Kaiserslautern Einschränkung bei Sammelstellen zahlt sich aus

Alles korrekt: Aufsicht Norbert Dein (rechts) hat nichts auszusetzen an dem, was Günter Finsterbusch zum Grünabfallplatz Weilerb
Alles korrekt: Aufsicht Norbert Dein (rechts) hat nichts auszusetzen an dem, was Günter Finsterbusch zum Grünabfallplatz Weilerbach bringt. Um die besten Öffnungszeiten gibt es aber noch Diskussionen.

Die Zeiten, in denen Grünabfallsammelstellen Tag und Nacht für jedermann zugänglich waren, sind vielerorts vorbei. Zu viele missbrauchten die Plätze und lagerten dort Müll ab. Mit dem neuen Konzept umzäunter und nur zu bestimmten Zeiten geöffneter Sammelstellen machen Gemeinden und Landkreis mittlerweile gute Erfahrungen.

Was in Queidersbach mittlerweile hinlänglich bekannt ist, muss sich in Weilerbach erst einspielen: Seit Anfang Mai ist die Grünabfallsammelstelle eingezäunt und nur noch zu bestimmten Zeiten geöffnet. Zudem überwacht Aufsichtspersonal das Abladen. Die Weilerbacher Grünabfallsammelstelle befindet sich in der Verlängerung der Hüttengärten am Ortsausgang. Zaunelemente wurden aufgestellt und auch ein Container sowie ein Toilettenhäuschen für das Personal stehen neben der Einfahrt. Am vergangenen Freitagnachmittag herrscht hier ein Kommen und Gehen. „Sie hat sich sehr gut gemacht“, sagt Kasimir Owsianik zu dem neuen Anblick. Der Weilerbacher ist zufrieden, wenn die Anfahrenden eingewiesen werden und er freut sich darüber, dass es eine Ein- und eine Ausfahrt gibt. Allerdings könnten die Öffnungszeiten etwas erweitert werden, regt er an. Denn, so gibt er zu bedenken, fahren auch Bürger aus Erzenhausen und Eulenbis vor, wo es keine Grünabfallsammelstelle gibt.

Kosten übernimmt Kreisverwaltung

Dies bestätigt Ortsbürgermeister Horst Bonhagen. Er weiß auch, dass diese Sammelstelle stark frequentiert wird. „Laut Kreisverwaltung haben wir im Landkreis den meisten Grünschnitt.“ Die Kosten für Zaun und Container in Höhe von 20.000 Euro werden von der Kreisverwaltung übernommen. Zudem zahlt sie rund 4200 Euro für Personalkosten im Jahr, was einer Öffnungszeit von 300 Stunden entspricht. Damit diese Zeiten erweitert und an dem Bedarf der Bürger ausgerichtet sind, hat die Ortsgemeinde beschlossen, knapp noch einmal so viel aus Eigenmitteln draufzulegen. Die Öffnungszeiten bieten immer wieder Diskussionsstoff – ob im Gemeinderat, als es um das Festlegen ging, wie Bonhagen erzählt, oder vor Ort unter den Nutzern des Platzes. „Vorher war das besser“, findet etwa Günter Finsterbusch aus Weilerbach und meint die Zeiten, als ein Abladen noch jederzeit möglich war. „Aber auf der anderen Seite sehe ich es ein“, fügt er hinzu. Er selbst sei zwar Rentner, aber er würde sich für Berufstätige eine Öffnung am Samstagmorgen wünschen. Auch Ruth Aulenbacher und Werner Köhl aus Erzenhausen sagen: „An die Einschränkung müssen wir uns erst gewöhnen.“ Sie regen an, in der Hauptsaison abends eine Stunde länger zu öffnen. Der Dorfchef sagt zu, dass ein Variieren gegebenenfalls möglich sei.

Ohne Aufsicht geht es nicht

Auch in Queidersbach fahren neben den Einheimischen Bürger aus Krickenbach und Linden die Grünabfallsammelstelle am Ortsrand an. Das Aufsichtspersonal ist dreiköpfig: Peter Hintzen, Karl Ritterböck und Paul Palm sind im Wechsel anwesend. Im zweiten Jahr wird die neue Sammelstelle nun schon betrieben, wie die drei Männer erzählen. Sie befindet sich nur wenige Meter entfernt von der ehemaligen, die weder eingezäunt war, noch beaufsichtigt wurde. „Gerne hätte ich es so belassen, aber es hat nicht mehr funktioniert“, erzählt Ortsbürgermeister Ralph Simbgen. Das Trio pflichtet ihm bei: „Steine, Beton und Plastik wurden abgeladen und sogar mal ein Kühlschrank.“ Auch sei das Gut nicht an einer Stelle abgeladen worden, sondern mitten auf dem Weg. Seit der neue Sammelplatz besteht, hat sich die Situation gebessert. „Wir passen aber trotzdem noch auf“, sagt Ritterböck. Es komme schon vor, dass versucht werde, Plastik, Papier, Obst oder sonstiges verbotenes Gut „einzuschmuggeln“. Auch Nichtberechtigte, wie Bürger von außerhalb des Landkreises oder Firmen führen bisweilen vor, um hier ihren Hänger oder Kofferraum zu leeren. Da würde dann auch mal versucht, mit einem Geldschein nachzuhelfen. „Nein, es gibt nichts“, laute dann die entschiedene Antwort der Aufsicht. Die Leute seien es gewohnt gewesen, zu jeder Tages- und Nachtzeit vorfahren zu können, berichtet Simbgen. An die Beschränkung aufgrund der Öffnungszeiten haben sich die Bürger nach seiner Einschätzung gewöhnt. „Das passt, viele sind ja am Wochenende im Garten aktiv.“

"Jetzt herrscht Ordnung"

Insbesondere im Herbst haben die Aufsicht führenden Männer viel zu tun, aber auch jetzt im Frühjahr wird ihnen nicht langweilig. Zeit, um in dem Häuschen, das sie in Eigenleistung gebaut haben, zu sitzen, bleibt ihnen kaum. Meist stehen schon beim Öffnen des Tores einige Fahrzeuge davor und kurz vor Schluss nicht anders. Dass jetzt alles seine Ordnung hat, finden die Bürger gut. „Es ist besser so, vorher war es zu wild“, meint Karl Vollmer aus Queidersbach, der etwa vierzehntägig den Grünabfall aus seinem großen Garten bringt. Allerdings, regt er an, am Wochenanfang einen Tag zu öffnen. Mit einem Traktor und einem Hänger voller Tannenzweige fährt Helmut Stuppy an. „Ich komme heute noch ein paar Mal her“, ruft der Queidersbacher Palm zu. Er kündigt an, dass er später den Frontlader mitbringt, um das Gut zusammenzuschieben. Ein willkommenes Angebot, denn so muss dafür nicht die Firma angerufen werden, die dies im Auftrag der Kreisverwaltung übernimmt und auch für die Entsorgung zuständig ist. Auch Stuppy sieht eine Verbesserung. „Jetzt herrscht Ordnung hier.“

Viel Holz: Helmut Stuppy bringt gleich eine ganze Traktorladung zur Sammelstelle in Queidersbach. Dafür bietet er an, den Grünab
Viel Holz: Helmut Stuppy bringt gleich eine ganze Traktorladung zur Sammelstelle in Queidersbach. Dafür bietet er an, den Grünabschnitt später mit dem Frontlader zusammenzuschieben.
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