Kaiserslautern Eigene Eiche gepflanzt

Die Veranstaltungen anlässlich des Ortsjubiläum gehen weiter: Zahlreiche Interessierte folgten am vergangenen Samstag dem Ruf des Heimatvereins Erfenbach, der anlässlich des 865-jährigen Bestehens des Ortes eine Waldführung mit Revierförster Klaus Platz organisiert hatte.

Unter dem Motto „Erfenbacher Wald gestern-heute-morgen“ machte sich die Runde vorbei am Tannenbrunnen auf den Weg zum Aussichtspunkt „Drei-Berge-Blick“. Platz spannte einen Bogen von der Wiederbewaldung des Waldes nach der Eiszeit, der menschlichen Nutzung der Wälder im frühen Mittelalter für Städte-, Acker- und Schiffsbau, Brennholz, Köhlerei, Glashütten und Pottasche, über großflächige Waldrodungen zum sächsischen Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. Er gilt als „Erfinder“ der Nachhaltigkeit und hat 1714 mehrere Grundsätze verfasst, wonach Holz so bereitgestellt werden muss, dass der Wald gleichzeitig als Lebens- und Naturraum für kommende Generationen erhalten wird. So wird es auch heute noch in Erfenbach und anderen deutschen Wäldern praktiziert. Unterbrochen wurden diese Grundsätze lediglich in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der bedingt durch Reparationsansprüche der Alliierten allein in den Wäldern rund um Erfenbach circa 80 Hektar Wald kahlgehauen und das Holz ins Ausland abtransportiert wurde. Die „Kulturfrauen“ bauten die Wälder unter forstlicher Regie nach dem Krieg wieder mit Kiefern, Buchen und Eichen auf. Mittlerweile wachsen alleine auf Erfenbacher Gemarkung etwa 100 Hektar Wald mit rund 29.000 Festmetern Holz. Das entspricht etwa 1100 Lkw-Ladungen, berichtete Platz. Zusammen mit Jubiläumscheforganisator Paul Peter Götz vom Heimatverein Erfenbach pflanzte Revierförster Platz am Tannenbrunnen eine Eiche, wie er augenzwinkernd versicherte eine eigens für das Jubiläum gezüchtet Art, die „quercus 875-erfenbachensis“. Mit einem Abschlusspicknick am Drei-Berge-Blick ging die Wanderung zu Ende. Der Erfenbacher Wald entspreche jedenfalls schon lange nicht mehr der Beschreibung des Römers Tacitus, für den die germanischen Wälder gleichbedeutend waren mit „einem Land bedeckt von schrecklichen Wäldern und abscheulichen Sümpfen“, erklärte Platz.

x