Kaiserslautern Ausstellung zur deutsch-französischen Freundschaft im Rathausfoyer

Das „Haus Burgund“ hatte die Ausstellung angestoßen. Mehr als 300 Schüler haben daran mitgewirkt.
Das »Haus Burgund« hatte die Ausstellung angestoßen. Mehr als 300 Schüler haben daran mitgewirkt.

Im Rathausfoyer ist seit Donnerstag eine Ausstellung zur deutsch-französischen Freundschaft zu besichtigen. Sie ist das Ergebnis eines Workshops, den das „Haus Burgund“ in Mainz im vergangenen Jahr mit mehr als 300 Schülern aus 21 Schulklassen in Rheinland-Pfalz angestoßen hatte und das mit Arbeiten von Kaiserslauterer Schüler ergänzt wurde.

Das „Haus Burgund“, 1994 im Rahmen der seit 1962 bestehenden institutionellen Partnerschaft zwischen der Region Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz gegründet, hatte die Ausstellung mit dem Motto „Ich wünsche mir“ angestoßen. Bei der Eröffnung beschrieb Laurent Vieille, Leiter des Hauses Burgund, die vielfältigen Ziele des Projekts.

Jugendliche sollten motiviert werden, die Sprache des Partnerlandes zu lernen, sich über die lange Freundschaft zwischen den Regionen Burgund-Franche-Comté und Rheinland-Pfalz zu informieren und Vorschläge für den weiteren Ausbau der deutsch-französischen Zusammenarbeit zu sammeln. Die Wünsche der Jugendlichen sind auf zehn Tafeln im Rathausfoyer präzisiert. Unter anderem geht es dabei um Frieden, Umwelt und Zusammenarbeit, Gastronomie, Sprachen sowie um das Thema Austausch. An einer eigens dafür aufgestellten Tafel können Besucher ihre Wünsche an die deutsch-französische Freundschaft formulieren.

Projekt Brieffreundschaft 2.0

In einem schwierigen, internationalen und europäischen Kontext sei die 1992 gegründete Partnerschaft wichtiger denn je, hob Laurent Vieille hervor. Die Wünsche der Jugendlichen zeigten, dass diese sich mehr Sichtbarkeit für Mobilitätsprogramme (Möglichkeiten, einen studienrelevanten Aufenthalt im Ausland zu verbringen) wünschten. Viele suchten – zu seinem Erstaunen – eine Brieffreundschaft, wüssten jedoch nicht, wie sie einen Kontakt anstoßen könnten. Gemeinsam mit dem Haus Rheinland-Pfalz in Dijon habe das Haus Burgund deshalb das Projekt Brieffreundschaft 2.0 gestartet und bei der Suche unterstützt. Innerhalb von sechs Monaten hätten sich so bereits 150 Tandems gebildet.

Oberbürgermeisterin Beate Kimmel ging in ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der langjährigen deutsch-französischen Freundschaft ein. Angesichts globaler Herausforderungen, die Europa nur gemeinsam angehen könne, habe diese in zentralen Fragen einen hohen Stellenwert. Die deutsch-französische Freundschaft, das „Franco-Allemand“ mit Bildung, Kultur und Sport, sei in Kaiserslautern gelebter Alltag. Diese wertvollen Errungenschaften gelte es beständig zu pflegen und für zukünftige Generationen lebendig zu halten.

Städtepartnerschaften: Idee in die Zukunft tragen

Die Grundidee der Städtepartnerschaften, die Völkerverständigung, habe auch im „Franco-Allemand“ nicht an Bedeutung verloren, sondern stelle deren solide Basis dar, sagte Kimmel. Mit Blick auf die Werke der jungen Generation in der Ausstellung war sie sicher, diese Grundidee auch gemeinsam in die Zukunft tragen zu können.

Das Duo Anna und Mael Konstanzer hatte die Ausstellungseröffnung mit Cello und Gitarre begleitet. Bei roten und weißen Weinen aus Saint Aubin beziehungsweise Santeny, zusammen mit kräftigen Comté-Käsehäppchen aus dem Juragebirge, blieb im Anschluss an den offiziellen Teil noch Zeit für Gespräche. Es sei gut, eine andere Stadt kennenzulernen, fand Adrien aus Paris, der im Haus Burgund gerade seinen einjährigen Zivildienst begonnen hat.

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