Kommentar Die Feier in Kaiserslautern war mehr als eine Aufstiegsparty

Der Stiftsplatz verwandelte sich in ein rotes Menschenmeer.
Der Stiftsplatz verwandelte sich in ein rotes Menschenmeer.

Die Stadt ist ohne den FCK nicht vorstellbar, sie atmet den Verein. Die meist friedlichen Feiertage waren beste Werbung für Kaiserslautern.

Im Rudolf-Harbig-Stadion läuft Spielminute 90+2, als Philipp Hercher mit dem 2:0 alles klar macht. Der Jubel der 7500 Fans im Fritz-Walter-Stadion schwappt hinunter in die Stadt – und dort antworten die Kirchenglocken. Hier ist kein Verein aufgestiegen, sondern eine Stadt, die gesamte Region.

Die Relegation, ein Modus, der wegen Fernsehgeldern eine ganze Saison auf die Leistung in zwei Spielen reduziert, führt zu einem unglaublichen Druck bei Spielern, dem Verein und den Fans. Sie kann mit maßloser Enttäuschung enden. Das hat der FCK schmerzlich erfahren. Am Dienstag jedoch endete sie mit grenzenlosem Jubel. Zehntausende feierten zwei Tage lang ausgelassen das Ende einer Jahre andauernden sportlichen Talfahrt.

Doch in diesen Tagen entlud sich mehr. Hinter den Menschen liegen zweieinhalb bedrückende Jahre einer Pandemie, der Ausbruch eines Krieges inmitten von Europa. All das hängt – mal mehr, mal weniger präsent – wie dunkle Wolken über dem Alltag vieler Menschen. Diese dunklen Wolken sind nicht verschwunden, aber sie wurden für einige Tage zur Seite geschoben.

Es herrschte eine Aufbruchstimmung, die dank der zahlreichen Helfer möglich wurde, die die Feier organisiert und begleitet und die die Spuren der Feiernden beseitigt haben. Bis auf wenige Ausnahmen kamen die Fans friedlich zusammen. Das war eine hervorragende Werbung für die gesamte Stadt!

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