Kaiserslautern Ein Gedenkstein für den „Mordskerl“

Nun hat auch Werner Kohlmeyer einen Gedenkstein. Zu Ehren des Fußballers, der vor 63 Jahren zu den fünf Spielern des 1. FC Kaiserslautern gehörte, die mit der deutschen Fußballnationalmannschaft Weltmeister wurden und damit das Wunder von Bern schafften, fand gestern eine Gedenkfeier auf dem Kaiserslauterer Hauptfriedhof statt. Rund 50 Gäste waren gekommen, um den am 26. März 1974 verstorbenen Fußballer zu würdigen.

„Es tut mir immer noch weh, dass Werner Kohlmeyer so früh sterben musste“, sagte der ehemalige Präsident des 1. FC Kaiserslautern, Norbert Thines, gestern auf der Gedenkfeier. Noch keine 50 Jahre alt, starb „der Held von Bern“ in Mainz-Mombach an den Folgen eines Herzinfarktes. Sein Ruhm als Weltmeister war da schon längst verblasst. Einsam und verbittert starb Kohlmeyer. Nach der Urnenbeisetzung auf dem Kaiserslauterer Hauptfriedhof vergaß man den Weltmeister, dessen Grab dann später eingeebnet wurde. „Immer wieder sei er bei seinen Führungen auf dem Friedhof gefragt worden, wo denn das Grab Werner Kohlmeyers sei“, erzählte gestern Rolf Conrad, der froh ist, dass er bei seiner zukünftigen „Führung zu den Weltmeistern“ die Besucher auch zum Gedenkstein Kohlmeyers bringen kann. Ein großer roter Sandstein erinnert nun an den „vergessenen Weltmeister“. Auf einer Bronzetafel ist Werner Kohlmeyer zu sehen, und seine großen sportlichen Erfolge sind aufgeführt. So die Jahre 1951 und 1953, in denen er mit dem 1. FC Kaiserslautern die Deutsche Meisterschaft gewann, und natürlich fehlt die Erinnerung an die Fußballweltmeisterschaft nicht. „Wer in unserer Erinnerung lebt, ist nicht tot.“ Das ist auch auf dem Gedenkstein zu lesen, der von Lasse Schulz-Berke angefertigt wurde. Der Steinmetzmeister war gestern auch auf der Feier zugegen und zeigte sich mit seinem Werk zufrieden. Hans Walter, Vorsitzender des Fördervereins „Initiative Leidenschaft FCK“, sprach in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung des Verteidigers Werner Kohlmeyer beim 3:2-Finalsieg über den großen Favoriten Ungarn an. So sei Kohlmeyer von einem Radioreporter in einer Reportage des Endspiels als der „Mordskerl aus Kaiserslautern“ bezeichnet worden. Aber leider habe Werner Kohlmeyer, so Walter, nach dem WM-Triumph auch „Schattenseiten erleben müssen“. Die Stadt Kaiserslautern war durch die Bürgermeisterin Susanne Wimmer-Leonhardt vertreten, die in ihrer Rede feststelle: „Werner Kohlmeyer, der Held von Bern, ist unvergessen.“ Sie erinnerte auch daran, das die Weltmeisterelf fast zur Hälfte aus Spielern des 1. FC Kaiserslautern bestanden habe. Auch die Kinder des Weltmeisters, Gabriele Kohlmeyer und Werner Kohlmeyer, gehörten zu den Gästen. Sie freue sich über den Gedenkstein und „dass ihr Vater nicht vergessen ist“, erklärte die Tochter des Helden von Bern nach der Feier. Sport

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