Kaiserslautern Das Zusammensein genossen

91-76153338.jpg

Im inzwischen 16. Jahr durften sich ältere Menschen, die die Altenhilfe „alt − arm − allein“ das Jahr über betreut, an Heiligabend im Restaurant „Julien“ über die Gastfreundschaft von Martina Langguth und ihrem Team freuen. „Wir sind gemeinsam froh über diese Gastfreundschaft, die wir hier erfahren dürfen“, versicherte Vereinsvorsitzender Norbert Thines.

Beinahe 60 ältere Menschen, die in ihrem Alltag nicht oft unter Leute kommen und die das Weihnachtsfest sonst alleine feiern müssten, hatten die Einladung nur zu gerne angenommen. Für den Transport hatte erneut Hans Sachs das geräumige Fahrzeug samt Fahrer zur Verfügung gestellt, mit dem der Hotelchef sonst Gäste des „Saks“ transportiert. Festlich geschmückte, gemütliche Räume, ein feines Menü, ein besinnliches kleines Unterhaltungsprogramm und Tischnachbarn, mit denen man sich unterhalten konnte, erwartete die Gäste. Norbert Thines forderte sie auf, ihre Probleme hinter sich zu lassen und das Zusammensein zu genießen. Unter der Regie von Küchenchef Eddi Brandstätter wirkten die Azubis Baruj und Thomas, unterstützt von dem Gesellen Joe sowie Hanna und Nese. Auf dem Menü standen eine arabische Gemüsecremesuppe, gefolgt von Wintersalat mit Tête de Moine und Rauchschinken. Als Hauptgericht gab es Suprême von der französischen Maispoularde auf Marsalarahm und Kartoffeltürmchen, gekrönt von Grießpudding mit Himbeermark und Maronencrème. „Plongeur“ Michael Krauß und Nicole als freiwillige Helfer am Spülstein kümmerten sich um sauberes Geschirr. Wie schon in den vergangenen 14 Jahren bereicherte Musiklehrerin Miriam Schmitt mit ihrem Keyboard die Feier mit weihnachtlichen Klängen; ihre junge Schülerin Katrin Hirschelmann steuerte mit ihrer Harfe ebenfalls zur festlichen Atmosphäre bei. Kein Heiligabend für „alt − arm − allein“ im „Julien“, ohne dass der Weihnachtsmann kommt. Trotz der frühlingshaften Temperaturen hatte sich der Leiter des Altenheims „Zoar“, Wolfgang Greß, wieder in sein Nikolauskostüm gekleidet und − komplett mit weißem Bart und Lockenperücke − den alten Menschen seine Wünsche für ein besinnliches Weihnachtsfest übermittelt. Eine kleine Kerze, die sich freut, wenn sie brennen darf, dadurch erst ihren Sinn bekommt, aber gleichzeitig ihr eigenes Ende herbei führt: Davon handelte die besinnliche Geschichte, die Vorstandsmitglied Wilfried de Buhr den Gästen mitgebracht hatte und vortrug. Diane Miles nahm am Donnerstag zum ersten Mal an einem Weihnachtsessen im „Julien“ teil und schwärmte: „wunderbares Essen, wunderbare Unterhaltung, schöne Musik“. Sie ist dankbar, dass „alt − arm − allein“ ihr in einer Notsituation geholfen hat. Niemand sonst habe sich für sie zuständig gefühlt, als ihr Kühlschrank plötzlich kaputt gegangen sei, schilderte sie. Sie habe nur wenig Geld, deshalb gehe sie nach dem Essen auch wieder zu Fuß nach Hause. Karin Petry fühlte sich ebenfalls wohl. „An Heiligabend ist man halt alleine“, gestand die Mutter dreier längst erwachsener Söhne. Ihr Mann sei vor drei Jahren gestorben. Allen hat es wieder sehr gut gefallen im „Julien“. Werner Stumpf, stellvertretender Vorsitzender der Altenhilfe, dankte dafür Martina Langguth und ihrem Team und hatte kleine Dankeschön-Geschenke dabei. (krh)

91-76153460.jpg
x