Heilig-Geist-Spitals“, ergänzt sie. Auch ihren drei Enkelkindern konnte Rohden dort Besuche ermöglichen. „Sie sind außerdem aufgewachsen mit den schönen Fernsehsendungen wie Jim Knopf, Urmel aus dem Eis und anderen und haben noch viele Geschichten davon auf Kassetten“, erzählt die in Kaiserslautern lebende Rohden. Auch das angeschlossene Museum sei bei Reisen ins bayerische Augsburg einen Besuch wert.

Sammelleidenschaft: Lydia Hartmann hat zahlreiche Videokassetten der Augsburger Puppenkiste aufbewahrt.
Sammelleidenschaft: Lydia Hartmann hat zahlreiche Videokassetten der Augsburger Puppenkiste aufbewahrt.
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