Kaiserslautern Er kam, sah, traf, und sein Team siegte

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Kaiserslautern. Dino Bajrics Wade ist dick bandagiert, Wasser tropft vom Fuß, er humpelt Richtung Kabine. Wie geht’s? „Gut“, sagt er und strahlt. Florian Pick hat einen Eisbeutel auf dem Oberschenkel gegen den Pferdekuss, den ihm sein Gegenspieler vom 1. FC Saarbrücken verpasst hat, sauer darüber, dass sein Team 1:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern II verliert. Pick spürt keinen Schmerz. „Wenn wir so spielen, sieht man, dass wir in diese Liga gehören“, sagt er.

Und ist erleichtert, dass sie noch da ist, die Chance auf den Klassenerhalt. „Wir müssen so weitermachen, aus den drei Spielen kann man neun Punkte mitnehmen“, appelliert Pick und schickt ein Lob an das Trainerteam. „Wir waren gut vorbereitet. Wir haben eine neue Formation ausprobiert mit drei Innenverteidigern, wollten über unsere schnellen Flügel nach vorn kommen.“ Die Rechnung ging auf. Außenverteidiger Christoph Becker bereitete das 1:0 von Stürmer Christian Kühlwetter vor (17.). Tino Schmidt traf zum 2:0 (45.+1), Saarbrücken kam nach einer Ecke mit anschließendem Kopfball von Manuel Zeitz auf 1:2 heran (53.), Johannes Hofmann und noch mal Schmidt erhöhten auf 4:1. Den wohl wichtigsten Treffer zum 3:1 lieferte ein Rückkehrer. „Zum Glück hat Hanni den gemacht“, lobte Pick den Langzeitverletzten, der vorher viel Pech hatte. Die Saison begann mit einem Leistenbruch, es folgte eine Kniereizung, dann eine Syndesmosebandzerrung. „Wenn ich wieder rankam, war ich wieder verletzt“, so Hofmann. Seit knapp vier Wochen ist er wieder im Training und erstmal froh und erleichtert. „Ich fühle mich gut“, sagt er und strahlt, wenn er an das Tor und das Spiel denkt. Vor der Partie sagte ihm sein Trainer noch, dass die Entscheidung knapp war und für Dino Bajric und Carlo Sickinger in der Zentrale fiel. In der 58. Minute humpelte Bajric verletzt vom Feld. Hofmann nutzte die Chance und versuchte es in der 65. Minute aus eigentlich aussichtsloser Position in zweiter Reihe. „Ich habe gesehen, dass der Torwart schlecht stand, und habe es einfach probiert. Mein Schuss war platziert aber ziemlich lahm“, gab er zu und freute sich, dass sein Team diesmal das Quäntchen Glück hatte, das so oft fehlte, und der Ball vom Innenpfosten diesmal ins und nicht wie sonst aus dem Tor sprang. Nach dem 3:1 fiel auch seinem Trainer Hans Werner Moser ein Stein vom Herzen. „Es wurde eng nach dem Anschlusstreffer“, spürte er und lobte Hofmann, der „zur richtigen Zeit das wichtige Tor“ gemacht habe. Moser ist froh, dass seine Mannschaft wie vereinbart Farbe bekannt hat und die schlechte zweite Halbzeit gegen Walldorf vergessen ließ. Er versucht, die Lage realistisch zu sehen, in der sich sein Team im Tabellenkeller und im Kampf gegen den Abstieg befindet. „Das ist eine Minichance, die wir uns jetzt gegeben haben. Wir haben im Hin- und Rückspiel gegen eine Topmannschaft gepunktet. Morgen früh ist Training. Wir werden uns kurz freuen und dann weiterarbeiten. Am Freitag ist das nächste Spiel.“ In das der FCK II wieder gestärkt gehen will. „Ein paar Prellungen, dicke Beine“, zählt Moser auf, was die Partie an Tribut gekostet hat. „Ein, zwei Tage Pause, dann geht es wieder“, sagt er mit Blick auf die Eisbeutel und Bandagen.

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